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0427 - Zurück aus dem Grab

0427 - Zurück aus dem Grab

Titel: 0427 - Zurück aus dem Grab
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zuschlagen, aber im gleichen Moment ließ die Macht des Hauses nach. Der Dämon taumelte erschrocken zurück.
    Stygia federte hoch.
    Sie verkraftete das Schwinden der Macht schneller als er, konnte sich eher darauf einstellen, weil sie die ganze Zeit über nur auf sich selbst vertraut hatte. Sie sprang auf, warf sich auf ihn und packte mit ihren Händen zu.
    Er zögerte einen Moment zu lange, um sich zu wehren.
    Da verdrehte sie seinen Kopf um hundertundachtzig Grad und sah ihn leblos vor sich zusammenbrechen.
    Sie stieß einen lauten Triumphschrei aus. Ihr Gegner war tot. Diesmal hatte sie es geschafft. Sie hätte ihn von Anfang an so bekämpfen sollen, statt ihn in das Grab ziehen zu lassen. Das war ein Fehler gewesen, der ihn nur stärker machte.
    Aber jetzt war dieser Fehler ausgebügelt. Der Dämon, der ihr das Haus und seine Kraft unter den Klauen hatte wegnehmen wollen, war tot. Langsam drehte Stygia sich um.
    Und dann glaubte sie im Boden zu versinken.
    Das Haus, um das sie mit allen ihren Mitteln gekämpft hatte - zerfiel…
    Irgend eine Macht, die sie nicht einmal ansatzweise erkannt hatte, zerstörte es…
    Sie sank zu Boden, kauerte sich zusammen und fühlte sich wie erschlagen. Sie hatte den Rivalen zu spät getötet. Nun bekam sie das Haus doch nicht mehr.
    Deshalb war in den letzten Sekunden des Kampfes die Kraft rapide geschwunden, die Unterstützung durch die Magie von Eagle Crest dahingeschmolzen!
    Das Haus hörte auf zu existieren.
    Eine jahrhundertealte Magie erlosch.
    Und alles war umsonst gewesen…
    ***
    Nicole hatte sich unter dem Wagen hindurch zur anderen Seite garbeitet. Sie hatte überrascht gesehen, wie der Riesen-Adler verbrannte, wie für ein paar Sekunden lang noch sein glühendes Skelett davonzuflattern versuchte, bis es sich auch funkensprühend auflöste.
    Und dann war der Schuß gefallen.
    Zamorra stürzte, aber er lebte noch, denn er hatte Wright angerufen. Aber Wright antwortete nicht.
    Nicole kauerte hinter dem Lexus. Sie sah den Polizeiwagen. Und sie war sicher, daß Wright nicht mehr mit ihr rechnete. Der Deputy, der besessen sein mußte, war total auf Zamorra fixiert.
    Nicole löste sich aus der Deckung des Wagens. Ungefähr ahnte sie, wo sich Wright aufhielt, und sie umging ihn lautlos und weiträumig. Dabei bewegte sie sich so schnell wie möglich.
    Und dann sah sie ihn, wie er aus den Büschen hervortrat, hinter denen er eine Weile gelauert hatte, und die Waffe auf Zamorra richtete.
    Sie war nur ein paar Meter hinter ihm.
    Und sie sprang ihn sofort an. Im gleichen Moment, als er abdrückte, traf sie ihn und rammte ihn seitwärts. Die Kugel schlug in den Boden. Wright wirbelte herum und wollte Nicole den Pistolenlauf an den Kopf schlagen, aber sie war schneller. Sie brauchte nur einen einzigen Griff, um den Mann vorübergehend gelähmt zusammenbrechen zu lassen. Bei vollem Bewußtsein lag er hilflos vor ihr auf dem Boden und sah sie aus großen Augen an, unfähig, sich zu bewegen. Er spürte nicht einmal Schmerz. Der würde später kommen, wenn die Bewegungsfähigkeit wieder einsetzte.
    Nicole eilte zu Zamorra, der sich gerade wieder aufrichtete.
    »Himmel, das war im letzten Moment«, murmelte er. »Danke, Nici.« Er drückte ihr einen Kuß auf die Lippen.
    »Deine Dankbarkeit kannst du mir erweisen, wenn wir wieder allein sind und unsere Ruhe haben«, lächelte sie. »Ich bin sicher, Wright ist besessen. Kannst du den Bann von ihm lösen? Ich versuche mich um Ransome zu kümmern.«
    Mit einem Blick hatte sie an der Art, wie Zamorra sich bewegte, gesehen, daß er nur geringfügig verletzt sein konnte. Das beruhigte sie, und sie brauchte seine Schußwunde nicht vordringlich zu versorgen. Zamorra nickte ihr zu. Mach dir keine Sorgen um mich, ich bin okay, sagte ihr sein Blick.
    Während er begann, Wright mit seinem Amulett zu ›behandeln‹, eilte Nicole zum Haus hinüber. Zum ersten Mal seit dem Tod des dämonischen Adlers hatte sie Gelegenheit, es aufmerksam zu betrachten, und sie erschrak.
    Es veränderte sich.
    Es war nach wie vor düster, aber es zeigte deutliche Spuren von Verfall, die immer ausgeprägter wurden. Gleichzeitig verschwammen die Konturen ein wenig. Fensterscheiben erblindeten, bekamen Sprünge und zerbröckelten. Fensterläden verfaulten innerhalb von Augenblicken, Farbe und Verputz platzten ab, und Dachziegel, ganze Dachsegmente, lösten sich einfach auf. Innerhalb kurzer Zeit verwandelte sich das Haus von Eagle Crest in eine uralte Ruine, die schon
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