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0425 - Die Attacke der Zentauren

Titel: 0425 - Die Attacke der Zentauren
Autoren: Unbekannt
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jemandem, den wir nicht kennen. Was denkst du darüber, mein Kleines?"
    Mit diesem Diminutiv war eindeutig der Großadministrator gemeint; Rhodan zuckte zusammen, hob den Kopf und grinste Icho Tolot mühsam an. Halblaut sagte er: „Tolotos ... ich denke, was du denkst. Diese Raketenwaffen sind ein Widerspruch in sich. Woher kommen aber diese Waffen?"
    Dr. „Bang-Bang" Paczek, der Hyperstrukturkalkulator, räusperte sich und hustete kurz, nachdem er seine Zigarette ausgedrückt hatte.
    „Um etwas über die Herkunft eines Artefakts aussagen zu können, muß man diesen Gegenstand kennen. Um ihn zu kennen, muß man ihn vor sich liegen haben. Haben wir einen Raketenkarabiner vor uns liegen?"
    Joaquin Manuel Cascal, genannt der Listenreiche, starrte provozierend vor sich auf den Boden und versicherte laut: „Nein. Wir haben nicht."
    „Also brauchen wir einen Karabiner", stellte Paczek mit seiner abgrundtiefen Baßstimme und großer wissenschaftlicher Sicherheit fest.
    „Richtig. Dort draußen liegen sicher einige Beutestücke herum", sagte Cascal. „Soll ich schnell einen holen?"
    Er machte Anstalten, aufzustehen, aber die Hand Atlans hielt ihn energisch zurück.
    „Wir haben für alles Spezialisten, Trouble-Brother", sagte er ruhig. „Paladin und die Mutanten sollen sich darum kümmern."
    Harl Dephin sagte: „Jetzt gleich?"
    Atlan nickte und erwiderte knapp: „Ja, sofort. Paladin und Tschubai ... würden Sie sich bitte darum kümmern?"
    Cascal schaltete den Schutzschirm aus, und der metallene Riese stampfte dröhnend hinaus. Tschubai folgte schweigend, und die beiden Gestalten verschwanden ziemlich schnell zwischen den abkühlenden Glutseen, Kratern und den Resten der ausgegangenen Feuer. Es war wie in einer surrealistischen Szene: Oben, auf dem Kamm des flachen Hügels, brannte unter sehr starker Rauchentwicklung eine Baumgruppe. Über der pilzförmigen Rauchwolke schwebten seltsame Vögel, deren Nester zerstört waren. Über den Hang zog sich ein Muster aus Halbkreisen und Geraden hin, die jetzt pechschwarz wie geronnene Lava aussahen. An beiden Seiten dieser geometrischen Formen sah man die abgebrannte Grasnarbe, die dort, wo das Verbrannte in das zerstampfte und aufgewühlte Grün überging, noch stark rauchte. Überall zwischen dem Horizont und der Kuppel stiegen schräge Rauchfahnen, grau und fettig braun, in die Höhe und wurden nach fünfzehn Metern vom Wind zerfasert. Zwischen dieser Szenerie bewegten sich die beiden Gestalten: die riesige des Paladins, der ein unerhört scharfes Tempo vorlegte und seine optischen Erfassungssysteme auf Vollast laufen ließ, und daneben der Mutant, der sich in einer schnellen Folge von Teleportersprüngen mal hierhin, mal dorthin bewegte und die Augen mit der Hand überschattete.
    Beide suchten sie einen Raketenkarabiner.
    Cascal, die Hand an der Schirmschaltung, sah ihnen zu und hörte hinter sich die Unterhaltung der anderen. Sie drehte sich um die Analogschlüsse, die man ziehen konnte, nachdem man diese Waffe gefunden hatte.
    Woher kamen denn diese Waffen, die in Reichweite und Durchschlagskraft doppelt so wirksam waren wie jene Waffen, wie sie im Jahr 1930 der präatomaren Kultur der Erde noch für Infanteriezwecke benutzt worden waren?
    Wer hatte den Zentauren diese Waffen gegeben, wer hatte sie gelehrt, damit richtig umzugehen?
    Daß sie es konnten, bewies die Wunde von Dr.
    Tajiri Kase, der von Ertrus geflohen war, um enger Mitarbeiter Waringers zu werden.
    Existierte hier - entweder auf der Erde oder in unmittelbarer Nähe - eine andere Kultur, zusätzlich zur lemurischen Welt?
    Diese Fragen wurden, ohne sie richtig beantworten zu können, erörtert.
    Thesen wurden aufgestellt und wieder verworfen ... bis Cascal sagte: „Sie kommen. Sie scheinen einen Karabiner gefunden zu haben."
    Der Paladin hatte die Waffe entdeckt und gab sie, dreihundert Meter von der Kuppel entfernt, dem Mutanten Tschubai. Ras sah sich kurz um und materialisierte augenblicklich im Mittelpunkt des Diskussionskreises.
    „Hier ist sie", sagte er leise. „Unversehrt."
    Die Männer beugten sich vor und betrachteten den Fund.
    Es war eine handwerklich hervorragend gearbeitete Waffe, so daß augenblicklich der Verdacht stärker und stärker wurde, daß zumindest die wichtigsten Teile industriell erzeugt worden waren. Die Form: ein kurzläufiger Karabiner, an der Schulter anzuschlagen. Das Abstrahlrohr des Raketenprojektils bestand aus solidem Stahl. Etwa im hinteren Viertel des Laufes war
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