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0427 - Am See der Götter

Titel: 0427 - Am See der Götter
Autoren: Unbekannt
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jede fünfdimensionale Energieentwicklung unmöglich machte.
    Und ein Teleporter benötigte diese fünfdimensionale Energieentwicklung, um seinen Sprung durchführen zu können.
    Als Gucky wieder sehen und denken konnte und der erste Schmerz nachließ, erblickte er Ras, dessen Hand er noch immer festhielt. Unter ihnen war der schwarze See, fünfhundert Meter entfernt. Nur für den Bruchteil einer Sekunde gelang es Gucky, seitwärts auf das Gipfelplateau der Insel zu blicken, aber er konnte nichts erkennen. Alles ging viel zu schnell, und zusammen mit Ras stürzte er der Oberfläche des kochenden Asphalts entgegen.
    Der Teleportersprung war misslungen. Es gab in der fünften Dimension ein Hindernis, das sie nicht durchdringen konnten. Es hatte sie in den dreidimensionalen Raum zurückgeschleudert, ohne sie jedoch zu töten.
    Nun war Gucky alles egal. Sie waren entdeckt worden, daran konnte kein Zweifel bestehen. Warum also noch das Theater mit dem verbotenen Sprechfunkverkehr? Er hatte keine Lust, wie ein Stein in die schwarze und zähflüssige Brühe zu fallen.
    Er schaltete das Gerät im Schutzanzug an und gab Ras durch ein Zeichen zu verstehen, dass er seinem Beispiel folgen solle.
    „Teleportieren, zum Ufer!"
    „Gut."
    „In drei Sekunden ... zwei ... eins ... jetzt!"
    Normalerweise hätte das funktionieren müssen, denn sie befanden sich ja im normalen Raum und sprangen in entgegengesetzter Richtung zum Hindernis.
    Aber es herrschten keine normalen Umstände mehr.
    Nichts geschah. Sie stürzten weiter.
    „Verdammt!" brüllte Ras, diesmal wirklich erschrocken und ratlos.
    Gucky wusste, dass keine Zeit zum Überlegen blieb. Der See war nur noch zweihundert Meter entfernt. Seitlich glitten die Felswände der Insel in rasender Eile nach oben.
    „Schutzschirm einschalten, er wird den Aufprall dämpfen!"
    Die Energiefelder flammten auf. Wie eine Kugelschale umgaben sie Gucky und Ras, an den Schnittflächen etwas deformiert und doppelt wirksam.
    Dann kam der Aufprall.
    Noch einmal verloren sie die Besinnung, diesmal etwas länger.
    Aber das Energiefeld hatte die Wucht des Aufschlags weitgehend abgemildert, außerdem schützte es seine beiden Insassen vor der unerträglichen Hitze des glühenden Asphalts.
    Als Gucky wieder zu sich kam, wunderte er sich erst einmal, dass er noch lebte. Ras ruderte bereits mit Armen und Beinen, kam aber keinen Zentimeter voran. Die zähe Masse hielt ihn fest und wollte ihn nicht mehr freigeben. Wie eine Fliege klebte er auf dem Leim.
    „Teleportieren können wir nicht mehr, schwimmen ist unmöglich, aber wenigstens gehen wir nicht unter. Ras, meine Hand nicht loslassen! Wir dürfen nicht getrennt werden. Los, gib her!"
    Sie hielten sich fest, aber trotz der Energieschirme spürten sie, wie sie langsam in den heißen Brei einsanken. Das bedeutete zwar nicht den sofortigen Tod, denn die Kühlanlagen der Kampfanzüge verhinderten ein Verbrennen, ganz abgesehen von den Energieblasen. in die sie eingehüllt waren. Aber wenn sie versanken, würde sich über ihnen die Oberfläche schließen, und niemand würde sie mehr finden können. Die sechsdimensionalen Impulse der Inselstation verhinderten jede Suchaktion auf elektronischer oder positronischer Basis.
    Gucky wusste auf einmal, was Todesangst war.
    „Rhodan ...! Mensch, Perry, warum schaltest du denn dein verdammtes Funkgerät nicht ein? Ist doch egal jetzt! Perry, hörst du mich?"
    „Schrei nicht so, das hilft auch nichts", knurrte Ras verzweifelt.
    Doch dann, wie durch ein Wunder, hörten sie Rhodans Stimme.
    Sie kam von weit her, durch die störenden Impulse der Automatikstation überlagert und abgeschwächt.
    „Nicht doch, Kleiner! Wir sind schon unterwegs. Position?"
    Zwei Sekunden lang war der Mausbiber unfähig, auch nur einen Ton hervorzubringen. Dann erklärte er in wenigen Worten, wo sie auf dem See schwammen. Die Insel bot einige gute Anhaltspunkte. Ihre Steilküste war fünfzig Meter entfernt.
    „Beeilt euch, wir sinken langsam ein. Noch zehn Minuten, dann ist es zu spät."
    „Paladin und Icho Tolot schaffen es schon", beruhigte Rhodan, aber seine Stimme hatte nicht sehr überzeugend geklungen.
    Und dazu hatte er auch allen Grund.
    Es war reiner Zufall gewesen, dass er den Empfänger einschaltete, nachdem Gucky und Ras gesprungen waren.
    Minuten später hörte er dann Guckys Worte und konnte der Unterhaltung folgen, die er mit Ras hatte. Dann endlich kam die Aufforderung, sich zu melden.
    Paladin und Icho Tolot traten
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