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0423 - Die Monster-Insel

0423 - Die Monster-Insel

Titel: 0423 - Die Monster-Insel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Aufrecht auf zwei Beinen gehend, aber mit einem Kopf, der eine Mischung aus menschlichem und kätzischem Gesicht darstellte bis hin zu Augenform und Tasthaaren, mit Krallen an den Fingerspitzen und einem Schweif, der nervös peitschte. Und ein wunderschön gezeichnetes Fell bedeckte den schlanken Körper, der sich mit raubtierhafter Eleganz bewegte.
    Die Menschenkatze, deren menschlich wirkende Brüste unter dem weichen Fell schwach angedeutet waren, öffnete das Katzenmaul und gab einen hellen Laut von sich. Ein paar schnelle Silben, in ihrer Phonetik an die chinesische Sprache erinnernd und doch anders.
    Yushitse, Alice, die Männer, die gekommen waren, um dem Mädchen gegen einen vermeintlichen Vergewaltiger zu helfen und die hinter ihnen aufgetauchte Sandy Freeman, die als Gastgeberin ja auch über das informiert sein mußte, was in ihrem Landhaus geschah, starrten die Menschenkatze an und verstanden, was jene ihnen zu sagen hatte.
    »Helft uns…«
    ***
    Langsam wich die Erstarrung.
    »Was ist denn das?« wurde der Japaner gefragt, aber er wußte doch auch nicht mehr als die anderen. Scheu drückte sich Alice an der Wand entlang, bis sie in Yushitses Nähe war und sich in seine Arme schmiegen konnte. Das löschte den Rest eines Verdachtes, den vielleicht einer der spontanen Helfer noch gegen den japanischen Millionär haben konnte.
    »Tolles Kostüm!« entfuhr es Sandy Freeman, die das Monster auf dem Boden noch nicht gesehen hatte, weil ihr der Blick dorthin versperrt wurde. »Das sieht ja irre aus! Wo kriegt man so etwas?«
    »Ich glaube nicht, daß es ein Kostüm ist«, murmelte Yushitse.
    Sandy ließ sich davon noch nicht überzeugen. Sie drängte sich nach vorn, berührte das Fell - und schrie auf. Die Menschenkatze hatte ihr auf die Finger geschlagen. Aber ohne die Krallen einzusetzen. Die hatte die Fremde blitzschnell in den Fingerkuppen verschwinden lassen. Aber die dreieckigen Katzenohren bogen sich zurück, und das Fell über der Nasenwurzel krauste sich. Das Wesen fauchte.
    Sandy wich zurück.
    »Schon gut«, stieß sie hervor. »Beruhige dich doch, und…«
    Ihr Blick fiel auf das Monster, und sie selbst in Ohnmacht. Percy Rollins, einer der schnellen Helfer, fing sie auf. »Wohl nichts für schwache Nerven«, murmelte er. Er hob sie sich richtig auf die Arme und wollte sich den Weg bahnen, um die Gastgeberin in ihr eigenes Schlafzimmer zu bringen, damit sie dort in Ruhe wieder aufwachen konnte. Aber blitzschnell stand die Menschenkatze neben ihm und hielt ihn fest.
    Yushitse beobachtete sie genau.
    Ihre Pupillen veränderten sich je nach Lichteinfall wie die einer Katze. Dieser Effekt ließ sich auch durch Kontaktlinsen nicht nachahmen. Selbst wenn er bis jetzt noch gehofft hatte, daß das Fell ein Kostüm war, wußte er jetzt, daß alles echt war. Das Hybridwesen war tatsächlich eine Mischung aus Mensch und Katze.
    Keine Maskerade…
    »Helfen«, miaute das eigenartige Geschöpf.
    Es legte die Hand - Pfote? - auf Sandys Stirn. Irgend etwas geschah. Niemand konnte sagen, was, aber jeder wußte, daß sich in diesen Sekunden etwas Unerklärliches, Unsichtbares ereignete.
    Sandy öffnete die Augen.
    Sie sah die Katzenaugen direkt über sich.
    Schweigend verharrten beide. Rollins war nicht anzusehen, was er dachte oder ob ihm Sandys Fliegengewicht auf seinen Armen allmählich lästig wurde. Aber dann zog die Menschenkatze ihre Hand zurück, und Sandy machte Anstalten, wieder auf eigenen Füßen zu stehen.
    Rollins setzte sie ab.
    Sandy Freeman schüttelte sich wie eine nasse Katze. Sie schaute in die Runde, als sehe sie die Menschen um sich herum zum ersten Mal. Dann deutete sie auf das Monster am Boden und sagte etwas.
    Die anderen horchten auf. Yushitse fragte sich verzweifelt, welche Sprache Sandy da benutzt hatte, weil sie chinesisch zu klingen schien, aber kein Chinesisch war. Er hatte die Sprache des uralten Feindes Japans gelernt und kannte sich auch in ein paar Dialekten so weit aus, daß er sie halbwegs hätte verstehen können. Aber das hier war kein Chinesisch.
    Die Menschenkatze antwortete. Blitzschnell entstand zwischen den beiden so ungleichen Wesen ein Gespräch, dem die anderen nicht folgen konnten. Dann wandte Sandy Freeman sich langsam um.
    Sie sah die Menschen an wie Fremde.
    »Damisu möchte, daß wir ihr gegen die Chachfah helfen…«
    ***
    »Damisu? Chachfah? Was ist das?« fragte Yushitse. Er hatte den Arm um Alices Taille gelegt und preßte das nackte Mädchen an sich. Aus
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