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0430 - Vampir-Geschwister

0430 - Vampir-Geschwister

Titel: 0430 - Vampir-Geschwister
Autoren: Jason Dark
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stäubte ich die Asche ab und begann mit meiner Rede. Ich weihte Lady Sarah in die Fälle ein, die mich in der jüngsten Vergangenheit beschäftigt hatten.
    Da drehte es sich allein um ein Thema.
    Die Templer!
    Lady Sarah, die diesen Phänomenen sehr aufgeschlossen gegenüberstand, hörte aufmerksam zu. Sie ließ mich keine Sekunde aus den Augen, als ich von dem Siegel berichtete, auch von Richard Löwenherz erzählte, dem es gehört hatte, und erst zum Schluß auf die Entführung der ehemaligen Hexe Jane Collins zu sprechen kam.
    »Und das bedrückt dich am meisten, John?«
    »Im Augenblick ja.«
    Sie machte einen Zug an dem Lugentorpedo, schenkte mir und sich Tee nach, bevor sie sich wieder setzte.
    »Gibst du ihr noch eine Chance, John?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Der Teufel wollte sie haben.«
    »Richtig, um mit ihr abzurechnen.«
    »Aber Baphomet ist nicht der Teufel. Oder sagen wir van Akkeren, der ja von Baphomets Geist eingenommen worden ist und auch von ihm kontrolliert wird.«
    »Stimmt. Nur könnte er sich keinen besseren Einstieg in die Hölle wünsehen, als Jane dem Satan als Zugabe zu überreichen. So sehe ich das.«
    »Ja, das kann sein.«
    »Und dann ist da noch das Siegel.«
    »Sowie Richard Löwenherz.«
    »Sehr richtig.« Ich holte das Siegel hervor, das ich in einem alten Brunnen in Jugoslawien gefunden hatte. Lady Sarah setzte die Brille mit den halben Gläsern auf und beugte sich vor, um es sich genau anzusehen.
    »Der Halbmond und der Löwe, die Sterne und…« Sie holte Luft, bevor sie weitersprach. »Dein Kreuz.«
    »Ja.«
    Die Horror-Oma schaute mich an. »John, das ist ungewöhnlich. Dein Kreuz auf Richard Löwenherz' Templer-Siegel. Was schließt du daraus? Ehrlich, Junge.«
    »Fragen wir mal so. Was soll ich daraus schließen?«
    »Daß du mit ihm möglicherweise in einem direkten Zusammenhang stehst, könnte ich mir vorstellen.«
    »Nicht schlecht.«
    Lady Sarah sah mir sehr ernst ins Gesicht. »Ich kann mich erinnern, daß du mir zwischendurch von einem Fall erzählt hast, bei dem es ebenfalls um die Templer ging und ein geheimnisvoller Hector de Valois auftauchte.«
    »Genau.«
    »Und dieser Hector de Valois ist dir irgendwie verbunden, nicht wahr?«
    »Das kann man sagen.« Ich lächelte. »Er ist quasi in mir wiedergeboren und kannte mein Kreuz.«
    »Wie auch Richard Löwenherz.«
    Wir tasteten uns allmählich an den Punkt des Themas heran. Keiner wollte so recht etwas zugeben.
    Ich war es schließlich, der nickte, bevor ich sprach. »Ja, es könnte sein, daß ich auch einmal als Richard Löwenherz gelebt habe. Dieses Siegel ist kein hundertprozentiger Beweis, aber zumindest eine heiße Spur, die zu ihm und seiner Zeit führt.«
    Lady Sarah stand auf. Auch in ihrem Wohnraum befanden sich Bücher.
    Unter anderem wertvolle Lexika und historische Schwärten.
    Lady Sarah holte eine hervor und drehte sich dabei wieder zu mir um.
    »Was weißt du über Richard Löwenherz?«
    »Nicht viel, ehrlich gesagt. Er hatte es nicht einfach gehabt, geriet auf der Heimreise von einem Kreuzzug in Gefangenschaft und mußte freigekauft werden.«
    Im Laufe meiner etwas längeren Antwort hatte Lady Sarah wieder Platz genommen und in ihrem Buch die entsprechende Seite aufgeschlagen, wo etwas über Richard Löwenherz zu lesen war, »Ich will dir nicht alles vorlesen, John, sondern fasse mich kurz.«
    »Das ist gut.«
    »Also.« Sarah Gpldwyn rückte ihre Brille zurecht und senkte den Kopf.
    »Geboren wurde er 1157 in Oxford, und zwar am 8. September. Er starb am 6. 4.1199 in Frankreich. Er war zudem der dritte Sohn Heinrichs des Zweiten und war praktisch seit 1189 König von England. Als König führte er auch den dritten großen Kreuzzug an. 1191 eroberte er Zypern, und ein Jahr später schloß er mit dem Sultan Saladin einen Waffenstillstand. Auf der Rückreise geriet er in eine Falle, die ihm der österreichische Herzog Leopold der Fünfte gestellt hatte. Er wurde festgehalten und erst 1194 wieder freigelassen, nachdem man eine hohe Summe an Lösegeld für ihn gezahlt hatte. Nach der Freilassung hatte er ebenfalls keine Ruhe. Das Königreich mußte er gegen seinen eigenen Bruder verteidigen. Er zog sich zurück auf die britischen Festlandsbesitzungen in Frankreich und bekam auch hier Ärger mit dem französischen König Philipp August. Das war eigentlich alles, John, was ich dir in Kurzform berichten konnte. In Frankreich starb er dann auch.« Lady Sarah klappte das Buch wieder zu.
    »Es steht nichts
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