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0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

Titel: 0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra
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getötet.«
    »Ich habe etwas von Mord gehört und nicht von Unfall«, wandte ich ein.
    Sheriff Cox tätschelte wieder kameradschaftlich meine Schulter, aber so fest, daß ich zusammenzuckte, obwohl ich auch nicht eben der Schwächste bin. »Warte ab, Junge, darüber stoße ich dir später noch Bescheid. Hör dir erst brav an, was der Onkel Doktor zu sagen hat. Weiter, Doc!«
    Der Arzt sprach von den schwarzen Rußflecken, die im Studebaker entdeckt worden waren. »Ascott wurde durch die Auspuffgase betäubt und getötet. Bei der Untersuchung des Toten entdeckte ich am linken Oberarm, in der Gegend der Achselhöhle, eine Tätowierung. Eine blaue Kobra!«
    Ich fuhr zusammen. Eine blaue Kobra? Dieses Zeichen hatte auch der tote Lund eintätowiert. Zufall konnte das nicht sein.
    Dr. Peck schlug das Leinentuch zurück. Deutlich sah ich die Tätowierung.
    »Sonst noch etwas, Doc?« erkundigte ich mich.
    »Nein, Mr. Cotton. Ich will Sheriff Cox den Spaß nicht verderben.«
    Cox faßte mich am Arm. »Nun komm weiter, Junge. Jetzt geht es zu den Kraftfahrzeugexperten.«
    Er führte mich über den Hof in die lange Halle, die zur Polizeistation gehörte. Sie diente zum Unterstellen der Fahrzeuge. Am Ende befand sich eine Kraftfahrzeugwerkstatt.
    »Frank!« schrie Sheriff Cox mit Donnerstimme, als wir in dem nach öl, Benzin und Fett stinkenden Raum standen.
    Aus dem Hintergrund löste sich eine schmale Gestalt in einem verölten Overall. »Das ist Frank Harvey, er leitet die Werkstatt.« Er machte mich mit dem Mann bekannt.
    Wir gingen zur Seite, wo der rote Studebaker auf einer Hebebühne stand.
    »Wir haben den Wagen eingehend untersucht, Mr. Cotton«, sagte Frank Harvey. »Dabei bekamen wir heraus, wie die Auspuffgase ins Wageninnere geleitet wurden. Sehen Sie hier.« Er ließ den Wagen etwas herunter, so daß er genau in Augenhöhe vor uns zum Stehen kam. »Am Auspufftopf befindet sich ein Loch.«
    Außer dem Loch im Auspufftopf gab es noch ein zweites am Boden des Chassis. In beiden Löchern steckte ein kurzes Stück schwarzer Gartenschlauch. So war die Verbindung zwischen Auspuff und Fahrzeuginnern hergestellt, damit die tödlichen Gase in den Studebaker geleitet werden konnten.
    »Es ist also so, wie ich es schon einmal sagte«, kommentierte Sheriff Cox, »Randy Ascott wurde auf diese raffinierte Art und Weise ins Jenseits befördert.«
    »Ich wundere mich nur, daß er die Auspuffgase nicht gerochen hat«, wandte ich ein.
    »Vielleicht hat er gar nicht sehr darauf geachtet«, meinte Frank Harvey. »Sie sind selbst Autofahrer, Mr. Cotton. Dann und wann gibt es in jedem Wagen mal diesen Geruch. Sei es, er dringt von der Straße her in den Wagen ein, oder er stammt vom eigenen Auspuff, aber man nimmt ihn nicht weiter wichtig. Manchmal verschwindet er so schnell wieder, wie er aufgetreten ist. So ähnlich wird es Mr. Ascott auch ergangen sein. Er wird als Fischhändler bestimmt an strenge Gerüche gewöhnt und nicht so geruchsempfindlich wie andere Menschen gewesen sein.«
    Ich gab dem Mann recht und schwieg einen Augenblick. Dann sagte ich: »Wir wollen eins festhalten: Der Mörder muß sich im Umgang mit Kraftfahrzeugen auskennen.«
    »Das ist nicht gesagt, Mr. Cotton«, schaltete sich der Werkstattleiter ein. »Jeder Mann mit etwas Geschick kann die Löcher gebohrt und den Gartenschlauch eingezwängt haben.«
    »Dazu muß der Wagen auf eine Hebebühne«, versuchte ich die Mordtat einzukreisen, um so Rückschlüsse auf den Täter ziehen zu können.
    »Das ist nicht unbedingt erforderlich«, gab Frank Harvey zurück. »Ein Mann kann sich auch unter den Studebaker schieben und daran arbeiten. Wenn Sie wollen, mache ich es Ihnen vor.«
    Ich sah davon ab, da mir seine Erklärung auch so einleuchtete.
    »Nehmen Sie bitte den Gartenschlauch aus dem Wagen heraus«, bat ich den Werkstattleiter. »Aber bitte vorsichtig. Am besten mit Handschuhen oder einem sauberen Lappen.«
    Frank Harvey lächelte. »Sie denken an Fingerabdrücke, Mr. Cotton, nicht wahr? Von uns hier in der Werkstatt hat noch keiner den Schlauch angerührt.«
    »Das ist gute Arbeit, Jerry«, meinte Sheriff Cox stolz. »Kriminalasse in schmierigen Overalls.«
    »Ich werde den Gartenschlauch bei uns im Labor untersuchen lassen«, erklärte ich.
    Frank Harvey ging zu einem Spind und kam mit einem weißen Lappen zurück. Er löste den Gartenschlauch vom Wagen und steckte ihn in einen sauberen Plastikbeutel, den Harvey ebenfalls mitgebracht hatte.
    »Die Leiche und
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