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0429 - In der Monsterhöhle

0429 - In der Monsterhöhle

Titel: 0429 - In der Monsterhöhle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf, und ihre Stimme wurde von einem elektronischen Vokoder unkenntlich gemacht.
    Ted hatte sich seinerzeit in den Untergrund zurückgezogen. Nach wie vor mußte er damit rechnen, daß Sara Moon ihn töten lassen würde, sobald er irgendwo auftauchte und die Ewigen davon erfuhren. Deshalb suchte er seine eigentliche Frankfurter Wohnung, die er aus Sicherheitsgründen nicht aufgegeben hatte, nicht wieder auf, um nicht in eine Falle zu gehen, sondern hatte sich unter seiner Tarn-Identität hier in Rom eine neue Existenz geschaffen.
    Bislang hatte er in einem Hotel außerhalb der Stadt gewohnt. Aber schon seit langer Zeit suchte er nach einem richtigen Haus. Einmal hätte es bereits fast geklappt, bis es sich als dämonische Falle erwies.
    Aber jetzt schien es geklappt zu haben, trotz der relativ hohen Ansprüche, die Ted stellte. Er hatte ein Haus gekauft, und er lud zur Einweihung ein. Zamorra freute sich für seinen Freund und Mitstreiter, der nach längerer »Heimatlosigkeit« endlich wieder eine feste Basis gefunden hatte. Sicher, das Hotel war ebenfalls irgendwann zu einer solchen Basis geworden, aber erstens kostete so etwas unverhältnismäßig mehr als eine Mietwohnung oder ein Eigentum, und zweitens schuf es ständig den Eindruck von Aufbruch oder Übergang.
    Aber diese Übergangszeit schien nun vorbei zu sein.
    Zamorra und Nicole waren gspannt darauf, was Ted Ewigk alias Teodore Eternale ihnen präsentieren würde.
    ***
    Etwas hatte die Aufmerksamkeit des Wächters erregt. Er löste sich aus der Starre des geduldigen Abwartens und wurde aktiv.
    ***
    Tinas Dauerschrei war verstummt.
    Rico Rossi stand da wie gelähmt. Er starrte in die Richtung, in deren Ferne der Schrei verhallt war. Was nun? fragte er sich. Was sollte er tun?
    Weiter durch diese Höhle stolpern, durch diese Tunnelröhre, die von einem Licht erhellt wurde, das keinen Ursprung haben konnte. Nach Tina suchen… oder umkehren und Hilfe herbeiholen?
    Was sollte er als einzelner denn schon ausrichten? Er konnte höchstens dasselbe erleben, was Tina zugestoßen war!
    Aber er konnte sie doch auch nicht einfach im Stich lassen! Und er mußte sich um Francesca kümmern, die irgendwo hinter ihm war!
    »Francesca?« fragte er.
    Sie antwortete nicht.
    Hatte es sie auch erwischt, aber lautlos?
    »Francesca! Antworte! Wo bist du?« stieß er hervor. Abermals rief er ihren Namen. »Antworte! Kannst du mich hören? Lebst du noch?«
    »Natürlich lebe ich noch«, erklang ihre Stimme irgendwo hinter ihm, ganz in seiner Nähe, aber dennoch war sie für ihn unsichtbar. »Was ist denn?«
    »Geh zurück«, sagte er. »Sofort. Ich komme auch. Wir müssen Hilfe holen.«
    »Aber wieso? Nur weil Tina so verrückt ist, nicht auf dich zu hören…«
    Da ahnte er etwas. »Du - du hast ihren Schrei nicht gehört?«
    »Was für einen Schrei?«
    Sie wußte nicht, daß Tina von einer unfaßbaren Kraft in unvorstellbare Fernen gerissen worden war!
    Gab es hier etwa auch Unterschiede in der Hörbarkeit? Aber wieso konnte er Francesca hören und hatte auch Tinas Schrei vernommen, wenn Francesca wiederum nur seine Stimme hören konnte?
    Diese Höhle machte ihn noch wahnsinnig!
    »Raus hier, schnell«, drängte er. »Geh und kümmere dich um nichts mehr, bis du wieder draußen im Fluß bist! Los, mach schon… und erzähle dabei ständig! Sag mir immer, wo du bist!«
    Er selbst hatte sich auch schon gedreht und ging in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren. Der fünfte Schritt, der sechste, der siebte… eigentlich mußte er doch jetzt auf das Wasser stoßen!
    Er stieß auch nach dem zwanzigsten Schritt noch nicht darauf!
    Und Francesca hörte er auch nicht mehr.
    Er rief sie wieder.
    Francesca blieb stumm!
    Panik griff nach Rico Rossi. Er fürchtete plötzlich, aus irgend einem Grund doch weiter vorwärts gegangen zu sein statt zurück. Zögernd wandte er sich um, nur sah dieser verdammte Höhlengang plötzlich in beiden Richtungen annähernd gleich aus.
    Er lief wieder dorthin, wo er das »Vorwärts« vermutete. Wenn er sich vorhin gedreht hatte, ohne es zu registrieren, mußte er doch in jener Richtung irgendwann wieder auf das Wasser stoßen!
    Aber nachdem er seiner Schätzung nach gut hundert Meter weit gelaufen war, hatte er es immer noch nicht erreicht. Da kehrte er abermals um.
    Er schalt sich einen Narren, daß er keine Markierungen angebracht hatte. Er hatte sich keine Fixpunkte gemerkt, anhand derer er Entfernungen abschätzen konnte. Er lief blindlings, und
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