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042 - Die Schweinemenschen von Rio

042 - Die Schweinemenschen von Rio

Titel: 042 - Die Schweinemenschen von Rio
Autoren: Dämonenkiller
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stammten, zuletzt aber schrie Astaroth etwas, was mich zusammenzucken ließ.
    »Oheim Olivaro, mächtiger Magus VII. Fürst der Finsternis!«
    Er hatte uns also doch hereingelegt. Ich wollte ihm das Weihwasser über den Eberkopf schütten, da krachte ein Donnerschlag. Ein Blitz fuhr zwischen mich und Astaroth und ließ mich zurücktaumeln.
    Magus VII. den ich unter dem Namen Olivaro kennen gelernt und der mich übel hereingelegt hatte, war ein mittelgroßer Mann von durchschnittlichem Aussehen. Während seine Kleidung früher nicht besonders hervorgestochen hatte – er bevorzugte Anzüge im konservativen Stil – hatte er sich diesmal einen aufsehenerregenderen Aufzug ausgesucht.
    Er trug einen Umhang, der außen schwarz und innen scharlachrot war. Olivaros Ohren waren spitz. Statt Fingernägel hatte er lange Krallen, und auf seinem Kopf wuchsen kleine Hörner. Auch sein Gesicht wirkte diabolischer als sonst, und er verbreitete einen starken Geruch nach Pech und Schwefel. Kurz, er hatte sein Aussehen der Rolle des Fürsten der Finsternis angeglichen und sich zu einem theatralischen Aufzug verholfen.
    Jeff Parker und die beiden Mädchen wichen zurück. Sie waren von nun an Randfiguren. Es ging um Olivaro und mich. Selbst Astaroth spielte nur noch eine Chargenrolle.
    Gegen Olivaro half mein Bann nichts mehr. Ihn konnte ich mit Weihwasser nicht beeindrucken und mit dem Kreuz und der magischen Gemme bestenfalls irritieren.
    »Bei meiner schwarzen Seele, es bereitet mir eine höllische Freude, deine hässliche schnurrbärtige Fratze wiederzusehen, Dorian Hunter. Mich hättest du hier nicht erwartet, was?«
    »Du siehst aus und benimmst dich wie ein Schmierenkomödiant, Olivaro. Du kannst dich kleiden und gebärden wie du willst, mehr als Falschheit und Betrug bringst du doch nicht zustande. Ein bisschen wenig für einen, der Herrscher der Schwarzen Familie sein will.«
    Ich konnte Jeff Parker und die beiden Mädchen plötzlich nicht mehr wahrnehmen. Zwischen mir und ihnen war eine Wand erschienen. Sie hörten auch nicht, was ich mit Olivaro redete.
    Der Fürst der Finsternis und sein Neffe Astaroth grinsten mich höhnisch an. »Reiß dein Maul ruhig noch ein wenig auf! Bald wird es ohnehin vorbei sein mit dir. Ich habe alles eingefädelt. Hier in Rio hat der Endkampf begonnen. Mein Sieg ist nicht mehr aufzuhalten.«
    Er sprach sehr selbstsicher. Ich begann die Lawine von Ereignissen zu ahnen, die Olivaro in Gang gebracht hatte, um die Freimaurerloge von Rio de Janeiro und mich zu vernichten.
    Aber selbst wenn ich sterben musste oder das Schicksal eines Untoten oder noch Schlimmeres mich erwartete, Schwäche würde ich ihm gegenüber nie und nimmer zeigen. »Du hast schon mehr eingefädelt, Olivaro«, sagte ich geringschätzig, um ihn zu reizen, »und meist bist du dabei auf den Bauch gefallen.«
    »So siehst du es also«, antwortete er gelassen. »Ich sehe es anders. Und ich bin der Herrscher der Schwarzen Familie und habe Coco Zamis errungen, die einmal deine Geliebte gewesen war. Deine Coco hat ihre Qualitäten, Dämonenkiller. Sie ist eine richtige Hexe und ein Weib, das es wert ist, eine Fürstin der Finsternis zu sein. Was hat einer wie du ihr schon bieten können?«
    »Ich war vielleicht nicht viel, an Macht und Geld gerechnet, aber wenigstens nicht feige und heimtückisch.«
    »Lass mich ihn zerreißen, Oheim!«, schnaubte Astaroth.
    Olivaro winkte ab. »Schweig.«
    Ich sah eine gute Chance und warf den Weihwasserflakon. Olivaro machte eine schnelle Handbewegung. Der Flakon änderte in der Luft die Richtung. Astaroth hatte zwei Schritte auf mich zugemacht, Olivaro wohl die Handbewegung in der Schnelligkeit nicht genau abgezirkelt. Der Flakon traf Astaroth und zerschellte. Das Weihwasser ätzte ihn, ehe er etwas dagegen tun konnte.
    Der Dämon mit dem ungefügen Körper und dem Eberkopf brüllte schauerlich, krümmte sich und schlug auf die Körperstellen, die mit dem Weihwasser in Berührung gekommen waren. Große weiße Blasen erschienen auf seiner Haut.
    Olivaro murmelte etwas. Astaroths Gebrüll verstummte. Ich sah nichts mehr von ihm. Olivaro hatte auch ihn bei unserem Gespräch ausgeklammert.
    »Er soll sehen, wie er damit fertig wird. Mein Neffe ist recht brauchbar, nur noch zu ungeschliffen, hitzköpfig und ungeschickt. Aber das wird sich geben.« Er wandte sich wieder an mich. »Meine Macht in der Schwarzen Familie ist gefestigt. Die anfänglichen Schwierigkeiten sind überwunden. Viele Dämonenfamilien
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