Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0417 - Silbermond-Vampir

0417 - Silbermond-Vampir

Titel: 0417 - Silbermond-Vampir
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Coron ausgesandt worden war, um das Psycho-Programm für Merlins Tochter vorzubereiten.
    Vielleicht hatte er auch schon ganz zu Anfang seiner »Karriere« als vermeintlicher Druide den Vampir verzaubert, und tausend Jahre waren vergangen, bis Zamorra und Nicole ihm in die Falle tappten…
    Es spielte hier und jetzt keine Rolle mehr.
    Nicole wurde aber aufgrund ihres Wissens später klar, weshalb dieser Vampir eine so unmenschliche, schon unvampirische Gier an den Tag gelegt hatte. Er war kein normaler Vampir, sondern er barg in sich das magische Potential und die Kraft eines Silbermond-Druiden. Dieses Potential, ins Kriminelle perveriert, ließ ihn zu dem Ungeheuer werden, das er als Vampir war.
    Aber damit war es jetzt vorbei.
    »Ich sterbe«, flüsterte er.
    Sein Körper verfiel rapide. Die Energie des Amulettes arbeitete, und er hatte von Anfgang an nicht mehr die Kraft gehabt, sich davon weg zu rollen. Er hatte seine letzten Reserven im Kampf gegen Nicole verbraucht, und gegen das Amulett kam er nicht an.
    »Was tötet mich?«
    »Merlins Stern«, gab Nicole ihm die Auskunft. »Merlins Stern sorgt für deine Erlösung, Silbermond-Vampir…«
    Merlins Stern war für ihn kein Begriff, aber der Name Merlin, König der Druiden. Nicole las mit ihrer Vampir-Telepathie in seinen Gedanken, was der Zerfallende nicht mehr laut artikulieren konnte.
    » Merlins Stern ist das Amulett, das der Zauberer Merlin vor fast tausend Jahren schuf. Er holte einen Stern vom Himmel und schuf es aus der Kraft einer entarteten Sonne…«
    Sie hörte die Gedanken des Vampir aufschreien.
    »… entartete SONNE! Die Sonne ist es, die mich tötet…«
    Und dann war es vorbei.
    Den Silbermond-Vampir gab es nicht mehr. Die Kraft einer entarteten Sonne hatte ihn ausgelöst. Hatte seinen Körper in verwehenden Staub verwandelt und seiner Seele die Erlösung vom bösen Fluch des Vampirismus gewährt.
    Langsam richtete Nicole sich auf, die sich einen solchen Ausgang dieses Dramas nicht einmal in einem Alptraum hätte vorstellen können. Sie wandte sich von dem Staubhäufchen um - und stand dem Carabiniere gegenüber.
    Er war nicht mehr bewußtlos.
    Er war - der Tod…
    ***
    Fabrizio Catalano war aus seiner vorübergehenden Bewußtlosigkeit relativ schnell wieder erwacht.
    Er versuchte zu verarbeiten, was ihm da widerfahren war. Jetzt wußte er, daß es Vampire wirklich gab, aber sein erster Gedanke galt dem, was er ins Dienstprotokoll schreiben sollte, weil seine Vorgesetzte Dienststelle ihn höchstens hurtig in eine Anstalt für Geisteskranke versetzen würde, wenn er seinem Capo mit Vampiren kam.
    Erst sein zweiter Gedanke galt seinem eigenen Überleben.
    Lebte er denn noch, oder war er selbst schon durch den Biß des Bösen zum Blutsauger geworden, wie man das in den einschlägigen Horror-Filmen sah?
    Er tastete nach seinem Hals, konnte aber keine Bißmale feststellen.
    Merkt man so etwas überhaupt selbst? fragte er sich da in jähem Entsetzen, weil er sich an Vampirfilme erinnerte, in denen die gebissenen Opfer in den Spiegel blickten, ihr Abbild nicht mehr sehen konnten und trotzdem schlicht zur Tagesordnung übergingen. Wenn es Vampire gab, dann waren diese Weisheiten, die von Knoblauch und geweihten Kruzifixen sprachen, sicher auch nicht aus der Luft gegriffen.
    Warum nur hatte er früher immer spöttisch darüber gelächelt?
    Nachdem er mit sich selbst fertig und zu der Erkenntnis gekommen war, daß er nicht wußte, ob er noch normal oder schon ein Vampiropfer war, kümmerte er sich um sein Umfeld. Und da sah er eine sterbende Vampirgestalt vor der eine Frau kniete, deren aufregende Figur von einem hautengen Leder-Overall perfekt nachgezeichent wurde.
    Himmel, dachte Fabrizio, der Schwerenöter, heute habe ich es wohl nur mit aufregend schönen Frauen zu tun, und er konnte seinen Blick nicht mehr von dieser schlanken Schönheit wenden, deren Overall so eng lag, daß sie fast nackt hätte sein können.
    Dem zu Staub zerfallenden Vampir schenkte er weniger Aufmerksamkeit. Der Anblick war ihm zu schaurig. Wenn er die Wahl zwischen der Schönen und dem Biest hatte, wandte er sich bestimmt nicht dem Biest zu.
    Von der Unterhaltung bekam er auch nichts mit. Der Vampir war schon nicht mehr in der Lage zu sprechen. Die Verständigung zwischen dem Ungeheuer und der aufregend schönen Frau fand telepathisch statt, und von dieser Art der Verständigung war Fabrizio Catalano naturgemäß ausgeschlossen.
    Er raffte sich auf, fand seine Dienstpistole im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher