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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel
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Grandpa?«
    »Du meinst, der Boss hat die Männer zu sich genommen?«
    »Ja, immerhin ist es eine der vornehmsten Gegenden in Richmond!«
    »Endlich!«, brüllte ich plötzlich und gab Gas. »Jetzt hast du mich doch endlich darauf gebracht. Die ganze Zeit wollte die Lösung raus, aber erst jetzt habe ich es kapiert!«
    »Was denn bloß?«, fragte Phil.
    Ich schaltete die Signalanlage aus, weil wir nach Richmond kamen, und sagte dann Phil, was ich mir die ganze Zeit überlegt hatte.
    »Du kannst recht haben!«, gab er zu.
    ***
    Die Todt Hill Road ist eine reine Villen-Straße. Jedenfalls am unteren Ende, wo auch die Nummer 772 lag.
    Hübsche kleine und große Bungalows, die in gepflegten Gärten lagen, in denen tagsüber Kinder spielten. Eine durch und durch nette Gegend.
    Das ideale Versteck für einen Gangster, der nach außen hin den guten Bürger spielte.
    An der Ecke Richmond Road wartete schon ein Streifenwagen mit abgeblendeten Lichtern. Ich hielt kurz an und sagte zu dem Fahrer: »Gute Arbeit, ihr seid schneller als die Feuerwehr!«
    »Das Haus ist schon umstellt«, sagte mein Kollege und reichte mir einen weißen Bogen. Ich sah ihn an. Es war ein Haussuchungsbefehl.
    »Und die Haftbefehle?«, fragte ich.
    Der Mann gab sie mir, und Phil steckte alles weg.
    Dann stellten wir den Jaguar hinter eine Hecke und gingen zu Fuß weiter.
    Der Garten war nach französischem Muster angelegt. Kleine Büsche und eine niedrige Hecke trennten das Grundstück vom Nachbarn.
    Wir gingen über den mit Platten ausgelegten Weg, und einen Moment lang musste ich an Mark Tendering denken, der auch ein so nettes Häuschen am Union Beach hatte, und der nur durch diesen dummen Zufall hatte sterben müssen.
    Ich sah mich um, als wir vor der Haustür standen.
    Hinter den Büschen saßen unsere Leute und warteten auf ein Zeichen.
    Ich rechnete damit, dass Old Grandpa hier so beliebt war, dass er es vorziehen würde, ohne Schießerei mitzukommen.
    Ich drückte kurz auf den Klingelknopf. Innen läutete ein Glockenspiel.
    Phil nahm seine Waffe heraus. Ich machte es genauso. Als sich nichts rührte, läutete ich noch einmal. Diesmal wurde innen eine Tür geöffnet, und wir konnten Radiomusik hören.
    Der Mann in dem Haus schien sich sehr sicher zu fühlen. Eine Sekunde hatte ich plötzlich Zweifel, ob wir überhaupt vor der richtigen Tür standen. Wer sagte 64 mir, dass die Adresse von Charlotte hingeschrieben worden war? Irgendein Teenager konnte sich den Blödsinn geleistet haben.
    Dann ging die Tür auf. Es war George.
    Er starrte mich verblüfft an. Ich drückte mich an ihm vorbei, Phil folgte mir und zeigte den Haussuchungsbefehl vor.
    »Gehört Ihnen die Bude hier?«, fragte ich und sah mich um. Eine offene Tür führte in geräumiges Wohnzimmer. Carlisle, Stimp und Charlotte saßen da. Charlotte war gefesselt und geknebelt, Stimp hatte ein blaues Auge und einen geschwollenen Mund. Aber als sie mich sahen, grinste er, und Charlotte versuchte sich zu bewegen.
    George war hinter uns in das Zimmer getreten. Carlisle machte eine Bewegung, als wollte er nach der Waffe greifen, aber Phil sagte: »Hände auf den Tisch!«
    Und hinter uns sagte George: »Es ist vorbei, ich wäre Ihnen dankbar, wenn wir es möglichst unauffällig erledigen könnten.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte ich. »Es freut mich, dass Sie vernünftig sind.«
    George lachte leise auf: »Es ist eine Frage des Risikos!«
    »Du hast es gewusst?«, fragte Stimp mich erstaunt.
    Ich grinste leicht: »Dass dein Bruder der Boss Old Grandpa ist? Leider habe ich es zu spät gemerkt, dabei gab es genug Hinweise.«
    »Was?«, fragte Stimp. »Ich habe es ja selbst erst vorhin erfahren.«
    Er warf George einen Blick zu, der viel bedeutete. George senkte den Kopf und schloss die Augen.
    Ich fuhr fort: »George war der Einzige, der nicht glaubte, dass ich Old Grandpa war. Und nur ein Mann konnte das mit Bestimmtheit sagen, und nur ein Mann hätte sein Wissen für sich behalten und mitgespielt, wenn er sich davon etwas erwartete. Und dann waren hier so viele Brüder beteiligt. Immer mit anderen Namen. Du heißt Stimp Grant. Dein Bruder aber nannte sich George West. Warum? Weil er wegen des Namens und dem Ort an dem er wohnte, Grandpa genannt wurde. Das war der eine Hinweis, der andere war: Grandpa sorgte für jemand. Das habe ich von Morris gehört. Er hat für seinen jüngeren Bruder gesorgt, leider nicht genug.«
    George sah auf. Er vermied es, Stimp anzusehen und sagte: »Es tut mir leid,
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