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0418 - Das Richtschwert der Templer

0418 - Das Richtschwert der Templer

Titel: 0418 - Das Richtschwert der Templer
Autoren: Jason Dark
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nach. Ich hörte es, wie sie nachfielen und aufschlugen. Größere Brocken fielen nicht mehr, dafür vernahm ich ein anderes Geräusch.
    Man konnte es mit einem Knirschen oder Reißen umschreiben, und es war über mir erklungen.
    Sofort dachte ich an das Gitter und auch daran, daß es die beiden Detonationen unter Umständen nicht überstanden hatte. Möglicherweise war es gerissen. Dann wäre dieser Einsatz für Samaran zu einem Eigentor geworden. Um es genau herauszufinden, hätte ich die Lampe einschalten müssen. Sie steckte in meiner Jackentasche, und ich traute mich nicht, sie hervorzuholen.
    Auch dachte ich an Suko.
    Wohin er gehechtet war, hatte ich nicht mehr gesehen. Jedenfalls in eine andere Richtung.
    War er vielleicht erwischt worden?
    Mein Herz schlug überlaut. Das Blut pochte hinter meiner Stirn.
    Auf meinem Rücken spürte ich den Druck. Dort mußten noch irgendwelche Steine liegen.
    Noch hatte ich mich nicht bewegt, aber ich konnte hier keine Ewigkeiten liegenbleiben. Vorsichtig zog ich das rechte Bein an.
    Leider lief diese Bewegung nicht geräuschlos ab. Der Staub und auch kleinere Steine rieselten von meinen Beinen, so daß ich das Bein in dieser angewinkelten Lage ruhig hielt.
    War ich gehört worden?
    Weder Samaran noch Suko meldeten sich. Aber ich vernahm etwas anderes. Wieder dieses Quietschen und Knirschen über mir, als würde sich dort das Gitter bewegen.
    Das mußte einen Grund haben.
    Noch ließ ich Vorsicht walten, doch meine Neugierde wurde zusehends stärker.
    Lange würde ich so nicht mehr liegenbleiben können. Ich konzentrierte mich noch einmal auf mich selbst, um feststellen zu können, ob ich irgendwelche Verletzungen davongetragen hatte.
    Das war wohl nicht der Fall. Und die blauen Flecken überging ich einfach. Diesmal zog ich nicht das Bein an, dafür bewegte ich den rechten Arm, weil ich die Hand in der Tasche verschwinden lassen wollte, wo die Lampe steckte.
    Meine Finger fanden sie schon beim ersten Tasten, und ich zog sie behutsam hervor.
    Ich war mir des Risikos, das ich einging, sehr genau bewußt.
    Wenn ich die Lampe einschaltete, verriet ich damit genau meinen Standort und lag im Zielkreis einer Waffe.
    Andererseits konnte ich nicht bis in alle Ewigkeiten an dieser Stelle liegenbleiben und nur den anderen die Initiative überlassen.
    Außerdem wollte ich über Sukos Schicksal Bescheid wissen. Daß er sich noch nicht gemeldet hatte, bereitete mir Sorgen.
    Natürlich war ich nervös. Eine unsichtbare kalte Hand strich über meinen Rücken. Auch im Magen verspürte ich einen ungewöhnlichen Druck. Die Belastung war einfach zu stark.
    Samaran hatte die Handgranaten vom Gitter her geworfen. Darauf setzte ich einen Teil meiner Hoffnung. Wenn ich die Lampe einschaltete, würde ich sofort in die Höhe leuchten. Vielleicht erwischte ich Samaran und blendete ihn. Zudem mußte hier unten noch irgendwo meine Beretta liegen. Ich ärgerte mich jetzt, daß ich sie nicht an mich genommen hatte.
    Um eine bessere Ausgangsposition zu haben, drückte ich meinen Oberkörper so weit hoch, daß ich mich hinknien konnte. In dieser Haltung hatte ich eine bessere Startposition.
    Überall lag der feine Staub. Er klebte auf meinem Gesicht, hatte auch die Kleidung bedeckt und war selbst in meinen Mund gedrungen.
    Ich hob die rechte Hand mit der Lampe hoch und drückte sie dann nach außen. Wenn ich das Licht einschaltete, würde der Strahl schräg in die Höhe zum Gitter hochstoßen.
    »Ich höre dich, Sinclair!«
    Samaran hatte mich angesprochen. Ich zuckte zusammen, aber über seine Stimme wunderte ich mich.
    Normalerweise hätte sie triumphierend klingen müssen, auch voller Haß, doch sie hatte sich angehört, als hätte der Mann unter großen Mühen gesprochen.
    Da stimmte etwas nicht.
    Ich gab die Antwort auf meine Weise. Blitzschnell sprang ich hoch, knipste die Lampe an und strahlte die Gitterdecke an.
    Dort sah ich Samaran!
    Er hatte tatsächlich ein Selbsttor geschossen. Die Wucht der Explosionen war wesentlich stärker gewesen als die der Ladung, die sich innerhalb des Weckers befunden hatte.
    Das Gitter war alt, das Gestein morsch, und an einer Seite war es aus dem Stein gerissen worden. Dort hing es schräg in die Tiefe der Gruft hinein. Deshalb hatte ich auch das Knirschen vernommen, als das Gitter gebrochen war und sich nach unten gesenkt hatte.
    Zwischen zwei Teilen klaffte eine Lücke, und Samaran klammerte sich dort fest, wo das Gitter diese Biegung nach unten zeigte. Er lag
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