Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0427 - Zurück aus dem Grab

0427 - Zurück aus dem Grab

Titel: 0427 - Zurück aus dem Grab
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
nichts davon hatte ihm genützt, weil er seine Erkenntnisse nicht hatte weitergeben können.
    Vor Jahrhunderten war Eagle Crest von einer Hexensippe erbaut worden. Der Palance-Clan hatte immer aus Hexern und Hexen bestanden- und das, ohne daß die Menschen in Dacula und der Umgebung etwas davon erfahren hatten. Im Laufe der Zeit hatten die Palance-Hexer der männlichen Erbfolge die Fähigkeit entwickelt, die Gestalt jenes Vogels anzunehmen, dem Eagle Crest seinen Namen verdankte — der Adler.
    Der letzte Palance war kinderlos gestorben, die Linie erloschen. Weil es keinen direkten Erben mehr gab, fand der Palance-Geist keine Ruhe. Aus dem Grab heraus vermochte er sich immer noch in Gestalt des riesigen Adlers zu manifestieren, der Zamorra und Nicole angegriffen hatte, und dessen Gestalt zerstört worden war. Damit war auch der Geist des Hexers ins Jenseits geschleudert worden, und als er aus der Welt verschwand, verschwand auch die magische Macht des Hauses, die sich im Laufe von Jahrzehnten und Jahrhunderten angestaut hatte und über die die Palance-Hexer verfügen konnten.
    Um diese magische Macht war es auch bei der Rivalität zwischen Stygia Knight und Don Blossom gegangen. Erst in jener Zwischenwelt hatte Ransome erfahren, was hier wirklich gespielt wurde. Beide waren Dämonen, und beide wollten sich das magische Potential von Eagle Crest sichern. Blossom hatte die Verträge bekommen, aber Stygia war bereits im Haus gewesen.
    Sie sorgte dafür, daß der Geist des letzten Palance-Hexers Don Blossom in sein Grab riß, und sie glaubte damit, Blossom ausgeschaltet zu haben. Doch der war dadurch alles andere als beseitigt. Zwar kam er nicht mehr aus eigener Kraft frei, aber er riß seinerseits Sheriff Spices zu sich, um dessen Lebenskraft seiner eigenen zuzuführen und an seiner Befreiung zu arbeiten.
    Ähnlich hatte Stygia die Falle aufgebaut, in der sich Ransome verfangen hatte. Nur hatte sie mit seinem Verschwindenlassen eigentlich nur die anderen Menschen warnen wollen, sich dem ›Spukhaus‹ nicht mehr zu nähern. Wahrscheinlich war nur das der Grund, weshalb Ransome mit dem Leben davongekommen war, warum Stygia ihm nicht alle Energien ausgesaugt und ihn skelettiert hatte, wie es der Dämon Blossom mit Sam Spices tat.
    Wenn nicht Zamorra und Nicole aufgetaucht wären, hätte sich vermutlich niemand mehr weiter um Eagle Crest gekümmert - Ransome, der Mißtrauische, der einzig Laura Edwards noch unterstützt hätte, war fort, und Deputy Wright befand sich unter Stygias Kontrolle. Er hätte alle Aktionen kraft seines Amtes unterbinden können, und Stygia hätte sich in den Besitz des Hauses gebracht und mit seinem magischen Potential arbeiten können. Palance, der Adler, konnte das nicht verhindern…
    Aber dann hatte Zamorra jenes Zauberpulver ausgestreut und Verblasen. Damit war ein Teil der an sich nicht überragend starken Palance-Magie aufgebrochen worden. Will Ransome war freigekommen. Der Adler griff an, der letzte Palance wurde endgültig ausgeschaltet - und als der letzte der Hexer-Sippe dahinging, brach mit seinem Verschwinden auch das magische Potential von Eagle Crest zusammen.
    Das Haus wurde wieder normal, die Magie löste sich auf - und entzog auch den beiden rivalisierenden Dämonen die Kraft, auf die sie sich hatten verlassen wollen. Eagle Crest war jetzt nur noch eine ganz normale, zerfallene Ruine.
    Der Dämon Blossom war tot.
    Laura Edwards würde sich einen neuen Boß suchen müssen.
    Vielleicht würde sie aber auch das Maklerbüro im Alleingang weiterführen.
    Und Stygia… sie war geflohen, hatte sich gerade noch rechtzeitig zurückziehen können, eher sie vernichtet wurde.
    »Ich fürchte, wir werden mit dieser dämonischen Dame noch öfters zusammenrasseln«, sagte Zamorra, während er das Nahen des von Nicole angeforderten Krankenwagens beobachtete. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie diese Niederlage, die sie ja eigentlich uns verdankt, auf sich beruhen lassen wird.«
    »Wir sind schon mit ganz anderen Dämonen fertig geworden«, erwiderte Nicole ruhig. »Sogar mit Astardis. Weißt du was? Fahr mit dem Krankenwagen, laß deine Schußverletzung verarzten. Ich hole dich dann hinterher dort ab, okay?«
    »Okay.« Zamorra nickte ihr zu. »Ich hoffe, es wird alles nicht zu lange dauern. Um den ganzen bürokratischen Kram, wegen der Verletzung, die ja bei der Polizei meldepflichtig ist, wird sich ja wohl unser Freund Wright kümmern. Der konnte zwar nichts für seine Aggressionen, aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher