Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0433 - Die Stadt der tausend Fallen

Titel: 0433 - Die Stadt der tausend Fallen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
schien so heiß zu sein wie kochendes Wasser. Der Himmel hatte sich verdunkelt. Ab und zu erkannte der Mausbiber eine schattenhafte Bewegung. Die einzelnen Befehle des Supermutanten waren schwer zu unterscheiden, besaßen aber alle den gleichen Sinn. Gucky sollte seine Begleiter töten. Er ahnte, dass Tschubai ähnliche Befehle bekam. Obwohl er sich über die Folgen im klaren war, konnte er nichts gegen den Zwang unternehmen, der auf ihn ausgeübt wurde. Noch war der parapsychische Druck so stark, dass Gucky sich nicht bewegen konnte. Sollte er sich jedoch lockern, würde die hypnosuggestive Wirkung immer noch ausreichen, um ihn alle Befehle Corellos ausführen zu lassen.
    Nach einer Weile begann Gucky sich aufzurichten. Er tat es mehr oder weniger unbewusst und ohne seine Umgebung zu sehen. Der feinkörnige Sand presste sich in seine Handflächen.
    Der Mausbiber kroch durch die Dunkelheit, angetrieben von den Befehlen eines Wesens, das wie kein anderes vor ihm psionische Energie zu meistern verstand.
    Irgendwo hörte Gucky ein Geräusch. Er begriff, dass es Tschubai war, der durch den Sand kroch und ein Opfer suchte. Wir werden übereinander herfallen, dachte Gucky von Entsetzen gepackt. Und wir werden uns nicht dagegen wehren können.
    Vielleicht fielen sie auch gemeinsam über Atlan her und brachten ihn um. Es war schrecklich. Der Mausbiber wimmerte. Er aktivierte seine letzten Willenskräfte, kam aber nicht gegen die Ausstrahlungen an. Auf Händen und Knien bewegte er sich voran.
    Gucky! Der telepathische Impuls war so stark, dass er die hypnosuggestive Wellenfront des Mutanten durchbrach.
    Fellmer? erkundigte sich Gucky in verzweifelter Hoffnung Fellmer Lloyd?
    Gucky, ich versuche Kontakt zu dir aufzunehmen. Wir machen uns Sorgen, weil du dich solange nicht gemeldet hast.
    Ja, es war Fellmer Lloyd!
    Gucky benutzte die ihm noch verbliebene telepathische Kraft und versuchte den Telepathen an Bord der INTERSOLAR zu erreichen. Er war zu schwach. Er versagte.
    Noch einmal vernahm er Lloyds Ruf, dann wurden alle Mentalströmungen von der von Corello ausgehenden psionischen Energie überlagert.
    Niedergeschlagen kroch Gucky weiter.
    Plötzlich berührte er eine am Boden liegende Gestalt. Er zuckte zusammen. Die Gestalt war Atlan. Gucky versuchte die Dunkelheit zu durchdringen, die ihn noch immer umgab. Er wusste, dass es noch immer Tag war. Psionische Energie hatte sich wie ein Schleier über seine Sinne gelegt. Zum erstenmal strahlte Ribald Corello einen klaren Befehl aus.
    Tötet ihn!
    Gucky sank neben Atlan zusammen.
    Tötet ihn! wiederholte Corello.
    Hinter Gucky wurden scharrende Geräusche laut. Das war Tschubai, der sich ebenfalls dem Arkoniden näherte. Gucky merkte, wie seine Hände sich zum Waffengürtel des Arkoniden hin abtasteten und nach dem Vibratormesser suchten. Der Ilt schüttelte sich. Als er den kalten Stahl des Messers berührte, war es ihm, als hätte man ihn in eiskaltes Wasser getaucht. Keuchend zog er das Messer heraus. Er spürte den Triumph, der jetzt in Corellos Gedanken mitschwang. Mühsam richtete er sich auf. Die Spitze des Messers zeigte nach unten. Dorthin, wo die Brust des Arkoniden war.
     
    9.
     
    Als der fremde Riese die Außenmauer des Tempels durchbrochen hatte, war es für Ribald Corello wie eine Verletzung seines Körpers gewesen. Er hatte sich jedoch schnell wieder gefangen. Mit großem Erfolg hatte er die beiden psistrahlenden Wesen unter Kontrolle genommen. Sie würden den von den Robotern zusammengeschlagenen Mann töten und sich danach gegenseitig umbringen. Corello bedauerte, dass er nicht seine gesamte Aufmerksamkeit auf den Riesen und den Mann mit der Maske richten konnte, die beide in das Gebäude eingedrungen waren und gegen die Roboter kämpften. Erst mussten die Psi-Strahler draußen in der Wüste tot sein, dann konnte er sich um Saedelaere und den Großen kümmern. Corello war jetzt davon überzeugt, dass er die Auseinandersetzung siegreich überstehen würde. Wenn Saedelaere tot war, gab es kein Wesen mehr in der Galaxis, das dem Mutanten gefährlich werden konnte.
    Im stillen fürchtete sich Corello vor dem Mann mit der Maske. Die erste Begegnung mit ihm hatte die Krise eingeleitet, die Corello jetzt durchmachte. Der Mutant warf einen kurzen Blick auf die Bildschirme. Er sah, dass Saedelaere und der vierarmige Koloss in einem Maschinenraum eingedrungen waren. Saedelaere saß im Nacken seines Begleiters und schwang sein Messer gegen einige Flugroboter, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher