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0415 - Der böse Plan

0415 - Der böse Plan

Titel: 0415 - Der böse Plan
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mädchen.«
    »Vermutlich«, sagte Giana. »Nun, ihr seid hier. Ich zeige euch am besten, wo ihr wohnen könnt. Es gibt eine Menge Gästezimmer in Corons Burg. Ihr könnt euch erfrischen, ihr könnt euch etwas zu essen besorgen, und später reden wir dann eingehender, ja?«
    »Nichts dagegen«, sagte Zamorra. »Aber du verfügst über Corons Burg, als sei es dein eigenes Organhaus.«
    »Da Tal und ich hier ebenfalls wohnen und arbeiten, haben wir das gleiche Hausrecht wie Coron selbst.«
    »Und wer ist Coron?«
    Giana starrte Zamorra an, als sei er strohdumm. Dann entsann sie sich, daß er von der Erde stammte. »Ach, ihr könnt ihn nicht kennen. Coron ist ein Wissenschaftler. Diese Burg ist sein Labor. Er hat sich in die Einsamkeit zurückgezogen, um zu forschen, und wir assistieren ihm dabei.«
    »Du bist eine Wächterin«, sagte Zamorra und deutete auf ihren weißen Overall.
    »Ja. Stört es dich?«
    »Ich überlege nur, ob es einen Grund gibt, Coron zu überwachen.«
    »Ich überwache ihn nicht. Das siehst du falsch, Zamorra. Folgt mir. Ich zeige euch eure Zimmer.«
    ***
    Der MÄCHTIGE beobachtete die Einquartierung. Er war zufrieden. Die beiden Druiden arbeiteten ihm in die Hände, ohne es zu wissen. Der MÄCHTIGE konnte den Fremden nun in aller Ruhe auf den Zahn fühlen.
    Und dann so handeln, wie die Lage es erforderte…
    Seine Neugierde war bis fast ins Unermeßliche gestiegen.
    ***
    Silbermond-Druiden bauten keine Häuser. Sie ließen sie wachsen. Die Organhäuser, die in beliebigen Farben schimmerten und sich harmonisch jeder Landschaft anpaßten, waren flexibel. Sie konnten in ihrer inneren Struktur den Bedürfnissen der Bewohner jederzeit angepaßt werden. Die Druiden konnten gewissermaßen geistigen Kontakt mit den Häusern aufnehmen, ihre Wünsche äußern und die Häuser auch für Unbefugte sperren.
    Das geschah allerdings selten. Türen und Fenster öffneten sich in der festen Wand dort, wo man sie haben wollte. Die Häuser waren geräumig, konnten allerdings im Normalfall eine bestimmte Größe nicht überschreiten. Die Ausnahme war der Palast-Tempel in der Hauptstadt, der ein Gigant mit unzähligen Räumen, Gängen und Sälen war.
    Corons Burg schien ebenfalls zu den Ausnahmen zu zählen. Vielleicht war sie auch aus mehreren Organhäusern zusammengewachsen. Ohne die Burg bei Tageslicht von außen gesehen zu haben, wagte Zamorra es nicht zu bestimmen.
    Das Organische, das auf pflanzliche Strukturen zurückging, verhinderte natürlich nicht das Vorhandensein komfortabler Einrichtungen. Ein geräumiges Bad lieferte heißes Wasser, das mit duftenden Essenzen versetzt war und von Zamorra und Nicole als reine Wohltat empfunden wurde.
    Sie waren beide froh, aus ihrer regendurchnäßten Kleidung herauszukommen, und wählten schließlich aus den Schränken, die ihnen zur Verfügung gestellt worden waren. Zamorra fand ein togaähnliches Gewand und Sandalen und stellte fest, daß die Toga über genügend Taschen verfügte, daß er nicht nur den Dhyarra-Kristall darin unterbringen konnte.
    Äußerlich fielen diese Taschen überhaupt nicht auf. Nicole entdeckte ein kurzes Kleid, in das sie schlüpfte.
    »Ich bin gespannt darauf, was wir erfahren werden«, sagte sie. »Vielleicht können uns diese Druiden sogar helfen. Wenn Coron ein Wissenschaftler ist…«
    »Wir wissen nicht, womit er sich beschäftigt«, wandte Zamorra ein.
    »Vielleicht ist das Abhören von Gesprächen seine Spezialität. Laß uns darüber ein andermal reden. Hier können die Wände Ohren haben.«
    »Du meinst…«
    »Daß man uns belauscht. Ich habe nicht vergessen, wie es bei unserem letzten Aufenthalt war. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß es diesmal friedlicher zugeht. Der Silbermond ist nicht das Paradies, für das wir ihn früher blauäugig gehalten haben. Er war es nie. Wir werden etliche Vorstellungen korrigieren müssen.«
    Nicole nickte schulterzuckend. »Wie du meinst. Hüllen wir uns also in Schweigen und harren der Dinge, die da kommen werden.«
    Auch sie erinnerte sich an die Ereignisse von damals. Kaum aufgetaucht, waren sie von Angehörigen des Wächter-Ordens mit ihren Transport-Vögeln festgenommen worden. Zamorra hatte darüber hinaus seine ganz eigenen Erfahrungen gemacht, als er einen dieser Vögel unter seine Kontrolle zu bringen versuchte. Der Vogel hatte sich seiner entledigt, und Zamorra hatte irgendwo in der Wildnis versuchen müssen zu überleben.
    Nur dadurch, daß er einen Fluß erreichte und Kontakt zu dem
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