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0425 - Asmodis jagt den Schatten

0425 - Asmodis jagt den Schatten

Titel: 0425 - Asmodis jagt den Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daß dieser fürchtete, die Menschen in den umliegenden Häusern müßten aus dem Schlaf schrecken.
    Da waren dumpfe, graue Schlieren…
    »Das schaust du dir an! Folge dieser Spur! Beobachte!« fauchte der Auftraggeber. »Ich werde dich aufsuchen, um deinen Bericht zu hören. Diesmal beobachte nur. Nicht mehr. Versage nicht. Ich räuchere dieses Räubernest aus…«
    Und abermals war er verschwunden. Wieder blieb nur leichter Schwefelgeruch zurück, den der blaugesichtige Dämon begierig einsog.
    Er versuchte den Ort zu erkennen, an dem sein Herr die verwaschene Spur gesehen hatte. Der seltsame Stadtplan im Asphalt half ihm. Er merkte sich die Stelle, dann hetzte er los. Er mußte notfalls noch einmal das silberen Amulett benutzen, falls die Spur anders nicht mehr zu lesen war, wenn er ihren Ausgangspunkt erreichte.
    Der Dämon begann zu rennen.
    Die Fähigkeit, sich innerhalb von Sekundenbruchteilen von einem Ort zum anderen zu versetzen, hatte er zusammen mit seinem Namen vor langer Zeit verloren, als er geächtet worden war. Nur die Möglichkeit zu kämpfen besaß er noch.
    Aber diesmal sollte er sie nicht benutzen.
    Er mußte die Spur aufnehmen, bevor sie verwehte. Ein Mann, dessen blaues Gesicht von der Dunkelheit weitgehend verborgen wurde, hetzte zu Fuß durch die nächtlichen Straßen von Baton Rouge…
    ***
    Weit entfernt, in den Tiefen von Raum und Zeit, regte sich etwas. Es empfing wieder Impulse, die es abermals stärkten.
    Schon vor geraumer Zeit war es erwacht.
    Zwischen ihm und dem Siebengestirn von Myrrian-ey-Llyrana bestand eine eindeutige Verbindung. Einst hatte Merlin sieben Amulette geschaffen. Eines nach dem anderen. Jedes war stärker als das vorhergehende. Doch erst mit dem siebten, das jetzt Professor Zamorra besaß, war er endlich zufrieden gewesen.
    Gerüchte besagten, daß die sechs ersten Amulette, miteinander verbunden, das siebte bezwingen könnten -doch niemand hatte jemals den Beweis oder Gegenbeweis antreten können. Denn nur ein einziges Mal waren die Amulette an einem Ort vereint gewesen - doch die seinerzeit angestrebte Machtprobe konnte nicht erfolgen, weil eines der Amulette aus der Verbindung ausscherte. Daraufhin wurden sie erneut in Raum und Zeit verstreut.
    Nacheinander fanden sie im Laufe der Zeit wieder neue Besitzer.
    Das sechste Amulett besaß Yves Cascal, der »Schatten«. Doch er ahnte nicht einmal, welcher Machtfaktor damit sein eigen geworden war. Er wußte nicht viel mit diesem Amulett anzufangen, das begonnen hatte, sein Leben zu bestimmen.
    Die anderen wußten um so mehr damit zu beginnen.
    Das fünfte besaß Lucifuge Rofocale, der Herr der Hölle. Doch niemand außer Merlin wußte etwas davon.
    Das vierte war im Besitz von Leonardo deMontagne, dem Fürsten der Finsternis, der die Nachfolge des Asmodis angetreten hatte. Auch das war kaum jemandem bekannt - Leonardo selbst, aber auch Lucifuge Rofocale wußte davon, sonst niemand.
    Die ersten drei gehörten Sid Amos.
    Aber weder Amos, noch Leonardo oder Lucifuge Rofocrale wußten, welch zweischneidige Schwerter sie da besaßen. Merlin hatte zumindest Lucifuge Rofocale gewarnt. Doch jener hatte die Warnung entweder in den Wind geschlagen oder nicht recht verstanden.
    Jedesmal, wenn eine dieser ersten Amulette benutzt wurde, wurde die frei werdende magische Kraft gespiegelt, ohne dabei an Wirkung zu verlieren. Doch das, was gespiegelt wurde, fand Eingang in eine unbegreifliche Macht in den Tiefen des Universums, die allmählich begann, nach ihrem Erwachen zu erstarren. Jedesmal, wenn eines dieser Amulette benutzt wurde, wurde weitere Kraft gespiegelt und stärkte jene Macht erneut.
    Sie wurde sich ihrer selbst immer bewußter.
    Noch war es nicht soweit, daß sie ins Geschehen eingreifen konnte. Noch lange war sie nicht stark genug dazu. Vorerst war diese Macht dazu verurteilt, sich auf die Rollen eines Zuschauers zu beschränken.
    Irgendwann, vielleicht schon in naher Zukunft, würde sie beginnen, diese Informationen zu verarbeiten. Schlüsse zu ziehen.
    Vielleicht sogar eine Entscheidung zu treffen.
    Die Macht fieberte, sie hoffte. Sie sandte selbst bereits ganz schwache Impulse aus. Die Verbindung zu den Amuletten wurde immer stärker. Wer sie einmal benutzte, verfiel leicht der Verlockung, es immer wieder zu tun.
    Immer öfter, weil sie mit ihren erstaunlichen Möglichkeiten, doch vieles so sehr erleichterten.
    Und je öfter sie benutzt wurden, desto öfter floß Energie der Macht im Hintergrund zu, um sie weiter

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