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0427 - Am See der Götter

Titel: 0427 - Am See der Götter
Autoren: Unbekannt
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würde uns allen schlecht bekommen."
    Rhodan fing einen Blick Atlans auf. Inzwischen kam Rasony wieder zu ihnen zurück. Sein Gesicht sah besorgt aus.
    „Was ist?" fragte ihn Rhodan.
    „Sie holen auf. Es müssen mindestens zwanzig von ihnen sein, und einige schleppen in einem Netz Minen mit sich. Wenn es ihnen gelingt, an den Schiffskiel zu gelangen ..."
    Den Rest ließ er unausgesprochen.
    Rhodan nickte Atlan zu, ehe er sagte: „Also gut, General Harl Dephin. Es genügt, wenn Sie das Wasser auf fünfzig Grad erhitzen. Das sollte reichen, sie zu vertreiben."
    „Wie Sie wünschen, Sir", gab Harl Dephin reserviert zurück. „Ich würde raten, ein wenig zurückzutreten. Der Energiestrahl der Impulskanone besitzt eine gewisse Streuung."
    Sie brachten sich rechtzeitig in Sicherheit. Auch die Lemurer, die dem Vorgang mit Unverständnis folgten rannten in Deckung, als Rasony ihnen den Befehl dazu erteilte. Trotz seiner Verankerung schwenkte der Paladin ein wenig herum, so dass sein Gesicht genau nach hinten sah, in jene Richtung also, aus der die MONOSATIS kam. Das Rohr der Impulskanone schob sich ein wenig vor und senkte dann nach unten. Die Mündung zeigte auf das quirlende Heckwasser des Schaufelrades.
    Und dann war plötzlich alles in blendend weißes Licht getaucht, als das Impulsbündel aus der Mündung schoss und die Wasseroberfläche traf. Es spritzte regelrecht auseinander und verteilte die unerträgliche Hitze auf eine größere Fläche. An einigen Stellen begann das Wasser zu kochen; Dämpfe stiegen nach oben und wehten wie Nebelschwaden in alle Richtungen davon. Lavas Rasony sprang aus seiner Deckung und rannte zur Backbordseite, um nach hinten sehen zu können. Er schützte die Augen durch seine vorgehaltenen Hände. Als er zurücklief, rief er triumphierend: „Sie fliehen! Die Argazaten fliehen! Wir haben sie vertrieben!"
    Rhodan hielt es für an der Zeit, Harl Dephin zu stoppen, sonst würde er noch den ganzen Nipus überkochen lassen.
    „Aufhören!" rief er in das Mikrophon, nachdem er sich Paladin von hinten genähert hatte. „Es reicht, Dephin! Bleiben Sie in Bereitschaft, und wenn die Argazaten noch einmal angreifen, haben Sie völlig freie Hand. Ist das klar?"
    Das Energiebündel erlosch. Harl Dephins Stimme ertönte, durch den Lautsprecher ein wenig verzerrt: „Völlig klar, Boss. Von mir aus können die Fischmenschen noch einmal angreifen. Ich bin bereit."
    Rhodan nickte Atlan zu und ging wieder vor zum Bug.
    Nachdenklich sah er in Fahrtrichtung, wo abermals eine Biegung die weitere Sicht versperrte. Urwald, nichts als Urwald. Und die gelben Wasser des Nipus, undurchsichtig und voller Geheimnisse.
    Noch mehr als tausend Kilometer lagen vor ihnen.
     
    2.
     
    Die Nachricht von ihrem Vordringen in das von den Monstren beherrschte Gebiet musste ihnen auf unerklärliche Art und Weise vorausgeeilt sein. Sie konnten das an verlassenen Siedlungen feststellen, die an Uferlichtungen lagen und offensichtlich noch vor Stunden bewohnt gewesen waren. Oft brannten noch die Dorffeuer.
    „Sie stecken ganz in der Nähe in den Wäldern", vermutete Tharo Lavas Rasony, der lemurische Scout, als er am dritten Tag zwischen Rhodan und Atlan am Bug der MONOSATIS stand und mit einiger Besorgnis dem Geräusch lauschte, das von vorn kam.
    Es war wie ein fernes Donnern, nur heller und ohne Unterbrechung. „Jemand muss sie gewarnt haben. Vielleicht rechneten sie damit, dass wir die Hütten niederbrennen. Übrigens nähern wir uns einer Stromschnelle."
    „Ich dachte es mir", sagte Rhodan. „Man hört es schon länger, und es wird ständig lauter. Wird die MONOSATIS es schaffen?"
    „Selbst größere Schiffe würden die Fahrrinne finden und hinauffahren können. Aber sie ist sehr eng und tief, die Strömung ist außerordentlich stark. Wir werden nur sehr langsam vorankommen."
    Atlan warf Rhodan einen bezeichnenden Blick zu.
    „Die richtige Stelle für einen Überfall, würde ich sagen."
    Rhodan nickte.
    „Das denke ich auch. Gewarnt sind sie ja, und sie wissen, dass wir kommen, das beweisen die verlassenen Dörfer. Wenn eine Stromschnelle unser Schiff in eine enge Fahrrinne zwingt, wodurch auch die Geschwindigkeit herabgesetzt wird, verlieren wir einen Teil unserer natürlichen Verteidigungskapazität. Das werden die Zentauren auch erkannt haben. Vielleicht haben sie alle Pseudo-Neandertaler an den Stromschnellen versammelt."
    Rasony sah in das gelbe Wasser des Stroms.
    „Wir erreichen den Beginn der Bodenschwelle
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