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0417 - Silbermond-Vampir

0417 - Silbermond-Vampir

Titel: 0417 - Silbermond-Vampir
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Faustfeuerwaffenschütze gewesen, mit Abstand, und das bei schwersten Bedingungen.
    Aber hieß es nicht von Vampiren, daß sie mit normalen Waffen nicht zu verletzen seien…?
    Unsinn! schalt er sich. Vampire gibt’s doch nicht!
    Aber wo zum Teufel war der Flüchtling geblieben?
    Diese Person mußte doch zu finden sein!
    Da hörte Catalano hinter sich ein Geräusch. Da fuhr er herum, riß die Hand mit der Dienstwaffe hoch, aber er kam nicht mehr zum Schuß, weil sein Gegner das Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte und mit lähmender Gewalt über Catalano herfiel. Er wurde gegen einen Baumstamm geschleudert, und dann sah er vor sich eine verzerrte Fratze, die kaum noch Ähnlichkeit mit einem menschlichen Gesicht hatte.
    Und dann sah er den aufgerissenen Mund, die glühenden Augen und die spitzen, langen Fangzähne, die selbst jetzt noch über die Unterlippe vorstießen.
    Vampirzähne!
    Da wußte er, daß es Vampire doch gab, daß das hier keine Karnevalsmaske war, denn kein Mensch besaß die unglaubliche Körperkraft und dieses unheimlich grelle Glühen in den Augen.
    Aber jetzt war alles zu spät, denn der Vampir biß zu…
    ***
    Es war eines der ganz wenigen Male, daß Zamorra sich vorübergehend ratlos fühlte. Da stand er nun, neben einem Vampiropfer und einem Mädchen, das durch den unvorbereiteten Anblick ohnmächtig geworden war.
    Er brachte das Mädchen in die stabile Seitenlage und begann dann hastig, das Haus zu untersuchen. Das Amulett in der Hand, durchforschte er die Räume dieser Bungalow-Etage; auf den niedrigen Dachboden und den Keller verzichtete er, nachdem er an den Treppenenden hastig Bann-Sigille anbrachte, die er mit dem Amulett zeichnete und die beim Versuch eines Vampirs, sie zu überschreiten, schauerliche, langanhaltende Heultöne erzeugen würden - Heultöne, die der Vampir hervorbringen würde, weil er dann vor unerträglichen Schmerzen zu nichts anderem mehr in der Lage sein würde, als schmerzerfüllt zu heulen.
    An sich aber bedeutete das nur Warnung, nicht hundertprozentige Sicherheit. Zamorra schaffte Bianca ins Wohnzimmer vor den Kamin. -Ins Schlafzimmer konnte und wollte er sie nicht bringen, weil er dort Cerrone gefunden hatte. Den Anblick wollte er dem Mädchen ersparen, solange es möglich war.
    In der Küche fand er Knoblauch. Zwar nur in Pulverform, aber das kam ihm gerade recht. Mit dem Knoblauch-Pulver bestreute er Biancas Hals. Vampire wurden von diesem durchdringenden und lange Zeit wirksamen Duft, den manche als Gestank bezeichneten, noch stärker abgestoßen als viele Menschen. Ein Vampir würde von Übelkeit erfaßt schlagartig die Flucht ergreifen.
    Und weil er gerade mal so schön dabei war, bestreute er auch gleich Cerrone und Marina. Sollten die durch den Vampir-Keim selbst zu untoten Blutsaugern gworden sein, wie es im Regelfall war, würden sie sich untot erheben, sich aber sofort dermaßen vor sich selbst ekeln, daß sie handlungsunfähig waren. Und danach: Guten Morgen, liebe Sonne…
    Bianca war immer noch ohnmächtig. Für Zamorra wurde es jetzt, nachdem er für das Wichtigste gesorgt hatte, Zeit, seinen ursprünglichen Plan weiter zu verfolgen und im Wald nach Nicole und dem Polizisten zu suchen.
    Wo zum Teufel hatte er noch gleich das Amulett hingelegt?
    Er erinnerte sich.
    Als er in der Küche das Knoblauch-Pulver fand, hatte er sich das Amulett nicht sofort wieder um den Hals gehängt, sondern es auf die Arbeitsplatte neben der Doppelspüle gelegt.
    Bloß war es dort nicht mehr.
    Das hieß, daß Nicole es zu sich gerufen hatte, weil sie es brauchte, um sich abermals einer unglaublichen Gefahr zu erwehren…
    ***
    Nicole griff an.
    Diesmal war sie vorsichtiger. Diesmal rief sie das Amulett zu sich, als sie den Vampir und sein Opfer unmittelbar vor sich sah. Blitzschnell erschien es in ihrer Hand.
    An Zamorra dachte sie nicht.
    Der hatte es ja sicher auch nicht umsonst zurück gerufen. Das war der große Nachteil dieser Art von gemeinsamer Nutzung - niemand wußte vom anderen Genaueres.
    Aber hier und jetzt verschwendete Nicole daran nicht den Hauch eines Gedankens. Sie brauchte das Amulett, also rief sie es zu sich. Zamorra würde schon irgendwie zurecht kommen. Erst später, als sie Zeit fand, sich ihre Gedanken zu machen, stieg die Furcht in ihr auf, daß es sich hierbei um den typischen Egoismus des Vampirs handeln mochte. Der Vampir dachte niemals an andere, nur immer stets an sich selbst und seinen eigenen Vorteil. Und die gedankliche
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