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0418 - Die Waldhexe

0418 - Die Waldhexe

Titel: 0418 - Die Waldhexe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lederoverall floh?«
    »Die Frau mit den Vampirzähnen? Nein… ich verlor sie aus den Augen. Aber ich glaube kaum, daß sie noch im Dorf ist. Wenn ich an ihrer Stelle wäre, hätte ich mich in die Grüne Hölle abgesetzt…«
    »Lassen Sie mich jetzt mit der Hexe sprechen?«
    Lopez zuckte mit den Schultern. Die letzten Minuten der Unterhaltung hatten ihn eher überzeugen können als Zamorras Vorstellung. »Meinetwegen. Aber seien Sie vorsichtig. Ich traue dieser Hexe nicht über den Weg. Jemand, der Menschen innerhalb von ein paar Augenblicken zu Staub zerfallen lassen kann…«
    »Ich kann mich dagegen schützen«, versicherte Zamorra.
    »Sie sind wohl auch so etwas wie ein Hexer?« fragte Lopez mißtrauisch.
    »Ich bin Wisenschaftler, der sich auch mit okkulten Praktiken ein wenig auskennt«, wehrte Zamorra ab.
    Und dann stand er der Hexe Silvana gegenüber…
    ***
    Gryf, der Druide vom Silbermond, stand der Vampirin Nicole gegenüber…
    Er hatte ihr Kommen nicht gespürt. Fenrir, der Wolf, fühlte sich ebenfalls überrascht. Nicoles typische Aura fehlte, und als Gryf ihre Zähne sah, konnte er sich auch denken, warum das so war.
    »Nicole…«
    Das Entsetzen sprang ihn an.
    Nicole Duval, Kampfgefährtin von jeher, Lebensgefährtin des Freundes Zamorra, war zu einer Blutsaugerin gemacht worden, zu einem erbarmungslosen, schwarzblütigen Geschöpf, das Menschen nur noch als Opfer sah…
    Wie sie hierher gekommen war, war jetzt zweitrangig.
    Aber von ihr ging Gefahr aus.
    Gryf reagierte, wie er glaubte handeln zu müssen. Hell loderte es in seinen Augen auf, als er die in ihm wohnende natürliche Para-Kraft aktivierte und Nicole entgegenschleuderte.
    Hypnotische Kräfte wirkten auf sie ein, versuchten, sie in ihren Bann zu zwingen.
    Dabei mußte er doch wissen, daß Nicole wie Zamorra zu den wenigen Menschen gehörten, die so gut wie gar nicht zu hypnotisieren waren. Aber Gryf war kein normaler Hypnotiseur. Er setzte Druiden-Kraft ein.
    Das war mehr!
    Mit seiner Druiden-Kraft schlug er zu, sah, wie Nicole orientierungslos wurde, wie ihr Körper sich versteifte und ihre Augen eine Schattierung dunkler wurden. Ihre halb erhobenen Hände sanken langsam herab. Ihr Gesicht verlor jeden Ausdruck.
    Sie geriet in Gryfs Bann.
    Fenrir, der Wolf, war aufgesprungen. Mit gesträubtem Fell näherte er sich Nicole, die Zähne gefletscht. Auch er roch den Vampir in ihr, und seine tierischen Instinkte wollten ihn zum Angriff zwingen.
    Früher hatte er sich so gern von ihr das Nackenfell kraulen lassen…
    »Verdammt noch mal«, murmelte Gryf in seinem Entsetzen. »Ausgerechnet Nicole… muß denn das sein? Ich kann ihr doch nicht einfach einen Holzpflock ins Vampirherz schlagen…«
    Wie sollte er das Zamorra klar machen?
    Er glaubte sich in einem Alptraum gefangen zu befinden. Hatte ihm Silvana diesen Alptraum geschickt, weil sie ihn jetzt als Feind ansah? Aber Silvana konnte Nicole doch nicht kennen, und sie konnte auch nicht wissen, wie tief verwurzelt der Haß auf Vampire in Gryf war, weil sie darüber nie gesprochen hatten.
    Vor fast achtausend Jahren, als Gryf noch jung gewesen war, hatte er ein schauriges Erlebnis mit Vampiren gehabt, das ihn prägte und selbst heute noch wirkte. Auf Blutsauger reagierte er allergisch.
    Alles in ihm schrie jetzt danach, Nicole zu pfählen, wie er noch jeden Vampir gepfählt hatte, den er erwischte. Als Blutsaugerin war sie seine größte Feindin geworden!
    Er sah Fenrir an.
    Der große graue Wolf schüttelte den langen Schädel. Zamorra wird dir den Hals umdrehen, wenn du Nicole etwas antust, warnte Fenrir telepathisch.
    Davon war Gryf auch überzeugt. Aber was sollte er tun?
    Er konnte nicht gegen seine Natur an.
    »Ein Alptraum… es muß ein Alptraum sein…«
    Dann träumen wir ihn zusammen, aber das funktioniert nicht. Sie ist echt, und ihre Zähne auch, meldete sich Fenrir, dessen telepathische Fähigkeiten seinerzeit von Merlin ausgebildet worden waren und der manchmal mehr Verstand unter Beweis stellte als viele Menschen.
    Gryf trat vor Nicole. Er spürte, wie sie gegen die Hypnose ankämpfte. Aber Gryf hielt sie mit seinen Para-Kräften unter Kontrolle. Langsam hob er die Hand, berührte mit den Fingern ihre Zähne und zuckte zurück. Das war keine Maske, mit der sie ihn verwirren wollte. Außerdem paßten makabre Scherze dieser Art nicht zu ihr.
    »Nicole… oh, verdammt noch mal!« Gryf verzog das Gesicht. »Mußtest du ausgerechnet hierher kommen? Oh, hol dich doch der Teufel,
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