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0423 - Eine Braut für zwei Millionen

0423 - Eine Braut für zwei Millionen

Titel: 0423 - Eine Braut für zwei Millionen
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vom Dach sprangen, stürzten oder fielen. Cotton, Von jäher Reue und Verzweiflung gepackt, beschloss, sich vor der Verantwortung zu drücken. Er jagte sich eine Kugel durch den Kopf.«
    »Eine reizende Geschichte«, sagte ich. »Sie wäre vollkommen, wenn sie nicht einige Schönheitsfehler hätte.«
    »Zum Beispiel?«, fragte er.
    »Miss Horton ist gewiss nicht der Mädchentyp, der sich in den Tod stürzt, weil ein Mann sie zu küssen versucht.«
    »Mag sein, dass das zutrifft«, gab Barret zu. »Aber ich kann nicht jedes Detail ausfeilen. Es kann ein Fehltritt, ein unglücklicher Zufall gewesen sein -aber selbstverständlich als Folge Ihrer Annäherungsversuche!«
    »Das kauft Ihnen keiner ab.«
    »Lassen wir’s auf einen Versuch ankommen«, meinte er.
    Eileen sprang plötzlich auf.
    Sie tat genaü das, was ich seit Minuten von ihr befürchtete.
    Sie versuchte zu fliehen.
    Barret feuerte. Er jagte eine Geschossgarbe in die Wand.
    Eileen blieb wie angewurzelt stehen. Nur eine Sekunde lang. Dann brach sie zusammen.
    Der Schock hatte sie bewusstlos werden lassen.
    Ich atmete auf, weil Barret absichtlich daneben gezielt hatte.
    »Gönnen wir ihr noch eine Atempause«, sagte er höhnisch. »Miss Hortons Todesart ist schließlich genau festgelegt.«
    »Sie gehen ziemlich laienmäßig vor, Barret«, stellte ich fest.
    »Was soll das heißen?«, begehrte er auf. Er fühlte sich als Killer-Profi. Offenbar hatte ich seinen beruflichen Ehrgeiz verletzt.
    »Selbst wenn alles so laufen sollte, wie Sie es sich in Ihrer kühnen Fantasie vorstellen, wird die Mordkommission zwangsläufig über einige Fakten stolpern, die geradezu ins Auge springen. Einmal über Ihren toten Boss…«
    »… der geht auf Horace Hortons Schuldkonto«, warf Barret ein. »Der Portier wird den Burschen bei der Gegenüberstellung identifizieren. Das dürfte dem hochgebildeten Herrn das Genick brechen!«
    »Dann die Kugeln in der Wand«, fuhr ich fort. »Sie haben gut ein Dutzend hineingepumpt.«
    Barret lachte kurz und verächtlich. »Na, und? Die Polypen wissen, was mit Louis los war. Die Kerle Werden annehmen, dass Louis in seiner Wohnung ein paar Schießübungen veranstaltet hat.«
    Natürlich hatte Barret recht. Meine Argumente standen auf schwachen Füßen. Immerhin hatten sie den Vorteil, dass damit Zeit gewonnen wurde. Und allein darauf kam es mir im Moment an.
    Eileen stöhnte leise, aber sie kam noch nicht wieder zu sich.
    »Sie haben Gibbons das Gift gegeben, nicht wahr?«, fragte ich.
    »Stimmt«, sagte er.
    »Wer hat McAllan erledigen wollen?«
    »Niemand«, erwiderte Barret. »Die Kugel galt Ihnen. Leider verfehlte Schrott-Harry sein Ziel.«
    »Sie haben ihn für den Job engagiert?«
    »Nicht nur ihn. Ein anderer versuchte, Sie zu vergiften. Aber auch das ging schief.« Er verzog die Lippen. »So ist das nun mal, wenn man gezwungen ist, mit zweitrangigen Partnern zusammenzuarbeiten! Sie sind dem Totengräber einige Male von der Schippe gesprungen. Ich werde dafür sorgen, dass sich das nicht wiederholt!«
    »Sie hatten also keine Ahnung, dass Jane Silver und ihr Verlobter genau wie Cornelli die Absicht hatten, Ray Gibbons zum Teufel zu schicken?«
    »Ein idiotischer Zufall«, sagte Barret. »Wir staunten nicht schlecht, als wir von dem rosaroten Strick hörten.« Er gab sich einen Ruck. »Verdammt, weshalb lasse ich mich auf lange Diskussionen mit Ihnen ein? Ich habe keine Lust, die Entscheidung auf die lange Bank zu schieben. Los, schreiben Sie jetzt, und wagen Sie es nicht zum zweiten Mal, die Schrift zu verstellen!«
    Ich kritzelte die beiden Sätze auf den Zettel und setzte meinen Namen darunter.
    »Ist’s recht so?«, fragte ich und schob den Zettel über den Tisch.
    Barret beugte sich prüfend darüber, ohne die Zielrichtung der Waffe zu verändern.
    Die hässliche Waffenmündung bildete eine eindrucksvolle Warnung, aber ich musste sie ignorieren.
    Ich musste handeln. Länger konnte ich nicht warten! Bis zu Humbers Eintreffen konnten weitere fünf oder zehn Minuten verstreichen. Dies hier war die erste und vielleicht letzte Chance, die sich mir bot.
    Ich riss den Tisch so jäh und plötzlich hoch, dass Barret zurückzuckte.
    Sein Finger berührte den Abzug. Eine Geschossgarbe fegte über mich hinweg. Mein plötzlicher Angriff hatte der Waffenmündung eine andere Richtung gegeben.
    Noch ehe der überrumpelte Barret eine Chance hatte, sie zu korrigieren, war ich über den Tisch gesprungen. Ich klebte an Barrets Körper. Wir rangen
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