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042 - Dämonenbrut

042 - Dämonenbrut

Titel: 042 - Dämonenbrut
Autoren: Larry Brent
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annehmen, daß. Er dachte den Gedanken
nicht zu Ende. Die Ereignisse belasteten ihn offensichtlich stärker, als er
sich selbst eingestehen wollte.
    Danny bewegte
sich. Er rollte sich auf die Seite und schlug die Augen auf.
    Ed Morgan
zuckte zusammen, als er diesem eisigen Blick begegnete!
    »Warum hast
du mich geweckt, Vater?« Wie eine Drohung kam es aus dem kleinen Mund, der ihm
plötzlich entsetzlich und unbegreiflich hart erschien.
    »Ich wollte
dich nicht wecken, Danny, ich.« stammelte er. Ed Morgan war unfähig sich zu
rühren, als er sah, wie die Pupillen seines Sohnes sich veränderten und ein
sichelförmiges Aussehen annahmen. Pupillen wie bei einer Raubkatze!
    Morgan rieb
sich die Augen, preßte sie mehrmals stark zusammen und öffnete sie dann wieder.
    Danny lag vor
ihm auf dem Rücken, lächelte, und seine großen, blauen Augen strahlten ihn an.
    Ed Morgan
wagte nicht zu atmen. Hatte er sich getäuscht? Hatten die Vorgänge sein Gehirn
genarrt? War es der Anfang des Wahnsinns?
    Er griff sich
an den Kragen, starrte noch immer auf das teuflisch lächelnde Gesicht des
Knaben, das er nur verschwommen wahrnahm, und der kalte Schweiß stand ihm auf
der Stirn.
     
    ●
     
    »Verdammtes
Sauwetter«, schimpfte James Rutigan, kniff die Augen zusammen und starrte auf
die nasse Straße. Der Regen klatschte herab und spritzte vor dem langsam
fahrenden Auto auf. Die Nacht war tiefschwarz, und nur wenn ein Blitz
aufleuchtete, wurden die dichtbelaubten, dunklen Bäume am Straßenrand sichtbar.
»So stellt man sich wahrhaftig nicht den Mai vor. Wenn es schon so anfängt, wie
wird dann dieses Jahr erst der Sommer ausfallen.«
    Er warf einen
Blick zur Seite. Neben ihm saß Violetta. Schlank, glutäugig. rothaarig. Er war
vernarrt in sie, und es machte ihn glücklich, daß sie diesmal die Zeit gefunden
hatte, die Geschäftsreise mit ihm gemeinsam durchzuführen. Sie war im
Sekretariat einer großen Schallplattenfirma tätig. Rutigan, im Vertrieb
derselben angestellt, lernte Violetta dort kennen und lieben. Sie verstanden
sich beide ausgezeichnet, und ihre Heirat war beschlossene Sache.
    Rutigan
verdiente im Außendienst ein anständiges Geld, doch er wollte höher hinaus und
einen eigenen Vertrieb auf ziehen. Aus diesem Grund war er mit mehreren
wichtigen Leuten zusammengetroffen.
    Violetta war
ein positiver Faktor in seinen Berufsplänen. Wo er mit ihr auftauchte,
hinterließ er einen unverwischbaren Eindruck. Hinzu kam, daß Violetta gleich
ihren neuen Aufgabenbereich kennenlernte.
    James
lächelte. »Ich habe mir diesen Abend doch ein bißchen anders vorgestellt«,
sagte er mit leiser Stimme. »Ich hatte gehofft spätestens um Mitternacht in
Chesapeake City zu sein. Aber daraus wird nun nichts mehr. Es ist schon eine
Stunde über die Zeit.«
    Sie legte ihm
ihre Linke auf die Schulter, und ihre schlanken, hübschen Finger kraulten sein
welliges Nackenhaar. »Nimm's nicht tragisch! Besser ist, wir kommen wenigstens
im Schritt voran als gar nicht.«
    »Okay.« Er
mußte noch weiter mit dem Gas heruntergehen. Es war unmöglich, die Hand vor
Augen zu sehen. Vor dem Wagen stand förmlich eine Wand aus Wasser, und die
Scheibenwischer schafften es nicht mehr, die Regenmassen auf die Seite zu
drängen. Die Sicht, war miserabel.
    Rutigan lag
halb über dem Steuer und starrte mit brennenden Augen auf die einsame Straße.
    »Warum
bleibst du nicht stehen?« Violetta drehte ihm das feingeschnittene Gesicht zu.
Ihre Lippen schimmerten verführerisch.
    »Dann kommen
wir gar nicht mehr weiter.«
    »Wir könnten
abwarten, bis das Gewitter vorüber ist.« Er schüttelte den Kopf.
    »Warum nicht?
Du vernachlässigst mich jetzt schon, mein Lieber. Ich kann mich an die ersten
Tage unserer Bekanntschaft erinnern. Wenn du einen Seitenweg entdeckt hast,
bist du hineingefahren, du hast dich immer darum bemüht, die verkehrsreichen
Straßen abseits liegen zu lassen. Du wolltest mit mir allein sein, darauf kam
es dir an. Ein Flirt im Auto.«
    Er lachte.
Wenn sie so zu ihm sprach, konnte er nie ernst bleiben. Er beugte sich zu ihr
hinüber, suchte ihren Mund und küßte sie, wobei er den Wagen langsam
weiterrollen ließ. »Ich vernachlässige dich nicht, Honey. Ich werde es niemals
tun, das verspreche ich dir. - Aber ich bin in deiner Gesellschaft zu einem
Feinschmecker geworden. Warum sollen wir's uns unbequem machen, wenn wir es
bequem haben können? Ich habe mich entschlossen, heute nacht nicht mehr
weiterzufahren. Wir werden erst morgen früh
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