Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0433 - Die Stadt der tausend Fallen

Titel: 0433 - Die Stadt der tausend Fallen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
halten konnte. Tolot rammte die verschlossene Tür. Sie fiel krachend in den anschließenden Korridor. Tolot drehte sich um und packte den Transmittergeschädigten. Für Saedelaere war das alles andere als angenehm. Trotzdem bedeutete es eine Erleichterung, nicht laufen zu müssen. Der vor ihnen liegende Gang war schmal und beschrieb eine enge Kurve.
    „Wir nähern uns dem Mittelpunkt des Gebäudes", erklärte Tolot.
    Sie erreichten eine gepanzerte Tür, vor der sich mehrere Roboter versammelt hatten. Tolot setzte seinen Begleiter auf den Boden und warf sich auf die Automaten. Saedelaere lehnte mit dem Rücken gegen die Wand und sah zu. Eine Zeitlang stand der Kampf unentschieden, denn die Roboter klammerten sich an Tolots Handlungsarme und hielten sie fest. Der Haluter stieß sich jedoch immer wieder mit seinen tonnenförmigen Beinen ab und prallte gegen die Tür, wobei er nacheinander fünf Roboter zerdrückte. Den Rest der Gegner konnte er leicht überwältigen.
    „Ausgezeichnet!" lobte ihn Saedelaere.
    Tolot machte eine verächtliche Handbewegung.
    „Es war nichts!" Er deutete auf die Tür. „Wir müssen weiter."
    Saedelaere hielt den Kopf schräg, als wollte er lauschen.
    „Spüren Sie ihn?" flüsterte er mit rauher Stimme. „Er lauert hinter dieser Tür auf uns." .
    „Schon möglich." Tolot senkte den Kopf und machte sich bereit.
    „Für mich ist diese Tür ein Hindernis wie alle anderen."
    „Er hat uns absichtlich soweit vordringen lassen", fuhr Saedelaere fort, als hätte er Tolot nicht verständen. „Er spielt mit uns. In dem Augenblick, da wir ihn sehen, wird er uns töten."
    „Pah!" machte der halutische Gigant. „Ich bin Icho Tolot. Seit Jahrhunderten versuchen alle möglichen Wesen mich umzubringen. Bisher ist es niemand gelungen. Sobald wir drinnen sind, nehmen Sie ihre Maske ab. Dann werden wir sehen, wer der Stärkere ist."
    Saedelaere fühlte deutlich die Individualschwingungen des Supermutanten. Zweifellos wusste Corello, dass sie nur noch ein paar Meter von ihm entfernt waren. Eine Tür trennte sie vom größten Gegner der Menschheit, den sie zu ihren Verbündeten machen wollten.
    Als Tolot losrennen wollte, um die Tür zu zerschmettern, glitt sie wie von Geisterhand geöffnet zur Seite. Saedelaere erschauerte.
    Er blickte in die Zentrale des Tempels. Zuerst sah er den Schrein des Mutanten. Die eigenartige Flugmaschine war jedoch verlassen. Saedelaere schwankte hinter Tolot auf den Eingang zu.
    Er erblickte Corello.
    Der Mutant lag ausgestreckt in einem Kontursessel vor den Kontrollen. Er hatte den Sessel jedoch in Richtung der Tür umgedreht und blickte den beiden Eindringlingen entgegen.
    Die Psi-Impulse, die von Corello ausgingen, waren so stark, dass Saedelaere nicht weitergehen konnte. Auch Tolot war jetzt stehengeblieben.
    Saedelaere sah, wie der kleine Mund in Corellos Kindergesicht sich bewegte.
    „Dachtet ihr wirklich, dass ihr Ribald Corello besiegen könnt?"
    Die Stimme des Mutanten klang schrill. Die Worte hämmerten in Saedelaeres Gehirn. Er spürte immer stärker die Wirkung der Psi-Ausstrahlungen. Das Cappin-Fragment begann zu rasen.
    Saedelaere griff sich an den Hals. Er bekam keine Luft mehr.
    Etwas schlug über ihm zusammen. Entsetzt sah er, wie Icho Tolot, der unbesiegbare Tolot, neben ihm zusammenbrach und hilflos mit den Armen zuckte.
    „Da liegt Ihr Freund, Alaska Saedelaere", klang die Stimme Corellos in Saedelaeres Ohren. „Er ist kampfunfähig. Ich habe ihn mit psionischer Energie ausgeschaltet. Er wird Ihnen nicht helfen können."
    Saedelaere starrte in Richtung des Mutanten. Der Raum begann um ihn zu kreisen.
    „Nehmen Sie die Maske ab!" kreischte Corello in höchster Erregung. „Nehmen Sie diese verdammte Maske ab, und ich werde Ihnen beweisen, dass ich der mächtigste Mensch innerhalb des Universums bin."
    Er fordert es heraus, dachte Saedelaere benommen. Er fühlt sich stark genug, um mich herauszufordern.
    Er tastete mit zitternden Händen über die Maske. Das Cappin-Fragment war angeschwollen und quoll zu beiden Seiten hervor.
    Er zuckte wie verrückt und strahlte mit einer Intensität wie noch niemals zuvor. Aber diesmal machte es Saedelaere kaum etwas aus.
    „Los!" schrie Corello mit sich überschlagender Stimme. „Lassen Sie mich Ihr verdammtes Gesicht sehen, dann wird sich herausstellen, wer von uns beiden stärker ist."
    Saedelaere fühlte, dass er dem Wahnsinn nahe war. Er zerrte an der Maske, aber sie saß fest in der schwellenden Masse des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher