Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0424 - Im Zeitstrom verschollen

Titel: 0424 - Im Zeitstrom verschollen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
konnte, war der Mausbiber bereits wieder aus dem Panzer teleportiert. Rhodan blickte nachdenklich auf die Bildschirme. Er hoffte, daß Lord Zwiebus nichts zugestoßen war. Wenn sie ihr Ziel in fernster Vergangenheit doch noch erreichen sollten, brauchten sie den Neandertaler dringender als jedes andere Mitglied der Expedition.
    Inzwischen hatte der Shift die Kuppel fast erreicht. Rhodan ließ ihn in Höhe der Luftschleuse absinken und steuerte ihn ins Innere der Zeitmaschine. Ihr kurzer Ausflug hatte sie fast das Leben gekostet. Solange sie sich noch in dieser Zeit befanden, waren sie weiterhin gefährdet, denn sie mußten jeden Augenblick mit Angriffen auf den Nullzeitdeformator rechnen.
    Rhodan überließ es Gosling und Major Cascal, den Shift wieder an seinem Platz zu verankern und begab sich sofort in die Zentrale. Zu seiner Erleichterung waren Tschubai und Tolot bereits eingetroffen. Der Haluter kauerte erschöpft am Boden.
    „Er kann noch nicht richtig sprechen", erklärte Atlan auf Rhodans fragenden Blick. „Dr. Chabrol vermutet, daß er einer starken Strahlung ausgesetzt war, die nach einiger Zeit seinen Zellhaushalt aufgelöst hätte."
    Dr. Claudia Chabrol, die neben Tolot stand, machte eine bedauernde Geste.
    „Ich kann ihm nicht viel helfen. Glücklicherweise sind keine unmittelbaren Schäden festzustellen. Er wird bald wieder auf den Beinen sein."
    Tolot gab ein zustimmendes Brummen von sich, was Rhodans Zuversicht noch erhöhte.
    „Wir müssen diese Zeit verlassen", forderte Waringer. „Die Ortungsgeräte und Massetaster schlagen pausenlos aus."
    „Solange Gucky und Lord Zwiebus noch nicht zurück sind, fliehen wir nur im äußersten Notfall", sagte Rhodan. „Ich will die beiden nicht hier zurücklassen."
    „Nötigenfalls müssen wir auf Lord Zwiebus verzichten", sagte Atlan.
    Rhodan antwortete nicht. Er beobachtete die Bildschirme. Der Farnwald war zum größten Teil niedergebrannt. Über dem Tal hing eine Rauchwolke.
    „Soll ich die Roboter zurückrufen?" erkundigte sich Golsing.
    Rhodan zögerte. Die Roboter konnten eventuell auftauchende Angreifer abwehren. Andererseits bedeutete es einen erheblichen Zeitverlust, wenn sie bei einer raschen Flucht erst auf die Rückkehr der Automaten warten mußten.
    „Ich schlage vor, daß wir die Roboter einen dichten Ring um die Kuppel bilden lassen", sagte Cascal, der offenbar ähnliche Bedenken hatte.
    „Einverstanden!" nickte Rhodan. „Kümmern Sie sich darum, Dr. Gosling."
    Tschubai näherte sich Rhodan.
    „Soll ich Gucky bei der Suche nach Lord Zwiebus helfen?"
    „Warum nicht?" Rhodan wußte, daß Tschubai ebenso wie der Mausbiber innerhalb kürzester Zeit wieder zurückkehren konnte.
    Kaum war Tschubai entmaterialisiert, als die Ortungsgeräte den Anflug einer Gruppe von sieben lemurischen Kampfgleitern anzeigten.
     
    *
     
    Lord Zwiebus taumelte durch die dichten Rauchschwaden voran.
    Seine Augen tränten, und er rang würgend nach Atem, Um ihn herum verglühten die Überreste von Farnkräutern. Der aufsteigende Rauch versperrte dem Neandertaler die Sicht.
    Noch immer irrte er ziellos durch das Tal, ohne sich über seine Beweggründe im klaren zu sein. Er merkte, daß seine Kräfte nachließen, aber er hielt nicht an, um sich auszuruhen.
    Plötzlich gab der Boden unter seinen Füßen nach. Zusammen mit Felsbrocken, Erde und den verkohlten Stümpfen einiger Farne rutschte Lord Zwiebus in die Tiefe. Seine Uniform, durch Brandstellen schon weitgehend aufgelöst, zerriß endgültig. Die Arme des Neandertalers suchten nach Halt.
    Als er festen Boden unter den Füßen spürte, richtete er sich auf.
    Er fühlte keine Schmerzen, obwohl er Prellungen, Abschürfungen und Brandwunden davongetragen hatte. Sein noch wacher Instinkt sagte ihm, daß er sich im Teil eines unterirdischen Höhlensystems befand, das von irgendwelchen Tieren geschaffen worden war.
    Er blickte sich um und suchte nach einer Möglichkeit, die Grube wieder zu verlassen. Als er nach einigen Wurzeln griff, um sich nach oben zu ziehen, hörte er ein Zischen.
    Sein Kopf fuhr herum.
    Hinter ihm war eine zwei Meter lange, dunkelbraun gefärbte Rieseneidechse aus einem unterirdischen Gang gekrochen.
    Der Neandertaler hielt das Tier für harmlos und versuchte erneut aus der Grube zu entkommen.
    In diesem Augenblick wurde sein rechtes Bein wie von einer glühenden Klammer umfaßt. Er blickte an sich herab und sah, daß die Eidechse ihre lange Zunge um sein Bein geschlungen hatte und nun wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher