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0415 - Der böse Plan

0415 - Der böse Plan

Titel: 0415 - Der böse Plan
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dazwischengekommen wäre, hätte er die beiden Fremden getötet. Dann wären sie keine Gefahr mehr für ihn gewesen, und er hätte sich über sie nicht mehr den Kopf zerbrechen müssen. So aber…
    Mit welcher Art von Zeitmagie die beiden gereist waren, hatte der MÄCHTIGE noch nicht ergründen können. Aber dafür etwas anderes.
    Vor dem Hemd des Mannes hatte eine Silberscheibe gehangen, wie der MÄCHTIGE sie noch nie zuvor gesehen hatte. Aber er erkannte deutlich die Handschrift dessen, der sie geschmiedet hatte.
    Merlin!
    Der Zauberer von Avalon mußte es gewesen sein. Die Schriftsymbole auf der Scheibe deuteten darauf hin. Allerdings war es dem MÄCHTIGEN unklar, welche Funktion diese Scheibe hatte, denn magisch war sie nicht. Er hätte es sonst gespürt.
    Daß sie lediglich durch die Zeit- und Dimensionsverschiebung außer Funktion gesetzt war, konnte er nicht ahnen. Ebensowenig wußte er um die eigentliche Bedeutung des Amuletts. Denn in seiner Zeit gab es Merlins Stern eigentlich noch gar nicht. Es war erst um die Jahrtausendwende christlicher Zeitrechnung auf der Erde geschaffen worden.
    Und bis dahin war’s noch eine Weile…
    Aber etwas anderes hatte der MÄCHTIGE dafür um so deutlicher erkannt: den Dhyarra-Kristall. Und den wußte er ganz genau einzuordnen.
    Er hatte den ersten Dhyarra-Angriff überstanden, weil der Fremde, närrisch wie er war, keine tödliche Energie eingesetzt hatte, sondern nur betäuben wollte. Das bewies zum einen seine humane Einstellung dem Leben, auch dem tierischen, gegenüber, zum anderen aber auch, wie wirksam die Maske des MÄCHTIGEN war. Er war nicht als das erkannt worden, was er war.
    Nun hatte er Zeit zum Nachdenken.
    Ein Dhyarra-Kristall und eine Silberscheibe aus Merlins Werkstatt…
    Bedeutete das nicht, daß in der fernen Zukunft Merlin und die DYNASTIE DER EWIGEN miteinander paktierten?
    Das war dann ein nicht unerhebliches Gefahrenpotential.
    Aber eigentlich war es unbegreiflich. Die Ziele der Dynastie und die Merlins unterschieden sich drastisch. Unter normalen Umständen konnte es zwischen ihnen keine Übereinstimmung geben. Etwas Ungeheuerliches mußte geschehen sein.
    Beziehungsweise erst noch geschehen…
    Plötzlich war er erleichtert darüber, daß es ihm durch das Eingreifen der Druiden nicht gelungen war, die Fremden zu töten und zu verschlingen.
    Er mußte sie lebend in seine Gewalt bekommen. Er mußte sie befragen.
    Vielleicht würden die neuen Erkenntnisse die gesamte Planung umwerfen.
    Er hoffte, daß es ihm gelang, die Fremden in eine Falle zu locken.
    Vielleicht erledigten das aber auch die Druiden für ihn. Sie ahnten ja nicht, worum es in Wirklichkeit ging…
    ***
    »Corons Burg«, sagte Tal mit einer weitausholenden Armbewegung. Er schien schlagartig selbstsicherer geworden zu sein.
    Giana ließ Zamorra los.
    »Warum sollte ich nicht erschrecken?« erkundigte Zamorra sich lächelnd.
    Gianas Gesicht zeigte Verblüffung. »Wegen der Art unserer Fortbewegung«, sagte sie.
    »Wir sind’s gewohnt«, überraschte Zamorra sie.
    »Aber ihr seid doch keine Druiden, schon gar keine Silbermond-Druiden«, stieß Giana hervor. »Ihr besitzt keine Magie aus euch heraus…«
    »Wir sind mit Silbermond-Druiden befreundet, und…« Und wir sind nicht zum ersten Mal hier, hätte er fast hinzugefügt, aber dann wäre garantiert die Frage nach dem Wann gekommen, und wie sollte er erklären, daß dieses Wann in einer späteren Epoche lag? Zamorra war nicht sicher, ob es gut war, zuviel zu verraten, ehe Nicole und er nicht selbst wußten, woran sie hier waren.
    »… und einer von ihnen ist Gryf«, wich er aus, um den Satz nicht unvollständig stehen zu lassen und damit Mißtrauen zu erwecken. »Gryf ap Llandrysgryf. Kennt ihr ihn?«
    Giana runzelte die Stirn.
    »Wer kennt ihn nicht? Ich habe von ihm gehört. Er lebt schon sehr lange auf der Erde, wenn ich richtig informiert bin. Manchmal kommt er zu Besuch zum Silbermond zurück, aber nur sehr selten. Einmal erfuhr ich von seiner Anwesenheit und wollte mit ihm sprechen, weil mich die Zustände auf der Erde interessieren und weil ich wissen wollte, was ihn 77 dort so fasziniert, daß er fast sein ganzes Leben bei euch zugebracht hat. Aber als ich eintraf, war er schon wieder fort. Er ist ein Herumtreiber.«
    »Ein Vampirjäger und Schürzenjäger. Beides faszinierte ihn so an unserer Welt«, sagte Nicole. »Zum einen gibt es eine ganze Menge Blutsauger, die er zur Strecke zu bringen versucht, und zum anderen mag er
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