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0430 - Vampir-Geschwister

0430 - Vampir-Geschwister

Titel: 0430 - Vampir-Geschwister
Autoren: Jason Dark
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lachte die Blutsaugerin. »Bruder, du solltest aber hinschauen, und sieh genau hin. Präge es dir ein, es ist eine Warnung. Wir müssen zusammenhalten. Ich will nicht, daß sie auch uns töten. Am Tage sind wir schwach, in der Nacht erst blühen wir auf. Ich habe einen Schwur geleistet.«
    »Sage ihn mir.«
    »Ich will überleben. Ich will ihnen beweisen, daß ich stärker bin als sie…«
    »Und ich?«
    »Du wirst gut daran tun, wenn du dich an meiner Seite hältst. Ich sagte dir schon, es waren Vorzeichen, die man genau erkennen konnte. Als Richard Löwenherz mit dem Kreuz kam, wußte ich Bescheid. Da habe ich bereits Vorsorge getroffen.«
    »Was hast du getan?«
    »Ich war im Wald. Im Schutz der Natur werden auch wir überleben können, glaub es mir.«
    »Dann vertraue ich dir, Schwester.«
    Der Earl of Luna hielt sich zurück, denn er hatte bemerkt, daß seine Schwester nicht mehr weitersprechen wollte.
    Zudem gab es genug zu beobachten.
    Wagen rollten heran. Sie wurden von starken Pferden gezogen, waren sehr groß und auch beladen. Auf den Flächen lagen dicke Baumstämme sowie Reisig.
    Die beiden Zuschauer konnten es deshalb erkennen, weil die Männer mit den großen Fackeln den fahrenden Wagen begleiteten. Als die Wagen anhielten, wurden sie durch lautes Geschrei begrüßt.
    Dann gingen die Leute an die Arbeit. Im Eiltempo luden sie den Wagen leer. Sie wirkten eingespielt.
    Die Blutsauger hielten sie am Boden. Fünf Männer hatten einen Kreis um die Blutsauger gebildet. Fünf Kreuze schwebten über den Blutsaugern, die durch das flackernde Licht zuckende Schatten auf die drei Verurteilten huschten.
    Margot ballte die Hände, als sie daran dachte, wie sehr ihre Verwandten litten. Schon die Nähe eines Kreuzes bereitete ihnen körperliche Schmerzen. Vielleicht schrien sie auch, aber die Entfernung war zu groß, um ihre Schreie zu hören.
    Ein gewaltiges Holzkreuz wurde aufgerichtet. Es war auf der Wagenplattform befestigt worden. Ein Gestänge aus dicken Holzbalken stützte es in der unteren Hälfte ab. Der auf dem Rücken seines Pferdes sitzende Richard Löwenherz gab dazu die entsprechenden Befehle.
    Einmal drehte er sein Tier um die Hand und schaute zum Wald hin.
    Margot zuckte zusammen. Obwohl Löwenherz sie nicht sehen konnte, hatte sie den Eindruck, seinen Blick auf ihrer Haut zu spüren. Sie schüttelte sich, öffnete den Mund noch weiter. In der Kehle veränderte sich ihre stumme Wut zu einem fauchenden Schrei, der ebenfalls irgendwo vor ihr versickerte.
    »Du haßt ihn, nicht wahr?« fragte der Earl.
    »Ja!« erwiderte sie voller Inbrunst. »Ihn und sein verfluchtes Kreuz, das so mächtig ist.«
    »Woher hat er es?«
    »Das weiß niemand…« Mehr sagte sie nicht.
    Richard wartete ab und blickte dorthin, wo das Holzkreuz jetzt in den Himmel ragte. Nicht weit entfernt brannte eines der großen Feuer. Vor den tanzenden Flammen zeichnete sich der Schatten des Kreuzes scharf ab.
    Die Männer hatten noch zu tun. Vor und um das große Kreuz legten sie den Wirrwarr aus harten, aber gut brennbaren Zweigen.
    »Weißt du jetzt Bescheid?« fragte Margot.
    Ihr Bruder nickte.
    »Und das alles hat dieser verfluchte Richard Löwenherz zu verantworten. Wie ich ihn hasse!«
    »Willst du zuschauen, Schwester?«
    »Ja, das habe ich dir doch gesagt. Ich muß sehen, wie sie wüten, damit mein Haß wächst und ich irgendwann einmal - vielleicht auch in ferner Zeit - Rache nehmen kann. Löwenherz soll so etwas nicht umsonst getan haben, das schwöre ich.«
    Sie hatte die Worte voller Haß ausgestoßen. Der Earl wußte, wozu seine Schwester fähig war. In der letzten Zeit allerdings hatte sie ihre Macht überschätzt und es übertrieben. Da war man ihr eben auf die Spur gekommen.
    Gerade noch hatten sie fliehen können. Nur ihre Verwandten wollten auf ihre Warnungen nicht hören.
    Jetzt mußten sie bezahlen!
    Das Kreuz stand. Das Reisig lag ebenfalls davor, fehlten nur noch die wichtigsten Personen.
    Und sie wurden geholt.
    Es war für die Menge ein Vergnügen, sich die drei Blutsauger zu schnappen.
    Dabei blieben die Leute immer in der Deckung der geweihten Kreuze.
    Die Blutsauger wehrten sich nicht einmal, weil sie durch die Nähe der Kreuze stark geschwächt waren, Schließlich konnten sie sich nicht mehr auf den Beinen halten.
    Margot erstickte fast an ihrer Wut. »Sie haben es geschafft. Sie haben es wieder geschafft, diese Hunde!«
    »Wieso?«
    »Schau doch hin. Die Armen sind mehr tot als lebendig, und sie werden
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