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0415 - Der böse Plan

0415 - Der böse Plan

Titel: 0415 - Der böse Plan
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht. Es ging jetzt eigentlich nur darum, die Vorbereitungen, die MÄCHTIGE und Meeghs trafen, so empfindlich zu stören und durcheinander zu bringen, daß das Psycho-Programm nicht in der gewünschten Form funktionieren würde.
    Sie mußten also herausfinden, wie es eingerichtet war. Sie mußten herausfinden, wo die Meeghs ihren entsprechenden Stützpunkt errichteten, ob es jener war, der auf der Wunderwelt vernichtet worden war, oder ob es noch andere gab. Und dann mußten sie an dieses Ding herankommen und es still und heimlich entsprechend manipulieren, daß nichts mehr funktionierte…
    Das würde nicht einfach sein.
    Aber nachdem Zamorra die grobe Richtung des Vorgehens erst einmal klar geworden war, wußte er, daß die Details sich tatsächlich von selbst ergeben würden.
    Er fragte sich gerade, wie lange Nicole noch bewußtlos sein würde und ob er nicht allmählich versuchen sollte, sie zu wecken, als sie von selbst die Augen öffnete.
    Sie war ebenso schnell hellwach wie er selbst vor Minuten auch. Sie sah an ihm vorbei auf etwas, das sich hinter seinem Rücken befand.
    Als Zamorra sich umwandte, sah er die Echse…
    ***
    »Da ist jemand«, sagte Tal. »Ich dachte, wir wären allein und ungestört, aber…«
    Giana seufzte. »Du siehst Gespenster, Tal«, sagte sie. »Hierher verirrt sich nie jemand. Deshalb hat Coron doch auch sein Labor in dieser Einsamkeit eingerichtet.« Und deshalb hatten sie sich auch hierher zurückgezogen, fort von Corons Labor, um ein wenig ungestört zu sein und freie Natur und Liebe zu genießen.
    »Aber ich spüre die Gedanken deutlich«, beharrte Tal.
    »Offen?«
    »Nein, natürlich nicht. Abgeschirmt. Aber trotzdem…«
    Giana schloß die schockgrünen Augen und lauschte nun ebenfalls mit ihren Para-Sinnen. Tal hatte recht! Da waren tatsächlich zwei denkende Gehirne. Immerhin waren sie weit genug entfernt. Sie würden sich gegenseitig nicht stören. Und selbst wenn – Giana hätte nicht unbedingt Einwände gehabt, wenn aus ihrer Zweier-Gemeinschaft plötzlich vierfacher Spaß wurde. Tal würde schon noch auf den Geschmack kommen.
    Aber es sah nicht so aus, als würden die beiden Paare aufeinander treffen. Nun gut, wenn Tal die anderen so einfach spürte, mußte sie sich eben anstrengen, ihn davon abzulenken. Das sollte ihr nicht schwerfallen, überlegte sie und wollte sich schon wieder verschließen, als ihr das Fremdartige an den Gedanken der beiden anderen auffiel.
    Es war, als gehörten sie nicht hierher.
    »Fremde… ?« murmelte Giana verblüfft. »Fremde, die keine Druiden sind… ?«
    »Was sagst du da?« entfuhr es Tal, der jünger als sie war und im Erkennen fremder Gedanken nicht so geschult. Er war nur entschieden sensibler als sie, aber ihm fehlte die Übung.
    Das war normal.
    Es gehörte sich nicht, in den Gedanken anderer zu spionieren, überhaupt bewußt nach ihnen zu »greifen«. Auch wenn sie ihre Gedanken abschirmten, so daß sie nicht gelesen werden konnten. Eine Gesellschaft, in der so gut wie jeder ein natürlicher Gedankenleser war, mußte Schutzmechanismen entwickeln, und so war jeder Druide in der Lage, Sperren in seinem Unterbewußtsein zu errichten, die zwar zuließen, daß man seine Anwesenheit wahrnehmen konnte, aber vor Telepathen schützte, die gewollt oder ungewollt »lauschten«.
    Giana indessen gehörte zu den Wächtern, zu einer Art polizeiähnlicher Einheit, die für Ordnung zu sorgen hatten und allein deshalb schon in der Lage sein mußten, mehr zu erkennen. Für sie gehörte es zu den dienstlichen Obliegenheiten, andere Gedanken zu ertasten und notfalls auch oberflächlich zu lesen, wenn es sein mußte, und deshalb konnte sie auf Anhieb mehr erkennen als Tal.
    Deshalb konnte sie auch das Fremde erkennen. Die Sperre, die so anders war als bei den Druiden vom Silbermond.
    »Komm, die beiden sehen wir uns mal an«, schlug Giana vor. Sie war zwar nicht im Dienst, aber sie war neugierig geworden. Rasch erhob sie sich aus dem Gras, nahm Tals Hand und zog ihn mit sich hoch, und ehe er protestieren konnte, versetzte sie sich mit ihm im zeitlosen Sprung dorthin, wo die beiden Fremden dachten.
    ***
    Das Biest mußte sich lautlos angepirscht haben. Daß es nach Art der Druiden im zeitlosen Sprung aufgetaucht war, wollte Zamorra nicht glauben.
    Die Echse kauerte auf allen sechs Beinen im hohen, noch vom Nachmittag her regenfeuchten Gras, hob jetzt den Vorderkörper und ließ den kantigen Schädel am langen, gebogenen Hals pendeln. Kleine Augen
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