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0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

Titel: 0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra
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schoß zum Hudson hinunter.
    Das Mädchen fuhr bis zur Unfallstelle, stoppte den MG und sprang aus dem Wagen. Sie sah den sanft abfallenden Abhang hinunter.
    In dem Augenblick erreichte der Studebaker gerade das Ufer des Hudson und schoß ins Wasser hinein.
    Das Mädchen schrie auf und lief den mit Gras bewachsenen Hügel zum Fluß hinunter.
    Sie erreichte die Geröllbank, auf der noch die Reifenspuren des Studebaker zu sehen waren.
    Sie blieb stehen und überlegte, was zu machen war. Da das Wasser nicht ganz bis zum Dach des Wagens reichte, konnte sie den Fahrer hinter dem Steuerrad als schwarzen Schatten sehen.
    Das Mädchen in den Blue jeans faßte sich ein Herz. Sie watete in das träge fließende Wasser. Es reichte ihr bis zur Brust, als sie den Studebaker erreichte.
    Sie sah, daß die Seitenscheibe geschlossen war. Vorsichtig schritt sie um den Wagen, weil sie das Gesicht des Fahrers erkennen wollte.
    Weiße Augenhöhlen starrten das Mädchen an.
    Das war zuviel für das beherzte Girl. Es schrie auf und watete, so schnell es konnte, zum Ufer zurück. Wie von Furien gehetzt, rannte es über die Wiese zur Straße hinauf.
    Am zertrümmerten Geländer hielt gerade ein kleiner Lastwagen. Zwei Männer stiegen aus und sahen den Abhang hinunter.
    Mit keuchendem Atem kam das Mädchen bei ihnen an.
    »Was ist passiert?« erkundigte sich der Fahrer des Lkw.
    »Er ist in den Fluß gefahren«, stieß das Mädchen aufgeregt hervor und schilderte den beiden schnell, was sich auf dem Highway ereignet hatte. »Er ist tot«, fügte sie dann hinzu. »Ich konnte ihn… nicht ’rausholen.«
    »Bleiben Sie hier, Miß«, sagte der Fahrer, dann liefen die beiden den Abhang zum Hudson hinunter. Ein paar Minuten später kamen sie, triefend naß, wieder oben an. Das Mädchen hockte zusammengekauert auf dem Kotflügel ihres MG.
    »Ihm ist wirklich nicht mehr zu Helfen«, sagte der Fahrer.
    »Vielleicht hat er einen Herzinfarkt bekommen«, stellte der Beifahrer fest.
    »Kann sein«, erwiderte der andere. »Er hat so merkwürdig rote Flecken im Gesicht. Auf jeden Fall müssen wir die Highway Patrol verständigen.« Er sah an sich herunter und schlenkerte die Arme. Wasser spritzte herum. »Warten Sie in Ihrem Wagen, Miß«, meinte er dann. »Wir fahren zum nächsten Telefon und verständigen die Polizei.«
    Das Mädchen gehorchte.
    Fünf Minuten später kehrte der Lkw auf dem Highway zurück und hielt wieder an dem zerstörten Geländer.
    Kurz darauf kam der Wagen der Highway-Kontrolle mit heulenden Sirenen.
    Drei Cops sprangen heraus und liefen zum Fluß hinunter. Einer von ihnen kehrte kurz danach wieder auf die Fernstraße zurück. Er setzte sich in den Polizeiwagen und gab einen Bericht an die Polizeistation von Albany.
    Danach ging er wieder zum Fluß hinunter. Die beiden Männer und das Mädchen folgten neugierig.
    Ein Abschleppwagen kam an, danach der Arzt, der sofort den Abhang hinunterlief.
    Der Abschleppwagen fuhr ein kurzes Stück weiter, bog auf eine befestigte Fahrbahn ab und fuhr dann dicht am Ufer entlang. Ein Mechaniker stieg ins Wasser und befestigte das Stahlkabel an der Heckstoßstange des Studebaker. Sie zogen den Wagen aus dem Fluß heraus.
    Der Arzt beugte sich ins Wageninnere und untersuchte den Fahrer.
    »Er ist tot«, sagte er zu den Cops.
    »Unfall?« fragte der Sergeant, der den Kontrollposten führte.
    Der Arzt blickte nachdenklich auf den toten Mann. »Es sieht nach Unfall aus«, meinte er dann langsam. »Aber schauen Sie sich die hellroten Flecken im Gesicht und auf der Haut an. Solche Hautverfärbungen treten bei Kohlenoxydvergiftungen auf. Ich werde eine Blutprobe nehmen.«
    Während der Doc dem Toten Blut abzapfte, ging ein Sergeant um den Studebaker herum.
    Danach sah er sich im Innern des Wagens um. Er fuhr mit dem Zeigefinger an der Seitenscheibe entlang und sah auf die Fingerkuppe. »Ruß«, stellte er fest.
    »Ruß?« wiederholte der Doc, der fertig geworden war. »Dann sieht es klar aus: Die Auspuffgase sind in den Wagen geströmt. Dadurch wurde der Fahrer betäubt und getötet.«
    »Es handelt sich um einen fast neuen Wagen, Doc. Da kann der Auspuff noch nicht defekt sein. Ich werde eine Untersuchung des Fahrzeugs veranlassen.«
    Er stülpte die Taschen des Toten um und fand die Identitätskarte. Es handelte sich um einen Fischgroßhändler namens Randy Ascott, der in Manhattan in der Fulton Street wohnte und dort auch sein Büro hatte. In der Jackettasche des untersetzten Mannes wurde ein Schreiben
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