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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen
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dem Boden zeichnete sich im Sägemehl deutlich eine Schleifspur ab, als ob jemand über die Erde gezogen worden wäre.
    Phil hielt die Pistole noch immer in der Hand, er sah sich schnell um und hastete dann an der Schleifspur entlang. Sie endete kurz vor dem dritten Sarg. Phil sah sich den Deckel an. Er war noch nicht verschraubt und ließ sich leicht heben. Phil hatte ihn noch nicht ganz aufgehoben, als sein Blick starr wurde.
    Im Sarg lag ein großer Mann in schwarzem Anzug mit schwarzer Krawatte und blutrotem Hemd. Aus mehreren Schnittwunden im Gesicht sickerte noch Blut. Der Mann atmete flach, der Mund stand offen.
    Ein leichtes Knarren ertönte hinter Phil. Noch ehe er den Sargdeckel loslassen konnte, sagte eine heisere Stimme: »Stehen bleiben! Nicht rühren!«
    Phil wirbelte herum, aber er hatte keine Chance.
    Die Falle war wirklich vollendet.
    Auf der anderen Seite öffnete sich ein Sarg, und ein schlanker Mann mit einem Taschentuch vor dem Gesicht sprang heraus. Er hatte eine 22er Colt Woodsman in der Hand und kam lächelnd zu Phil herüber.
    »Warum waren Sie so neugierig, Sir? Wären Sie wieder gegangen, hätten Sie sich diesen Schreck ersparen können.«
    Er sprach mit unverstellter, klarer Stimme im reinsten New Yorker Slang.
    Phil versuchte, besondere Kennzeichen an dem Näherkommenden zu entdecken, als er hinter sich ein neues Geräusch hörte. Ein süßlich-widerlicher Geruch breitete sich aus, und dann wurde ihm ein nasses Tuch auf das Gesicht gepresst.
    Er ließ plötzlich den Sargdeckel fallen und ging mit einem Ruck in die Knie, um sich herumzuwerfen, aber die große Hand mit dem Tuch ging automatisch mit und gab das Gesicht nicht frei.
    Mit den nächsten beiden Atemzügen inhalierte Phil so reichlich von dem Betäubungsmittel, dass er in schwarze Bewusstlosigkeit sank.
    ***
    Ich machte mich auf den Weg zur Wohnung von May Hames, parkte den Jaguar um die Ecke und ging das letzte Stück zu Fuß. Es war eine lebhafte Straße mit vielen Geschäften. Wer das Haus überwachte, konnte sich hier leicht unauffällig einfügen. Meine Kollegen suchte ich gar nicht erst, ich wusste, wie schwer sie zu finden waren. Aber ich war sicher, dass sie mich sahen.
    Das Schild HAMES befand sich an einer Wohnungstür im zweiten Stock vorn an der Treppe. Ich klingelte, und gleich darauf erschien eine junge Frau, die zierlich und hübsch war. Im Augenblick sah sie leicht vernachlässigt und vergrämt aus, was schließlich kein Wunder war.
    Ich zog mein Lederetui und hielt ihr den Ausweis hin.
    »Cotton, FBI. Darf ich Sie einen Augenblick sprechen, Mrs. Hames?«
    »Und wenn ich Nein sage?«
    Die Stimme war klar und etwas mädchenhaft.
    »Ich hoffe nicht, dass Sie Nein sagen.«
    Sie öffnete weit die Tür und trat beiseite. Sie führte mich in eine kleine aufgeräumte Wohnung, der man ansah, dass sie sie nach ihrem Geschmack eingerichtet hatte.
    Mit einer Handbewegung lud sie mich zum Sitzen ein. Sie legte die Arme auf den Tisch, sah mich erwartungsvoll an und bemühte sich, die fest zusammengefalteten Hände ruhig zu halten.
    Da sie die angebotene Zigarette ablehnte, wollte ich meine Packung wieder wegstecken, doch sie sagte kurz: »Rauchen Sie ruhig.«
    Ich bedankte mich, und während ich einen leeren Aschenbecher heranzog, schien ihr meine Ruhe auf die Nerven zu gehen.
    »Ich weiß wirklich nicht, was nun auch noch das FBI bei der Sache mit meinem Mann zu tun hat. Und außerdem tun Sie alle, als hätte ich den Raub begangen. Dabei wusste ich nicht einmal davon. Glauben Sie nur nicht, dass mein Mann das etwa mir zuliebe getan hat. Ich weiß nicht, wodurch er zum Verbrecher wurde. Wir hatten alles, was wir brauchten und schon etwas gespart und wenn…«
    »Bleiben Sie doch ruhig, Mrs. Hames«, sagte ich sanft, »ich bin nicht gekommen, um Sie zu beschuldigen.«
    »So?«, meinte sie dann etwas ruhiger, »was wollen Sie denn wissen?«
    »Wir wissen eigentlich so ungefähr alles bis auf das Versteck des Geldes und das werden Sie uns nicht verraten, aber…«
    »Das Geld hat man Dan gestohlen«, fauchte sie.
    Ich schüttelte langsam den Kopf.
    »Dann wäre schon etwas davon aufgetaucht, Mrs. Hames. Es ist nämlich gekennzeichnet, allerdings nicht so ohne Weiteres sichtbar.«
    Ich bluffe nicht gern, aber es schien mir der einzige Weg zu sein, aus der Frau die Wahrheit herauszuholen. Ihre Augen wurden größer, und die Wimpern konnte ich beinahe klappern hören. Meine Eröffnung hatte sie getroffen.
    Ich hatte aus alter
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