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042 - Dämonenbrut

042 - Dämonenbrut

Titel: 042 - Dämonenbrut
Autoren: Larry Brent
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solche Scherze nicht mag.«
    »Okay,
Darling. Dann gehen wir zu einem anderen Thema über. Wer sagt dir überhaupt,
daß ich deine Mutter heimfahre?«
    Sheila
steckte den Schlüssel in die Wohnungstür. »Weil es ein ungeschriebenes Gesetz
ist«, antwortete die reizende Blondine auf die Frage ihres Mannes.
    »Hoho! Wer
sagt dir, daß ich nicht die Macht habe, ein Gesetz zu brechen? Heute habe ich
es mir vorgenommen. Bei dieser Flasche Champagner wird es mir gelingen, deine
Mutter umzustimmen. Nach dem dritten Glas wird sie nicht mehr in der Lage sein,
bis zum Lift zu gehen.«
    »Den Eindruck
habe ich von dir langsam auch«, erwiderte Sheila Morgan. Mit diesen Worten
drückte sie leise die Tür auf und legte den Finger auf den Mund, um ihrem Mann
anzudeuten, jetzt endgültig Ruhe zu halten. »Denk an Danny! Wenn du so laut
redest, wird er noch wach.«
    Sie drückte
die Tür so weit auf, daß sie beide hintereinander eintreten konnten.
    Sheila Morgan
ging an der Spitze und bekam zuerst das furchtbare Bild zu sehen.
    Ihr gellender
Aufschrei hallte durch den Flur und durchs ganze Haus. Abrupt wandte sie sich
ab, Ed Morgan sah sekundenlang ihr kalkweißes, verzerrtes Gesicht. Sheila
verdrehte die Augen. Ein dumpfes Gurgeln drang aus ihrer Kehle.
    Ed Morgan
konnte seine ohnmächtig werdende Frau gerade noch auffangen. Er blickte über
ihre Schulter hinweg, und alles in ihm sträubte sich gegen das, was er sah.
    Die
blutüberströmte Mrs. Falker lag reglos, mit dem Kopf leicht gegen die Wand
gelehnt, am Boden.
    Ein Zittern
lief durch Morgans Körper. Sein Rausch war wie verflogen. Er verstand die Welt
nicht mehr und begriff nicht, wie das hier passiert war.
    Er trug seine
Frau zu dem im Korridor stehenden Sessel und mußte selbst gegen eine Schwäche
ankämpfen, die ihn zu überfallen drohte.
    Ein
Verbrechen in seinem Haus! In seinen ärgsten Träumen hatte er nicht damit
gerechnet.
    Doch er mußte
mit dieser schrecklichen Tatsache fertig werden.
    »Danny«
flüsterte eine leise, kraftlose Stimme. »Du mußt nach ihm sehen, Ed.« Sheila
war wieder zu sich gekommen. Sie wagte es nicht, in Richtung der toten Mutter
zu blicken.
    Ed Morgan
nickte. Er nahm die Champagnerflasche vom Tisch, auf den er sie gestellt hatte,
packte sie wie einen Prügel und näherte sich dem Zimmer, in dem der Junge
schlief.
    Sekundenlang
verharrte er vor der Tür und wagte es nicht die Klinke herunterzudrücken, aus
Angst, ein weiteres grauenvolles Bild zu sehen.
    »Danny - lebt
er noch?« Sheilas Stimme war wie ein Hauch. Ed erschrak, drückte die Klinke
herab und dachte an den geheimnisvollen Unhold in der Wohnung. Das Verbrechen
konnte noch nicht zu lange zurückliegen. Das Blut war frisch und klebrig, und
der süßliche Geruch hing betäubend in der Luft.
    Ed schaltete
Licht ein.
    Mit einem
Blick registrierte er die Szene: ein großer Blutfleck auf dem Boden, Tür und
Wände verspritzt, Blutspuren auf dem Federbett.
    Rasch war Ed
Morgan quer durch den Raum am Bett des Knaben.
    Danny lag
ruhig und friedlich in den Kissen.
    Das helle
Licht weckte ihn. Der blonde Junge blinzelte und rieb sich die Augen.
    »Danny?«
fragte Ed Morgan erregt. »Ist alles in Ordnung?«
    Der Junge
lebte! Doch etwas befremdete ihn, aber er wußte im Moment nicht zu sagen, was
es war.
    Danny
lächelte. Blaue Kinderaugen strahlten Ed Morgan an.
    »Hello,
Daddy«, sagte der Junge. »Ich freue mich, daß ihr schon da seid.«
     
    ●
     
    Sheila
tauchte an der Türschwelle auf. In ihrem schwarzen Chiffonkleid wirkte sie wie
von den Toten auferstanden.
    Mit fragenden
Augen starrte sie ins Zimmer. Ed Morgan erschrak, als er seine Frau sah. Sie
schien um Jahre gealtert. Die Haut wirkte fahl und leblos, und die gesunde
Frische, die Heiterkeit, die Jugend, die Sheila noch auf dem Nachhauseweg
verkörpert hatte, war verschwunden. Wirr hing das Haar in ihrer Stirn, und
schwarze Schatten lagen um ihre Augen.
    »Es ist alles
okay, Honey«, sagte Ed leise.
    »Aber das
Blut, Ed! Wie kommt es auf seine Bettdecke?« Langsam, mit müden Schritten,
näherte sich Sheila Morgan dem Bett.
    »Hier muß es
passiert sein, als Danny schlief. Er hat von allem nichts bemerkt.«
    Der frische
Geruch einer parfümierten Badeseife stieg in ihre Nase, und es war, als wäre
Danny erst vor wenigen Minuten aus der Wanne gestiegen.
    »Du mußt ihn
ablenken. Geh mit ihm rüber ins Schlafzimmer«, flüsterte Ed Morgan seiner
Gattin zu. »Ich rufe die Polizei an.«
    Sheila redete
mit ihrem Sohn, ohne daß ihr
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