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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen
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Krankenhaus ansteuerte.
    »Er ist mein Bruder«, erklärte James der Aufnahmeschwester. »Wir wollten uns mit ihm treffen, und als wir ankamen, lag er so da. Wir haben keine Ahnung, was los gewesen ist.«
    Diese Erklärung wurde in der Aufnahme zu Protokoll genommen, und damit war der Fall erst mal erledigt. James durfte nachmittags anrufen und sich erkundigen.
    Duke Wolff und Derry Coyle saßen noch einträchtig zusammen, als Buddy mit James ankam. Die Gesichter der beiden verrieten sofort, dass sie mit leeren Händen zurückkamen.
    »Wenn wir Glück haben, kommt er in drei oder vier Wochen wieder«, sagte James, und in seiner Stimme lag eine deutlich wahrnehmbare Spur Aufsässigkeit.
    Offensichtlich hatte Duke die »Twins« überfordert. Er sah Buddy an und bekam nun eine zusammenhängende Darstellung der Ereignisse.
    Als er damit fertig war, fragte der »Spinner« leise: »Dann haben sie also die zweite Portion gar nicht bekommen?«
    »Nein, als ich merkte, dass sie anfingen, nervös zu werden, war es schon zu spät.« Buddy nahm das Papier mit den Pillen aus der Tasche und gab es zurück. »Sie ließen sich nicht aufhalten, obwohl ich es versuchte. Sie wollten die Sache nur schnell hinter sich bringen und hatten die meiste Arbeit schon geschafft. Und dann ging alles viel zu schnell. Als Jim seinen Rappel kriegte, hat er geheult, dass man es bis Bridgeport hören musste.«
    »Dann liegt Hames jetzt da im offenen Sarg?«, fragte Duke mit unheimlicher Ruhe.
    Buddy und Ja:mes schwiegen. Der »Spinner« sah auf die Uhr und schüttelte den Kopf. Für eine neue Fahrt war es zu spät.
    Als sich dann auch noch herausstellte, dass das Gerät liegen geblieben war, stand der Dicke kurz vor einem Anfall.
    James bremste ihn ab, indem er kalt erklärte: »Für einen lächerlichen Fotoapparat und zwei Spaten lass ich meinen Bruder nicht sterben.«
    Damit drehte er sich um, verließ den Raum und ballerte die Tür mit einer Wucht zu, dass die Gläser im Schrank klingelten.
    Buddy empfahl sich etwas geräuschloser.
    »Das kommt alles nur von deinen blödsinnigen Pillen«, fauchte Duke, um die aufgestaute Wut loszuwerden.
    Der »Spinner« hatte Ähnliches kommen sehen und war nicht zu erschüttern.
    »Die Dinger sind ausgezeichnet, du hast selbst gesehen, mit welchem Schwung sie loszogen. Buddy hätte eine Pause erzwingen müssen, um ihnen neuen Mut einzugeben. Du hast einen Haufen Leute, aber nein, es müssen ausgerechnet die ›Twins‹ sein.«
    »Es sind meine besten…«
    »Dann solltest du dich schleunigst nach besseren Leuten umsehen«, sagte der »Spinner« kalt.
    Es wurmte ihn immer noch, dass der Dicke diese Sache ohne ihn eingefädelt hatte. Diese beiden Fehlschläge waren direkt ein Geschenk.
    »Die ändern quasseln unter sich soviel, da wollte ich vorsichtig sein. Außerdem warst du gerade nicht zu finden, als ich von der Sache Wind bekam.«
    »Und wie hörtest du davon?«, hakte der »Spinner« nach.
    Duke seufzte. Nach dieser Pleite war es schon besser, alles zu erzählen. Vielleicht war noch etwas zu retten, obwohl es kaum danach aussah. Also rückte er jetzt auch mit dem Rest der Story heraus.
    »Unser Freddy machte Ärger in Bridgeport und wurde eingelocht. Er versteht es großartig, Leute zu animieren, und so machte er sich an Hames heran. Mit eingeschmuggeltem Bourbon wurde er gesprächig. Er gab zu, dass er das Geld versteckt hatte. ›Für meine Witwe habe ich auch gesorgt‹, sagte er. ›Sollte ich zufällig im Gefängnis eingehen, dann braucht sie nur meinen Leichnam abholen und fotografieren zu lassen. Sie weiß dann Bescheid‹. Am nächsten Tag sagte er dann, dass alles nur Angabe gewesen wäre.«
    »Da war ihm sicher inzwischen eingefallen, dass das ein Sjpitzel sein könnte. Und dann bekam er Sonntag Streit und wurde erstochen?«
    »Ja, und den Zufall mussten wir doch ausnutzen.« Selten sah der Dicke so unschuldig aus wie jetzt.
    »Sicher«, nickte der »Spinner«. Wer diesen »Zufall« gesteuert hatte, lag auf der Hand. Für nichts hatte Duke nicht einen so guten Nachrichtendienst mit dem Untersuchungsgefängnis aufgezogen.
    »Außer dem tätowierten Schiff hatte er nichts an sich«, erklärte Duke. »Sie sahen sich ja jeden Morgen im Waschraum. Die konnten ihn aufziehen wegen der Dschunke, soviel sie wollten, er grinste immer nur.«
    Buddy hatte seiner Erklärung »komisches Segelschiff« nur unwesentliche Einzelheiten hinzufügen können. Sie wussten außerdem, dass es bunt gewesen war, damit
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