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043 - Das Beinhaus der Medusa

043 - Das Beinhaus der Medusa

Titel: 043 - Das Beinhaus der Medusa
Autoren: Larry Brent
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Schloß eine Unzahl griechischer Kulturgüter. Nach der Herkunft
dieser Dinge befragt, antwortet Inger Bornholm stets: ›Erbgut und
Sammlerleidenschaft – schon von meinen Vorfahren her.‹«
    »Wir sollten uns mal diese seltsame Frau näher ansehen«, murmelte Larry.
»Alles spricht dafür. Ich muß Ihnen gestehen, Thor, daß Ihre Gedanken sich in
der gleichen Richtung entwickelt haben wie meine. Ich …« Larry wurde unterbrochen,
als die Türklingel ging. Thor Haydaal öffnete und kam wenig später mit Briefen
zurück.
    »Einschreibsendung«, sagte er.
    »Rechnungen, Rechnungen …« stöhnte er. »Wenn ein Scheck dabei ist, meine
sehr verehrten Herren, werde ich ihre Forderungen gerne sofort begleichen, bis
dahin allerdings …«
    Er stutzte plötzlich. »Wenn man vom Teufel spricht«, murmelte er
überrascht. Mit diesen Worten riß er das längliche zartgelb getönte Kuvert auf.
    »Eine Einladung von Inger Bornholm, Larry.«
    X-RAY-3 erhob sich. Seine Augen blickten ernst.
    »Für wann?«
    »Jetzt, am Samstag.«
    »Das ist kein Zufall«, murmelte X- RAY-3. »Ich glaube, daß sie etwas
bemerkt hat.«
    »Sie meinen wegen gestern nacht? Die Schüsse?«
    Larry zuckte die Achseln. »Vielleicht«, wich er aus.
    »Ich bin nicht allein eingeladen.
    Um an dieser Überraschungsparty teilzunehmen, muß jeder Eingeladene selbst
zunächst für eine kleine Überraschung sorgen, indem er einen Bekannten oder
Freund oder eine Freundin mitbringt. Sie sind ebenfalls mit von der Partie,
Larry.«
    »Ich glaube, wir werfen unseren Plan um«, entgegnete der Amerikaner
nachdenklich.
    Er rief sofort im Büro von Kommissar Berndson an. »Nur eine Frage,
Kommissar. Haben Sie zufällig heute morgen auch eine Einladung erhalten? Von
Inger Bornholm, richtig! Eben, mit der Post? Nein, es war nur eine Frage. Dann
sehen wir uns ja am Wochenende. Mister Haydaal ist so freundlich, mich als
Überraschungsgast gewissermaßen mit dorthin zu schleppen.«
    Haydaal starrte Larry an. »Berndson auch?«
    »Das paßt in meine Theorie«, sagte Larry leise. Er ging zum Fenster und
schaute auf die diesige Straße hinaus. »Wir verhalten uns still, wir gedulden
uns zwei Tage lang, Thor. Ich habe das dumpfe Gefühl, daß die Dame gemerkt hat,
wie es um sie steht. Berndson beschäftigt sich mit dem Fall, und wir beide
stiften seit spätestens letzter Nacht ebenfalls Unruhe. Wir warten ab bis zum
Samstag. Inger Bornholm hat eine Falle für uns aufgestellt. Wir werden –
scheinbar – hineinlaufen.«
    »Das dürfte eine ziemlich riskante Sache sein.«
    Larry nickte. »Bisher stützten wir uns lediglich auf Vermutungen. Wir
wollten uns den Beweis holen. Wir werden den Beweis nun zum Wochenende
bekommen. Inger Bornholm will reinen Tisch machen. Alle, die ihr gefährlich
werden können, will sie ausschalten.«
    »Denken Sie an Leif Rudnik«, warnte Thor Haydaal. »Wir haben ihn gefunden!
Als einen kalten leblosen Stein!«
    »Gerade daran denke ich die ganze Zeit. Wir müssen vorsichtig zu Werke
gehen, wenn wir Medusa überlisten wollen. Vorausgesetzt, daß sie es ist. Sie
werden nicht einen Gast mitbringen, sondern zwei, Thor.«
    Er rief Tom Kvaale an. Der Norweger war sofort bereit mitzumachen.
    »Als Kontaktmann hier in Norwegen müssen Sie über ausgezeichnete
Verbindungen verfügen. Können Sie einen Maskenbildner auf treiben?«
    »Innerhalb einer Stunde, X-RAY-3.«
    »Okay. Dann kommen Sie mit ihm noch heute nach Kjerringöy. Alles Weitere
erfahren Sie, sobald wir uns treffen.«
    Damit hängte er ein.
    Larry sagte nur: »Bisher hat Inger Bornholm bewiesen, daß sie sehr schnell
und klug schalten kann. Sie wird sich an diesem Abend auf ihrer Party – so sehe
ich die Dinge jedenfalls
    – auf drei Personen konzentrieren müssen, auf Berndson, Haydaal und Brent.
    Wenn aber plötzlich zwei Larry Brents in ihrem Schloß sind, sehen die Dinge
schon ganz anders aus! Tom Kvaale wird mein Double sein! Während Inger Bornholm
mit dem einen plaudert, hat der andere die Gelegenheit, sich gewisse Dinge aus
allernächster Nähe anzusehen.«
    »Genial«, sagte Thor nur. Er war von Larrys Idee begeistert.
     
    ●
     
    Thor Haydaal und Larry Brent gehörten zu den Gästen, die ziemlich
frühzeitig eintrafen. Die beiden Männer waren mit dem Lotus Europa des
Amerikaners gekommen. Auf dem Hof standen schon zahlreiche Wagen. Die
Schloßfront war hell erleuchtet. Munter plaudernd betraten die beiden Männer
den Empfangsraum. Zahlreiche Gäste standen schon in Gruppen
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