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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel
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die Outer Bridge nach Pearth Amboy und auf die Bundesstraße 9.
    Unser Wagen jagte am Strand der Raritan Bay entlang, durch die schlafenden Straßen von Morgan und Laurence Harbour bis Union Beach.
    Vor dem Grundstück von Mark Tendering wartete schon ein Streifenwagen des Reviers Union Beach. Der Beamte winkte uns durch die schmale Einfahrt an der Rückseite des Hauses und beugte sich zu uns hinab.
    »Es hat hier einen Mord gegeben, am besten ist es, Sie sehen sich alles selbst an.«
    Wir stiegen aus dem Auto und liefen auf das Haus zu.
    Es lag grau, fast unheimlich in der auf steigenden Morgendämmerung.
    Der Beamte führte uns zu der breiten Veranda. Wir folgten ihm. Im Inneren des Zimmers war nichts verändert worden.
    Ich blieb stehen, neben mir hörte ich Phil atmen. Vor Uns auf dem Teppich lag ein Mann in gekrümmter Haltung. In der linken Brustseite war eine klaffende Stichwunde, aus der Blut geflossen war, das den Teppich um den Mann herum rot färbte.
    Phil war bleich geworden, und auch ich hatte ein flaues Gefühl im Magen. Obwohl wir beide schon so etwas wie Routine hatten, war uns der Anblick eines Toten immer wieder eine schreckliche Erfahrung. Aus der Tasche des Mannes brachte Phil eine kleine Mappe mit Ausweisen und Geld zum Vorschein, dann überließ er den Mann dem Arzt. »Es ist Mark Tendering selbst!«, rief Phil verblüfft aus, als er das Foto auf dem Führerschein gesehen hatte. Eine Sekunde lang sahen wir uns an, dann rannten wir los. Mit starken Stablampen untersuchten wir das Grundstück. Zwei Beamte der Mordkommission halfen uns dabei. Wir fanden nichts.
    Der Strand war leer und verlassen. Ich ging langsam zu den Liegestühlen, zu dem zusammengeklappten Sonnenschirm, aber ich konnte nichts entdecken.
    Aber Mark Tendering hatte doch bei der Polizei angerufen!
    Ich stand da und sah auf den feinen Sand, der keine Spuren mehr verriet. Phil war mir nachgekommen und meinte: »Mark Tendering hat am Telefon gesagt, hier am Strand befände sich eine Leiche, aber das bedeutet doch, dass er gar nicht selbst angerufen hat! Sein Mörder hat uns angerufen, weshalb nur?«
    Langsam schüttelte ich den Kopf. Ich beobachtete die flachen Wellen, die über den Sand züngelten und ihn glatt und stumm zurückließen.
    »Nein«, sagte ich. »Ich glaube, es war Mark Tendering, der angerufen hat. Er wurde erst danach ermordet!«
    »Und dieser geheimnisvolle Tote? Der, wegen dem er anrief?«
    »Das ist meiner Meinung nach das Motiv für den zweiten Mord. Überlege doch mal, weshalb sollte ein Mörder die Polizei verständigen und sich damit um einen Vorsprung bringen? Nein, das haut nicht hin. Eher schon die Möglichkeit, dass Tendering hier an den Strand kommt, eine Leiche findet, völlig verstört nach oben läuft, um zu telefonieren - und dabei irgendwie über den Mörder stolpert.«
    »Aber er hätte es doch am Telefon erwähnt!«
    »Nein. Er braucht es ja gar nicht gemerkt zu haben.«
    »Wenn deine Theorie zutrifft, dann muss der Mörder in der kurzen Zeit Tendering ermordet, die Leiche am Strand beiseitegeschafft haben und dann erst geflohen sein.«
    »Genau, wir müssen sofort das ganze Gelände absuchen!«, stellte ich fest und hockte mich in den Sand.
    »Du scheinst schon damit anzufangen«, sagte Phil spöttisch grinsend.
    »In der Tat«, gab ich zerstreut zurück, und während mein Freund durch die niedrigen Büsche zu den anderen Beamten lief, um die Suche zu organisieren, machte ich mich daran, den Sand systematisch abzusuchen. Vorsichtig ließ ich den Sand durch meine Finger gleiten. Langsam arbeitete ich mich streifenweise weiter.
    Nach fünf Minuten kam Phil zurück. Er brachte zwei flache Siebe mit, ähnlich denen, mit denen Goldgräber arbeiten.
    Weiter oben hörten wir das Bellen und Knurren der Spürhunde, die von 6 der Mordkommission eingesetzt wurden, um alles abzugrasen. Hier unten bei uns war nur das leise Surren des rieselnden Sandes und das dünne Plätschern der Wellen zu hören. Ich hielt das Sieb mit beiden Händen und ließ es gleichmäßig rotieren. Allmählich bekam ich mehr Übung und kam schneller voran. Die Sonne stieg jetzt schon goldgelb aus dem türkisgrünen Atlantik. Ich war schon nach einer halben Stunde bis aufs Hemd durchnässt. Allmählich glaubte ich, dass unser Sandspiel reine Zeitverschwendung war. Phil musste etwas Ähnliches denken, denn ich hörte ihn hinter mir leise fluchen und murmeln. Dann sagte er plötzlich: »Ich habe Gold gefunden!«
    Ich drehte mich zu ihm
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