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0425 - Die Attacke der Zentauren

Titel: 0425 - Die Attacke der Zentauren
Autoren: Unbekannt
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Feststellungen, die jeder von Ihnen in sämtlichen Lehrbüchern der Anthropologie nachlesen kann, gibt es natürlich serienweise Theorien, Vermutungen, Ansichten und Vorstellungen, die jeglicher wissenschaftlicher Überprüfung keine Sekunde lang standhalten.
    Wir haben hier Fälschungen gesehen, Fälschungen des ursprünglichen Neandertalertypus. Es hat keine Neandertaler gegeben, wie diese dort draußen - schließlich haben wir vergleichende Forschungen mit Hilfe unseres Freundes Zwiebus hier treiben können.
    Zusätzlich, und das ist meine Meinung, haben sich hier zwei verschiedenartige Kulturen entwickelt, die sich hier, auf dem Erdteil Lemuria, bekämpfen."
    „Also die Neandertaler und Zentauren, die wir sahen, kämpfen gegen die Lemurer?" fragte Atlan.
    Big Bnickte heftig, gestikulierte etwas herum und rief: „Beim goldenen Denkmal von Pileup! So und nicht anders ist es. So muß es sein, oder mein Ruf als großer Wissenschaftler und Retter des Planeten Pileup ist ramponiert."
    Er nahm aus der Brusttasche seines Anzugs eine Parfümflasche, kippte sie um und führte dann den Zeigefinger schnell hintereinander affektiert hinter das Ohr. Ein betäubender Geruch, gemischt aus Ambra, Moschus und Jasmin, durchzog die Kuppel wie ein Nebelschwaden.
    „Natürlich sind die Lemurer in Kultur und Zivilisation erheblich weiter fortgeschritten als die Neandertaler", meinte Rhodan.
    „Richtig!" krähte Dr. Big B.
    „Das bedeutet für uns nichts anderes, als daß wir die Kuppel verlassen und eine kleine Expedition ausrüsten müssen", sagte Atlan.
    „Jawohl", meinte Rhodan. Er sah auf die Uhr.
    „In zwei Stunden", sagte er dann. „Ich werde einen Shift steuern, den zweiten übernimmt bitte unser Waffenwart."
    Cascal nickte.
    „Selbstverständlich. Zielrichtung?"
    „Keine. Wir versuchen, die Gegend zu erforschen und Informationen zu sammeln. Aber ich möchte eine Wiederholung dieses Überfalls und ein ähnliches Ergebnis", er deutete nach hinten, wo Dr. Kase schlief, „auf alle Fälle vermeiden."
    „Ich sehe Waffen auch wesentlich lieber als Wanddekoration als in Anwendung", versicherte Cascal glaubwürdig. „Ob es nun Strahler sind oder Speere in den Händen von Zentauren."
    „Gut. In hundertzwanzig Minuten brechen wir auf.
    Beide Shifts, aber jeweils nur eine kleine Mannschaft. Icho Tolot und Paladin - ihr verteilt euch bitte auf die beiden Allzweckfahrzeuge."
    „Selbstverständlich, Sir", sagte Harl Dephin unter seiner SERT-Haube hervor.
    Die Lautsprecher übertrugen es.
    „Natürlich, mein Kleines", sagte Icho Tolot mit etwa neunzig Phon Lautstärke.
    Cascal hob die Hand. Rhodan sah die Bewegung und zog fragend die Brauen hoch.
    „Darf ich Dr. Chagall mitnehmen?" erkundigte sich der SolAb-Major. „Bitte!"
    Dr. Claudia Chabrol lächelte zuvorkommend und sagte mit schmelzender Stimme: „Aber selbstverständlich fliege ich gern mit Ihnen, Mister Cascade."
    Unter dem dröhnenden Gelächter der anderen gab sich Joak geschlagen.
     
    *
     
    Langsam, noch immer unter dem Schutz der starken Schirmfelder, schoben sich die großen Platten in der unteren Kuppelwandung zur Seite. Die beiden Shifts begannen zu schweben und erhoben sich eine Handbreit über den Stahlbelag der Kuppel, dann wurden sie nacheinander vorsichtig aus der Kuppel herausbugsiert. Die Mannschaft, ausgezeichnet ausgerüstet, ging an Bord. Rhodan und Icho Tolot, Waringer und Prest in den einen Shift, Cascal, Chabrol, Paladin und Ras Tschubai in den zweiten.
    Die beiden Maschinen standen jetzt, die stumpfen Schnauzen nach Norden gedreht, neben der Personenöffnung.
    „Bitte ständig Funkverbindung und Visiphonverbindung halten, auch mit der Kuppel", ordnete Rhodan an. In jedem Shift wurden zwei Schirme aktiviert, einer zeigte einen Blick ins Innere des anderen Fahrzeugs, der andere verband den Piloten mit der Deformatorkuppel.
    „Schirme abschalten!"
    Jemand bewegte in der Kuppel einen Schalter, und die Schutzschirme zogen sich zurück, lösten sich auf.
    Der Weg war frei.
    Langsam, mit nicht mehr als fünfzig Kilometern Stundengeschwindigkeit, flogen die Maschinen im Abstand von dreihundert Metern nebeneinander her.
    Auf einen einzigen Hebeldruck hin konnten die eigenen Schutzschirme eingeschaltet werden - selbst ein blitzartiger Überfall konnte ihnen nichts anhaben.
    Die fremdartige Landschaft hatte sie nach zehn Minuten Flug in den Bann geschlagen.
    Eine wilde, schöne Welt, eine Landschaft voller Leben, voller halb unsichtbarer Bewegungen,
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