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043 - Kampf um Cape Canaveral

043 - Kampf um Cape Canaveral

Titel: 043 - Kampf um Cape Canaveral
Autoren: Ronald M. Hahn
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zu töten - konnten weder er noch Mr. Black sich anfreunden.
    Phil band sich einen Knebel vor den Mund und legte die Arme auf seinen Rücken, als wären sie gefesselt.
    Dann nickte er Black zu. Der griff nach seinem Arm und riss ihn scheinbar brutal aus der Kanzel zu sich heran.
    »Das trifft sich gut!«, gab der Rebellenführer eine Antwort, die General Crow nicht gefallen konnte. »Ich habe hier nämlich auch noch jemanden.« Er grinste breit. »Jemanden, der für den Weltrat nicht ganz unwichtig ist, wenn diese Fähre jemals fliegen soll, oder irre ich mich?«
    Crows Gesicht wurde noch blasser. Sein Triumph über die Festnahme Mr. Eddies und Monsieur Marcels verpuffte auf der Stelle. Hinter seiner Stirn arbeitete es heftig. »Warten Sie einen Moment !« Er schaltete sein Headset aus und flüsterte kurz mit Finnegan, der dem Gesagten heftig zu widersprechen schien. Crow wischte die Bedenken seines Adjutanten zur Seite und deutete in die Halle hinunter. Schließlich nickte Finnegan und Crow schaltete das Mikro wieder ein.
    »Ich komme zu Ihnen hinunter«, sagte er.
    »Unbewaffnet! Wir verhandeln unter vier Augen, Black.«
    Mr. Black kam nicht umhin, den Mut des Generals zu bewundern. Gleichzeitig bewies der Militärchef des WCA, dass er dem Rebellen durchaus so etwas wie Ehre zugestand, sonst hätte er sich wohl kaum in die Gefahr begeben, als weitere Geisel zu enden.
    »Okay«, sagte Black. »Treffen wir uns hier am Shuttle. Und keine faulen Tricks, Crow!« Der General trat durch eine seitliche Tür aus dem Raum mit dem großen Panzerglasfenster auf die Galerie hinaus, stieg eine steile Feuerleiter zum Bodenniveau herab und durchquerte mit energischem Schritt die große Halle, bis er an der Gangway der Raumfähre stehen blieb.
    Black trat an das Geländer und sah zu ihm hinunter.
    »General Arthur Crow persönlich - welche Ehre«, sagte er. »Ist es Ihnen unangenehm, wenn Ihre Leute erfahren, wie Sie um das Leben Ihrer nichtsnutzigen Tochter schachern?«
    »Im Moment sitzen Sie am längeren Hebel, Black«, erwiderte der General verdrießlich. »Da ist es wohl angebracht, Ihnen nicht zu widersprechen.«
    Von Taktik versteht er was, dachte Hollyday. Black schnaubte geringschätzig. »Geschickt ausgedrückt. Gehen Sie eigentlich noch immer davon aus, dass die Beschuldigungen, die Ihre Tochter gegen Mr. White und mich erhoben hat, der Wahrheit entsprechen?«
    Crow räusperte sich, blieb aber eine Antwort schuldig. »Ich denke, wir sollten jetzt zur Sache kommen.«
    Mr. Black nickte. »Na schön.« Er musterte seine gefangenen Gefährten hinter der Panzerglasscheibe. »Sie wissen, was ich will. Wenn Sie meine Leute freilassen, können Sie McKenzie und Ihr Töchterchen zurück haben.«
    »Wie soll das ablaufen?«
    Das hatte Black bereits mit Phil Hollyday abgesprochen, während der General zu ihnen unterwegs gewesen war. Auch reale Fesseln hatte er seinem Kameraden inzwischen angelegt; alles sollte schließlich echt wirken.
    »McKenzie können Sie sofort haben, als Zeichen unseres guten Willens. Er ist für Ihren Verein ja auch wichtiger als Ihre Tochter. Captain Crow bleibt bei uns, bis wir den Strand erreichen. Wir lassen sie dort zurück, wenn wir übersetzen.«
    Es war riskant, aber die einzige Möglichkeit, ein Zugeständnis zu machen, ohne zu riskieren, dass Lynne Crow zu früh plauderte. Hollyday sog tief die Luft ein. Wenn Crow darauf einging, lag es an ihm, sich auf eigene Faust zur Pumpenstation durchzuschlagen. Das sollte nicht allzu schwierig sein, solange die WCA ihn für einen der ihren hielt.
    Der General schluckte die harsche Erwiderung, die ihm im ersten Augenblick auf der Zunge lag, herunter. Natürlich wog für ihn das Leben seiner Tochter schwerer, aber es stimmte schon: Für die Pläne des Weltrats war der Professor wichtiger, und ihn in Sicherheit zu wissen, war vorrangig.
    »Kann ich Ihnen trauen, Black?«, fragte der General unverblümt. »Was, wenn Sie Lynne nicht freilassen?«
    Um Blacks Mundwinkel blitzte ein Grinsen auf. »Glauben Sie denn, ich belaste mich mit Ihrem Früchtchen länger als unbedingt nötig?« Crows »Früchtchen« riss den Kopf herum und maß Black mit einem wütenden Blick. Ein Glück, dass sie geknebelt war.
    »Seien Sie dankbar, dass wir die Fähre nicht an Ort und Stelle zerstören«, fuhr Mr. Black fort. »Ich finde, mit diesem Handel sind Sie bestens bedient.«
    »Gut, ich bin einverstanden«, sagte Crow.
    »Aber prägen Sie sich das gut ein, Black: Sollte meiner
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