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0427 - Zurück aus dem Grab

0427 - Zurück aus dem Grab

Titel: 0427 - Zurück aus dem Grab
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mehr zerfiel.
    Für ein paar Augenblicke stand er wie erstarrt.
    Da traf ihn die Kugel.
    ***
    Stygia stöhnte auf. All die magische Kraft, die sie in ihren Angriff legte, wurde von ihrem Rivalen einfach aufgesogen. Er trank ihre Magie, nahm sie in sich auf und wandelte sie einfach für sich um.
    Dann hob er die Hand.
    Immer noch mit beiden Beinen in dem aufgeborstenen Grab stehend, schleuderte er eine flammende, unglaublich schnell rotierende Energiekugel auf Stygia. Sie fühlte die Artverwandtheit ihrer Magie, und sie wußte, daß ihr Gegner jetzt Stygias eigene Kraft, die er umgewandelt hatte, auf sie zurückschleuderte.
    Sie brauchte all ihre verbliebene Energie, diesen Gegenschlag abzuwehren. Magisches Feuer loderte über ihren Körper, versengte die Kleidung und zwang Stygia zur Verwandlung. Sie fühlte, wie die Dämonenschwingen aus ihrem Rücken wachsen wollten.
    Ihr Gegner kletterte aus dem Grab. Abermals schleuderte er eine Feuerkugel auf Stygia. Sie schrie. Sie merkte, daß sie schwächer wurde, obgleich sie ihre dämonische Originalgestalt angenommen hatte. Breitbeinig stand der Rivale über ihr, machte sich bereit, ihr den letzten, vernichtenden Schlag zu versetzen.
    Und da erkannte sie, weshalb er so unglaublich stark war.
    Er stand in Kontakt mit dem Haus!
    Er hatte längst das erreicht, was Stygia erzielen wollte. Er nutzte die Macht des Hauses. Er mußte sie erlangt haben, während er im Grab gefangen war. Ohne es zu ahnen, hatte sie ihm damit einen Gefallen getan, als sie ihn hinein verbannte…
    Sie schrie und wußte, daß es auch für Dämonen ein Sterben gibt. Und das fing jetzt an…
    ***
    Zamorra spürte das heiße Brennen an seiner Seite und hörte den Schuß krachen. Instinktiv ließ er sich fallen.
    Er rollte sich herum und sah die dunkle Silhouette eines Polizeiwagens am Rand des Vorplatzes stehen. Ohne daß sie es bemerkt hatten, mußte der Wagen herangerollt sein.
    Wright!
    Zamorra wartete auf einen zweiten Schuß. Aber der Deputy schien keine Kugeln auf ein unsicheres Ziel vergeuden zu wollen. Vermutlich konnte er von seiner Position aus den liegenden Zamorra nicht genug erkennen und wartete, bis der sich bewegte und wieder ein besseres Ziel bot.
    Es mußte ein Streifschuß gewesen sein. Zamorra dankte Gott, daß die Kugel ihn nicht richtig getroffen hatte. Vermutlich hatte Wright im Mondlicht nicht eindeutig zielen können oder im letzten Moment die Waffe um einen Millimeter verrissen. Die Höhe des Streifschusses stimmte — die Kugel hätte ebensogut genau ins Herz gehen können. Aber sie hatte nur Zamorras rechten Oberkörper gestreift und war durch das zähe Material der Lederjacke zusätzlich abgebremst worden.
    »Wright!« schrie er. »Sind Sie wahnsinnig geworden?«
    Der Deputy antwortete nicht.
    Zamorra versuchte herauszufinden, wo sich Wright aufhielt. Direkt am Wagen war er jedenfalls nicht. Aber Zamorra konnte auch nicht erkennen, wo in den Büschen er sich aufhielt.
    Ransome fiel ihm ein, den er im Hauseingang gesehen hatte. Er drehte vorsichtig den Kopf und sah zum Haus hinüber.
    Er sah den Neger auf der Marmortreppe. Er mußte gestürzt sein und bewegte sich nicht. Aber das Haus -Etwas stimmte damit nicht. Die Umrisse waren seltsam unscharf, und es sah aus, als würde es sich auflösen wollen. Zitterten die Wände nicht?
    Plötzlich sah Zamorra Wright.
    Der Deputy hatte die Geduld verloren. Er trat zwischen den Sträuchern hervor, hinter denen er darauf gelauert hatte, daß Zamorra sich wieder erhob. Jetzt hatte er freies Schußfeld. Er hielt seine Dienstwaffe mit beiden Händen und richtete sie auf Zamorra. Diesmal hatte Zamorra keine Chance. Er war nicht in der Lage, schnell genug aufzuspringen, um in Deckung zu gehen. Wohin er sich auch bewegte - Wright würde keine Mühe haben, ihn zu treffen.
    Der Deputy krümmte den Zeigefinger um den Abzug.
    ***
    Stygia krümmte sich zusammen. Mit letzter Kraft bemühte sie sich, eine Verbindung mit dem Haus herzustellen. Sie fühlte die Resonanz, die magische Antwort des Gebäudes. Über sich hörte sie ihren Gegner höhnisch lachen.
    Aber mit einem Mal ging alles leicht.
    So, wie der Rivale mit der Kraft des Hauses manipulierte, konnte sie es plötzlich auch. Von einem Moment zum anderen war sie wieder stark.
    Sie schaffte es, den Angriff abzuwehren.
    In dem dunkeläugigen Gesicht des rivalisierenden Dämons zeigte sich Verwirrung. Zu spät erkannte er, daß Stygia den selben Weg, Kraft zu schöpfen, ging, wie er. Er wollte erneut
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