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042 - Dämonenbrut

042 - Dämonenbrut

Titel: 042 - Dämonenbrut
Autoren: Larry Brent
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mal einen einzigen Splitter
gefunden.«
    Das Gespräch
war noch keineswegs beendet, doch Linters zog es vor, die Angelegenheit als
abgeschlossen zu betrachten.
    Was Morgan da
faselte, war das Gerede eines Betrunkenen. Es war besser, darauf nicht näher
einzugehen. Betrunkene konnten verdammt widerspenstig sein.
    Schließlich
war Morgan noch allein mit Jeffers, der sich ebenfalls zum Gehen anschickte.
    »Sie sind
hier mit allem fertig, nicht wahr?« wollte Morgan wissen.
    »Die Spuren
haben wir gesichert, sofern man überhaupt von Spuren reden kann. Es gibt leider
nicht den geringsten Hinweis auf den Täter. Das bereitet mir das meiste Kopfzerbrechen,
denn irgendwie muß er ja in die Wohnung gekommen sein. Und in Luft kann er sich
nicht aufgelöst haben. Ich würde morgen früh
    noch mal gern
mit Ihrem Sohn sprechen, Mister Morgan. Vielleicht kann sich der Junge doch an
etwas erinnern.«
    Ed schüttelte
den Kopf. »Ich habe ihn bereits gefragt. Es kam niemand in die Wohnung, von dem
er etwas wüßte.«
    Captain
Jeffers seufzte und preßte die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. »Das
Ganze ist schon ein makabres Ding, das hier passiert ist«, sagte er, während er
langsam zur Wohnungstür ging und von Morgan begleitet wurde.
    »Ich muß
dafür sorgen, daß meine Frau so schnell wie möglich alles vergißt, was mit
diesem Vorfall zusammenhängt, Captain. Sie haben nichts dagegen, wenn ich
gleich morgen früh die Spuren der scheußlichen Tat beseitige?«
    »Nein. Wir
sind fertig. Sie können von mir aus den Teppichboden herausreißen und die
Tapeten von der Wand pflückten, wenn Sie das wollen.«
    »Genau das
habe ich vor, Captain. Alles, was Sheila an den Tod ihrer Mutter erinnern
könnte, muß verschwinden.«
    Die Tür
klappte ins Schloß, und erst jetzt wurde Morgan bewußt, daß er den
Gute-Nacht-Gruß Jeffers' überhört hatte.
     
    ●
     
    Ed Morgan
wischte sich die Augen und atmete tief durch. Die Luft hier war verbraucht,
stickig und mit einem Mal heiß. Schleppenden Schrittes durchquerte er das
Kinderzimmer, öffnete die Tür zum Balkon, ging hinaus und starrte in die milde,
dunkle Nacht.
    In der Ferne
blinkten vereinzelt noch ein paar Lichter, in der Tiefe zogen die roten
Schlangen von Autorücklichtern vorüber.
    Ein leichter
Regen fiel. Vom Westen schob sich eine schwarze Wolkenwand und verschluckte die
winzigen, stecknadelkopfgroßen Sterne, die vereinzelt noch am Himmel
leuchteten.
    Dumpfes
Grollen kündete ein Gewitter an. Grelle Blitze spalteten den Himmel, zerrissen
die Schwärze, und ihr Widerschein spiegelte sich auf den Dächern der Häuser.
    Die Umgebung
war Morgan vertraut. Er sah im Aufleuchten der Blitze die alte Kirche, den
Verlauf der Straßen, die er täglich fuhr, und doch schien etwas nicht mehr zu
stimmen. Sein Wilmington kam ihm fremd und unheimlich vor.
    Über zehn
Minuten verbrachte der Mann auf dem Balkon und versuchte, seine Gedanken zu
ordnen und wieder zu sich selbst zu finden. Es gelang ihm nicht, und der
genossene Alkohol trug sicher dazu bei, daß seine Überlegungen ins Nichts
zerflossen.
    Der Regen
wurde stärker, und ein kühler Wind wehte. Morgan fröstelte und zog sich ins
Zimmer zurück.
    Schlagartig
brach dann der Gewitterregen los, klatschte und trommelte gegen die Fensterscheiben
und auf die Blechverkleidung draußen auf der Balkonbrüstung.
    Ed Morgan
wischte sich geistesabwesend über das feuchte, regenverspritzte Gesicht und
löschte das Licht im Kinderzimmer. Er zog die Tür hinter sich ins Schloß.
    Danny schlief
bei Sheila im Elternschlafzimmer. Er wollte nach beiden sehen.
    Als er das
Zimmer betrat, lagen Mutter und Sohn friedlich schlafend in den Betten.
    Sheila trug
noch ihre Unterwäsche. Das dunkle Chiffonkleid hing an der spaltbreit
geöffneten Schranktür.
    Sheila Morgan
atmete ruhig und tief, im Schlaf hatte ihr hübsches Gesicht einen leicht
rosafarbenen Hauch.
    Ed Morgan
hoffte, daß sie sich wieder erholte und vergaß, was geschehen war.
    Danny lag auf
dem Bauch neben seiner Mutter. Seine rechte Hand ruhte genau auf Sheilas Stirn.
Er hielt die Finger ein wenig gekrümmt, so daß es aussah, als wolle er seine
Fingernägel in den Kopf der Mutter bohren!
    Ed Morgan
verstand seine eigene Reaktion nicht. Er stand plötzlich neben dem Bett, riß
die Hand des schlafenden Kindes brutal auf die Seite und sah, daß Sheila
unverletzt war. Erst in diesem Augenblick setzte sein Denken wieder ein.
    Er hatte sich
benommen wie ein Idiot. Wie konnte er nur
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