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0418 - Das Richtschwert der Templer

0418 - Das Richtschwert der Templer

Titel: 0418 - Das Richtschwert der Templer
Autoren: Jason Dark
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schräg, kniff jetzt geblendet die Augen zusammen, und ich sah ihn über mir wie auf dem Präsentierteller liegen.
    »Tut mir leid für dich«, sagte ich. »Diesmal habe ich gewonnen!«
    Er grinste mich an, als er versuchte, sich wieder hochzuziehen.
    »Noch nicht, Sinclair. Noch nicht!«
    »Bleib ruhig!«
    »Nein!«
    Ich schwenkte die Lampe nach links. Dort irgendwo war Suko hingehechtet. Was nun geschah, lief blitzschnell ab. Nur wenige Sekunden benötigte ich, um mich zu informieren und orientieren.
    Die Treppe gab es überhaupt nicht mehr. Auch ihre zweite Hälfte war gefallen. Sie hatte einen Berg aus Steinen und Schutt gebildet.
    Von der in der Nähe stehenden Wand warebenfalls ein Teil eingestürzt, lag auf dem Boden und bedeckte einen leblosen Körper, von dem das blutige Gesicht und ein Teil der Schulter hervorschauten.
    Es war Suko!
    ***
    Vergessen war Samaran. Heiße Wellen schossen in mir hoch. Ich hatte eine fürchterliche Angst um meinen Freund, der aussah, als wäre er nicht mehr am Leben. Verschüttet und getötet von den verfluchten Trümmern dieser alten Gruft.
    Bevor ich mich in Bewegung setzte und Suko genauer untersuchte, warf ich noch einen Blick auf das Gitter.
    Samaran hatte sich nicht zurückgezogen. Er lag dort, sein Gesicht war verzerrt. Es leuchtete wie ein bleicher Mehlfleck innerhalb der hochgewirbelten Staubschleier.
    Er blieb also. Und das konnte nur bedeuten, daß er hier und jetzt eine Entscheidung wollte. Er war gekommen, um das Richtschwert der Templer an sich zu nehmen. Es lag in greifbarer Nähe, wenn auch die Klinge zum Teil verschüttet war.
    »Er ist kaputt!« schrie mir Samaran zu. »Dein Freund lebt nicht mehr! Die Trümmer haben ihn erschlagen.« Samaran fing an zu lachen. »Kannst dich drauf verlassen! Nur wir beide sind noch übriggeblieben!«
    Ich sah, daß er keine weitere Waffe mehr trug. Er mußte sich mit beiden Händen festhalten. Vielleicht hatte er aus diesem Grunde sein Schießeisen stecken lassen.
    Da Samaran genug mit sich selbst zu tun hatte, konnte ich mir die Zeit nehmen und mich um Suko kümmern. Ich stieg über kantige Steine hinweg, schrammte mir dabei den Knöchel auf und ließ mich neben meinem Freund auf die Knie fallen.
    Die Lampe hakte ich am Gürtel fest. Mit beiden Händen räumte ich Schutt zur Seite, bis ich Suko unter die Achseln fassen konnte.
    Ich strich über seine blutverschmierten Wangen und horchte gleichzeitig nach dem Atem meines Freundes.
    Suko war nicht tot!
    Er atmete schwach, aber er lag in einer tiefen Bewußtlosigkeit.
    Ein herabfallender Stein hatte ihn an der Stirn getroffen und ihm das Bewußtsein geraubt.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen, und ich wurde gleichzeitig durch das Quietschen des Gitters gewarnt. Sofort zuckte ich hoch.
    Akim Samaran hatte sich überwunden. Er war an dem Gitter entlanggerutscht, hielt sich noch fest, aber befand sich schon fast an dessen Ende.
    Er ließ sich fallen.
    Dabei hatte er Glück, mit beiden Beinen aufzukommen.
    Vor mir stand eine staubbedeckte Gestalt. Samaran war kleiner als ich, dennoch durfte ich ihn nicht unterschätzen. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, wurde er zum Tier. Dann kämpfte er mit allen unfairen Mitteln.
    Zwischen uns lag der Staubschleier. Samaran ließ genügend Abstand. Ich konnte ihn nicht ohne weiteres anspringen, aber ich sah den Glanz in seinen Augen. Es war ein Zeichen des Hasses.
    »Nur wir beide, Sinclair!« flüsterte er. »Nur wir beide. Ist das nicht phantastisch?«
    »Das finde ich auch, Samaran. Du hast jetzt keinen mehr, der dir zur Seite stehen wird. Weder Kamikaze noch Jorge. Diesmal mußt du allein gegen mich kämpfen. Selbst der Spuk, dein großer Herr und Meister, hat dich verlassen, weil er dir nicht soviel zutraut. Ich habe darauf gewartet, Samaran!«
    »Und ich ebenfalls!«
    Er hatte die Antwort so sicher gegeben, daß ich mißtrauisch geworden war. Besaß er vielleicht noch einen Trumpf in der Hinterhand? Bei Samaran mußte man mit allem rechnen, der war kein Mensch mehr, sondern eine Bestie auf zwei Beinen.
    »Du hast Stanhope getötet, nicht wahr?«
    »Sehr richtig.«
    »Und weshalb?«
    »Er gehörte zu den Dummen, die mich unterschätzten und mir die Informationen nicht freiwillig geben wollten. Deshalb mußte er sterben. Er hätte es auch anders haben können, aber so ist es besser. Zeugen kann ich nicht gebrauchen.«
    »Ich bin auch ein Zeuge.«
    »Das weiß ich. Nur wirst du nicht überleben. Deine Beretta liegt hier irgendwo unter
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