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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel
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kleines Vorkommen handelte, die völlig bedeutungslos war.
    Die Gesellschaft untersuchte mit modernsten Methoden den ganzen Grund der Raritan Bay, musste die Bohrung dann aber abbrechen. Als die Leute daran gingen, die Insel wieder abzubauen, bekamen sie eine Anfrage von einem Mann namens Roderick Carlisle, der der Gesellschaft eine hohe Summe zahlen wollte, wenn er die Insel für ein halbes Jahr mieten durfte. Die Gesellschaft war einverstanden, nachdem sich Carlisle bereit erklärte, den Abbau selbst zu übernehmen. Roderick Carlisle hatte auf eigene Faust die Bohrungen fortgesetzt. Bisher hatte er noch nichts gefunden, aber auf der künstlichen Insel herrschte noch immer reges Leben, und verschiedene Leute interessierten sich für Carlisle.
    Aber er tat nichts Gesetzwidriges. Jedenfalls war nichts zu erkennen. Er bohrte nach Öl, zwar an einer Stelle, an der frühere Bohrungen nichts zutage gefördert hatten, aber das war nicht gesetzwidrig.
    Jeder weitere Bohrtag war unnötig und mit großen Kosten verbunden, aber man konnte einem Mann nicht vorschreiben, wo er sein Geld ausgab. Und wenn es noch so viel war!
    Roderick Carlisle hatte also die Insel gemietet und bohrte unermüdlich weiter. Seine Crew bestand aus insgesamt acht Männern, dazu kamen ein Koch, Gruver Brooking, und Porter Kirkland, ein alter Mann, dem ein Bootsverleih in Morgan gehörte und der mit seiner kleinen Flotte, einem Motorboot und zwei Ruderbooten, für Carlisle arbeitete.
    Das FBI hatte alle Leute unauffällig überprüft, weil uns die Küstenwache darum gebeten hatte. Aber wir hatten nichts feststellen können, was eine nähere Untersuchung gerechtfertigt hätte.
    Roderick Carlisle war früher einmal Kapitän gewesen und hatte lange Zeit für eine große Reederei gearbeitet. Dann war er durch Spekulationen zu Geld gekommen und hatte seinen Beruf an den Nagel gehängt. Seitdem versuchte er sich in allen möglichen Sparten mit mehr oder weniger großem Erfolg. Er war ein unbescholtener Bürger, bei dem der unerwartete Reichtum zu einigen Spleens geführt hatte. Und trotzdem hatte uns die Geschichte nicht gefallen. Warum sollte ein Mann so eine Menge Geld für etwas ausgeben, was doch nichts einbrachte?
    Und dann war noch etwas anderes passiert. Eine junge Reporterin war mit einem Boot zu der Insel gefahren, um einen Bericht zu schreiben. Sie war nicht heraufgelassen worden, man hatte sie ziemlich grob verjagt. Seitdem hielt sich hartnäckig das Gerücht, Carlisle hätte etwas zu verbergen. Ging es ihm vielleicht gar nicht um das Öl?
    »Ich musste gerade an diese Reporterin denken«, sagte ich, »wie hieß sie doch?« Ich wandte mich an Phil. Er grinste über das ganze Gesicht: »Kelly, glauben Sie ihm nicht, dass er den Namen vergessen hat, ich wette, er denkt seit Tagen an nichts anderes! Charlotte Potter ist zu hübsch, als dass man ihren Namen vergessen kann.«
    »Ja, hübsch war sie ja, das kann man wohl sagen!«, meinte Kelly lächelnd.
    Endlich entschlossen wir uns, den Strand zu verlassen. Wir gingen langsam zu dem Haus hinauf. Der Arzt war inzwischen mit seiner Untersuchung fertig, und die Fotografen hatten ihre Aufnahmen gemacht. Phil verglich die Zigaretten auf dem Tisch von Tendering mit dem gefundenen Stummel und stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Sieh dir das an«, sagte er. Ich trat neben ihn und beugte mich über den Bogen Papier, in dem er die Reste aufbewahrt hatte. »Das ist jedenfalls eine andere Marke. Tendering rauchte offensichtlich Filterzigaretten. Das hier ist eine Zigarette ohne Filter gewesen, ziemlich heller Virginiatabak.«
    Er packte den Stummel wieder weg.
    Für uns gab es hier nichts mehr zu tun. Das war das Gebiet von Captain Kelly.
    Als Kelly sich von uns verabschiedete, sagte er: »Wenn ich die Bekannten von Mark Tendering befrage, werde ich vorsichtig vorgehen und nichts von unserem Verdacht sagen!«
    »Ja«, antwortete ich, »Vorsicht scheint in diesem Fall am Platz zu sein.«
    »Eine undurchsichtige Sache«, meinte auch Phil. Kelly blickte zum blauen, wolkenlosen Himmel und sagte noch: »Ich habe so ein Gefühl, als würde es bald einen Wetterumschwung geben, wenn nicht sogar Sturm!«
    ***
    Wir ließen uns von dem Streifenwagen nach Morgan fahren. Auf der Straße 10 begann es jetzt schon lebendiger zu werden. Der erste Berufsverkehr setzte ein, und die Frühaufsteher unter den Badegästen strömten an den Strand hinunter.
    Von Morgan aus hatten wir einen direkten Blick auf die Insel. Sie sah aus wie ein
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