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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel
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uns kommen sah, wich er etwas zurück, um abzuwarten, ob wir Verdienst oder Scherereien bringen würden.
    Ich sah mich um. Es gab keine Telefonzelle in dem Raum.
    Wir ließen uns nebeneinander auf den Barhockern nieder und bestellten zunächst sechs Whisky. Dann bestellten wir Hamburger, über die wir uns hungrig hermachten.
    Meine Gedanken arbeiten ununterbrochen.
    Als die anderep noch mit ihrem Essen beschäftigt waren, stand ich auf und ging zu der Tür mit dem »G«, Ich sah mich um. Hier draußen war auch kein Telefon. Ich war allein. Eine Sekunde zögerte ich, dann ging ich in den Waschraum und riegelte mich ein.
    Ich griff in meine Brusttasche und holte die Brieftasche heraus. Ich sah sofort, dass sie durchsucht worden war. Vermutlich hatte Callahan vorhin, als er mich niedergeschlagen hatte, nach Geld gesucht. Jedenfalls hatte er nichts gefunden.
    Ich riss ein Blatt aus meinem Notizbuch' und schrieb einige Zeilen darauf. Dann faltete ich es zusammen und steckte es in meine Jackentasche. Ich war gerade dabei, mir die Hände zu waschen, als die Tür aufging, und George hereinkam.
    Er grinste mir zu und wusch sich auch die Hände.
    »Wenigstens ist es nicht mehr so heiß«, sagte er. Ich nickte. »Das wird eine ungemütliche Sache«, sagte ich mit einem Blick auf den draußen wartenden Carlisle. George trocknete seine Hände ab und meinte: »Mir tut es leid, dass ich Stimp in die Sache mit reingezogen habe. Aber ich dachte, es würde ihm nicht schaden, etwas Geld zu verdienen. Im Grunde ist mein Job nichts für ihn. Ich werde ihn heimschicken, wenn wir das heute hinter uns haben.«
    »Wohin heim?«, fragte ich.
    George sah mich an. Langsam legte er seine Hand auf meine Schulter. »Vielleicht mache ich auch Schluss, wenn genug für mich abfällt, ich habe eine kleine Farm in Connecticut.«
    »Ich komme auch aus Connecticut«, sagte ich, und dann gingen wir zusammen hinaus.
    Die anderen standen schon an der Tür und warteten auf uns. George ging vor, während ich zu dem dicken Keeper ging, der mich misstrauisch musterte.
    Ich schob ihm den Zettel hin, den ich in der Tasche in einen zusammengefalteten Dollarschein gesteckt hatte und sagte: »Das ist wohl genug für die Hamburger und den Drink, oder?«
    Der Keeper sah auf den Schein und dann auf mich.
    »Das ist schon bezahlt!«, knurrte er. Ich zog meine Hand zurück. Der weiße kleine Zettel flatterte, für die anderen nicht sichtbar, hinter der Theke zu Boden.
    Der Keeper sah dem Zettel nicht nach. Seine Augen waren starr auf mich gerichtet. Hinter mir stand plötzlich Callahan und nahm meinen Arm: »Los, komm!«
    Wir gingen hinaus und setzten uns wieder in den Kombi.
    Jetzt nahm das Schicksal seinen Lauf. Wenn der Keeper sich mit der Polizei halbwegs vertrug, würde ich Glück haben. Sonst…
    ***
    Als wir uns dem Atlantik näherten, merkten wir sofort, wie der Wind zunahm. Aber es war nichts im Vergleich zu dem Sturm, der am Tag getobt hatte. Wir überquerten auf der Nostrand Avenue den Shore Parkway und kamen zu den flachen Dünen des Küstenstreifens, der die Sheepshead Bay einschließt.
    Der weiche Sand war mit dichten, niedrigen Sträuchern bewachsen, die jetzt dunkle, unheimliche Schatten auf den flachen Strand warfen.
    Weiter westwärts war noch vor wenigen Stunden reger Badebetrieb gewesen. Der Sturm hatte zwar die Menschen verjagt, aber morgen würden sie sich wieder einfinden und den ganzen Küstenstreifen in einen wimmelnden Ameisenhaufen verwandeln.
    Aber hier am östlichen Zipfel war es immer leer. Es gab keine Würstchenbuden, keine Eisverkäufer, nichts außer den struppigen Sträuchern, einem Strand, der nur nachts hell und weich aussah, der aber tagsüber offenbarte, dass er am Rockaway Inlet lag, der viel befahrenen Schifffahrtsroute. Die Ölrückstände der Dampfer und Kähne wurden durch die Strömungen alle hierher getrieben und färbten den Sand grau.
    »Halten Sie an, hier kommt man mit dem Wagen nicht weiter!«, sagte ich, als wir die ersten Sanddünen erreicht hatten.
    Carlisle lachte leise vor sich hin und murmelte: »Das ist hier wie ein Sumpf, wer sich auskennt, kommt schon durch.«
    Er fuhr zu meiner Verblüffung mitten in den weichen tiefen Sand hinein, und der Ford schien darauf zu fahren wie auf einer festen Straße. Die Räder drehten nicht durch, sie sanken nicht ein, sie griffen gleichmäßig und gut. Ich versuchte etwas zu erkennen.
    In dem Moment schaltete Carlisle die Beleuchtung aus und ging in einen höheren Gang. Der
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