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0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

Titel: 0426 - Gangster in feiner Gesellschaft
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dicke Schlagzeilen gibt. Wir wüssten es längst, aber ich bin ahnungslos wie ein Wickelkind.«
    »Wenn Sie denken, ich will Ihnen ’ne faule Sache anhängen…«, wehrte sich Flint beleidigt. »Ich hab Ihnen noch nie Lügen verkauft, das müssen Sie zugeben. Meine Informationen…«
    »Schon gut, Roy«, sagte ich ungeduldig. »Bloß kann ich leider im Augenblick nichts damit anfangen. Geh zur Stadtpolizei, vielleicht haben die Verwendung dafür.« Als Trostpflästerchen schrieb ich ihm eine Anweisung für unsere Kasse aus und drückte sie ihm in die Hand. Mühsam entzifferte er die Summe, stülpte sich seinen schmierigen Filz auf den Kopf und wandte sich zum Gehen.
    ***
    Jeff lag auf seinem Bett und starrte an die schmutzige Decke. Er fühlte sich nicht wohl in diesem Loch, für das er vier Dollar die Woche bezahlte - im Voraus natürlich. Der Vermieter stellte nicht viele Fragen, aber er war ein gewitzter Mann, der seine Erfahrungen mit Mietern hatte.
    Jeff griff nach seiner Brusttasche und schielte dann nach dem Aschenbecher. Er fand eine halb gerauchte Zigarette und steckte sie mit einem Streichholz in Brand, als es an der Tür klopfte. Jeff fuhr mit einem Satz hoch und griff unter das Kopfkissen. Eine belgische FN, Kaliber 6,35, lag in seiner Hand. Lautlos huschte er in den Winkel hinter der Tür.
    Der Besucher war ein grobschlächtiger Mann mit niedriger Stirn und beginnender Glatze. Die Geschmeidigkeit einer Katze und die Wachsamkeit eines Luchses standen in seinem Gesicht. Er blickte einen Augenblick auf das leere Bett, dann stieß er mit dem Fuß die Tür zurück. Sie prallte hart auf den jungen Mann dahinter. Der Besucher grinste. Seine Pranke dirigierte Jeff wieder zum Bett. Jeff ließ sich darauf nieder und sah den Grobschlächtigen mit verkniffenen Augen an.
    »Was willst du hier?«
    »Ist dir vielleicht peinlich, Jüngelchen, aber wir müssen miteinander reden. Rita hat mich hergeschickt. Du machst zu viele Dummheiten. Sie versteht, dass du Geld brauchst, aber du sollst den Alten in Ruhe lassen.« Der schwere Mann holte zwei Scheine aus seiner Tasche und warf sie zum Bett hinüber. Jeff fing sie geschickt auf und steckte sie ein, ohne hinzusehen. In den Augen des Jungen glomm Trotz auf.
    »Deine Schwierigkeiten hast du dir selbst auf den Hals geladen«, sagte der Besucher langsam und betont. »Sie ist nicht verpflichtet, dir auch nur einen Cent zukommen zu lassen. Verstehst du? Wir lassen uns nicht von einem Grünschnabel, wie du einer bist, den letzten Dollar aus der Tasche angeln!«
    »Was soll das heißen: wir?«
    Der andere stapfte mit schweren Tritten auf das Bett zu. In seinen Augen lag eine deutliche Drohung. Jeff beugte sich furchtsam hintenüber. Er bekam einen Stoß gegen die Brust und fiel mit dem Kopf gegen die Wand.
    »Weine nicht, Kleiner.« Die Stimme klang mitleidlos, hart und zynisch. »Ich frage dich, ob du verstanden hast?«
    Jeff blickte starr geradeaus. Plötzlich knallte sein Kopf wieder gegen die Wand. Jeffs Augen bekamen rote Ränder und begannen in unerträglicher Weise zu brennen. Der Schmerz in seinem Nacken spielte demgegenüber keine Rolle.
    »Verstanden?« Die Stimme klang jetzt ganz dicht vor seinem Gesicht, der Mann hatte sich vorn übergebeugt und war bereit, erneut zuzuschlagen. Jeff nickte heftig. Der andere richtete sich wieder auf. Zufrieden blickte er den Jungen an. Für ihn war das eine unkomplizierte Sache. Man musste diesen verkommenen Burschen nur zeigen, dass sie nichts zu bestellen hatten. Aber er sollte sich täuschen.
    »Wer war der Mann im Garten? Dein Kumpel?«
    Jeff ließ sich Zeit mit der Antwort. Der Besucher schien ungeduldig zu werden. Als er sich erneut vorbeugte, begann Jeff schnell zu sprechen.
    »Ich habe keine Ahnung. Du kommst her und willst mir Dinge in die Schuhe schieben…«
    Eine erhobene Hand unterbrach seinen Satz, und er duckte sich. Aber diesmal verzichtete der Mann auf Gewalt. Er trat sogar einen Schritt zurück.
    »Du willst mich für dumm verkaufen. Schön! Aber wer könnte sonst dahinterstecken?«
    »Sid Buckany!«
    Der schwere Mann trat noch einen Schritt zürück, doch jetzt hatte sein Blick etwas Spöttisches, Überlegenes.
    »Du hast einen Namen gehört, Boy. Du hast in der Zeitung gelesen, dass er sich am Riverside Drive herumtreibt. So billig kannst du mich nicht abspeisen. Raus mit der Sprache! Was hast du gewollt?«
    Draußen im Gang wurden Schritte laut. Eine Frau kicherte laut. Wahrscheinlich war sie angetrunken. Der
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