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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel
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mitnehmen und dafür falsche zurücklassen. Wozu die Mühe?«
    »Ich sage es ja, du bist eine Intelligenzbestie!«, grinste Phil.
    »Aber eins verstehe ich nicht«, sagte ich. »Wieso hast du kein Zeichen hinterlassen, irgendeinen Kratzer an der Wand?«
    Phil sah mich verwundert an: »Aber das habe ich doch!«, sagte er, »über dem Schrank, in dem der schwarze Kasten lag, hatte ich meinen Namen in das Holz geritzt.«
    »Das habe ich nicht gesehen. Außerdem war der Kasten gar nicht in einem Schrank, sondern auf dem Boden…« Ich brach ab. Natürlich, um diese Zeit hatte der Sturm begonnen und die natürliche Dünung des Meeres hatte das Wrack bewegt und noch weiter gekippt. In der neuen Lage wäre es auch gar nicht nötig gewesen, zu schweißen.
    »Hat eigentlich dieser Gunter eine weiße Weste?«, fragte ich Phil.
    »Einigermaßen jedenfalls. Er hat ein Wettbüro. Inwieweit es legal ist, weiß ich nicht. Er sagt, dass Carlisle der Mädchenname seiner Mutter ist. Roderick ist sein echter Bruder.«
    Irgendwo in meinem Hirn läutete ein Signal. Aber ich konnte es nicht richtig fassen, denn im gleichen Augenblick läutete das Telefon.
    Wir sahen uns verwundert an. Es war jetzt kurz nach Mitternacht. Keine Zeit für Anrufe.
    Ich nahm den Hörer ab. »FBI, Jerry Cotton«, sagte ich.
    Eine Mädchenstimme meldete sich.
    »Bitte kommen Sie her, schnell, es ist wichtig!«
    »Wer spricht dort? Miss Potter?«
    »Ja! Bitte! Er war eben hier! Er ist in Gefahr!«
    »Wer?«, fragte ich und spürte, wie sich meine Kopfhaare sträubten.
    »Stimp! Er hat gesagt, Sie sind sein Freund, Sie werden ihm helfen, aber die anderen haben etwas gemerkt!«
    »Wo sind Sie?«
    »Ich bin hier in einer Zelle am Postamt Christopher Street!«
    »Was hat Ihnen Stimp gesagt?«
    »Dieser Carlisle ist…«
    Sie brach plötzlich ab. Ich hörte heftigen Atem, einen spitzen Schrei, eine Männerstimme, einen dumpfen Knall, dann wurde der Hörer aufgelegt.
    »Los!«, brüllte ich und rannte zur Tür.
    ***
    Als wir mit eingeschaltetem Rotlicht nach Brooklyn hinunterpreschten und die leeren Straßen wie Schatten an uns vorüberflitzten, steckte mir Phil meine Papiere in die Tasche.
    »Damit du wieder ein ordentlicher G-man bist«, sagte er.
    »Der kleine Stimp hatte Vertrauen zu mir, und diese Kerle schnappen sein Mädchen!«, fluchte ich vor mich hin und nahm eine scharfe Rechtskurve.
    Als wir in die Christopher Street kamen, lag sie wie ausgestorben da.
    Wir parkten vor dem Postamt und rannten über die Straße zu der erleuchteten Telefonzelle.
    Die Tür war nur angelehnt. Aber sie war leer.
    Weit und breit keine Spur von Charlotte oder Stimp.
    Wir sahen uns um. Die Fenster der umliegenden Häuser waren dunkel. Es waren fast alles Bürogebäude. Keine Aussicht auf einen Augenzeugen.
    Nicht einmal ein winziger Hinweis, in welche Richtung die Burschen gefahren waren.
    Verzweifelt lehnte ich mich an die Tür der Telefonzelle. Ich zermarterte meinen Kopf nach einer Idee, aber mir wollte nichts einfallen.
    Phil legte mir die Hand auf die Schulter und sagte: »Komm, wir leiten eine Großfahndung ein. Weit können sie nicht gekommen sein!«
    »Weit oder nicht weit, was können sie alles in der Zeit mit Stimp und dem Mädchen gemacht haben?«
    »Ich denke, Stimps Bruder ist dabei, der wird schon auf ihn aufpassen!«
    »Wenn Stimp mich anrufen wollte, dann heißt das, dass Carlisle George schon fertiggemacht hat.«
    »Dann ist er allein!«
    »Und Old Grandpa? Ich wette, die beiden haben sich irgendwo getroffen«, sagte ich.
    In dem Moment bildete sich wieder ein Gedanke in meinem Kopf. Es war, als hätte ich die Lösung schon greifbar, da wurde ich wieder abgelenkt.
    Ich sah einen dicken roten Streifen auf dem Telefonbuch.
    Ein Lippenstiftstrich, der wie ein Pfeil aussah.
    Ich begann, in dem dicken Wälzer zu blättern.
    Dann merkte ich, dass ich das Telefonbuch von Brooklyn hatte. Daneben lag angekettet auch ein Buch von Manhattan.
    Ich schlug unter ›F‹ nach.
    Wenn jemand das FBI anrufen will und die Nummer nicht weiß, wird er doch nachsehen… Ich hatte die Seite auf geschlagen, und wäre beinahe an die Decke gesprungen. Quer über die Seite war mit dicken, unförmigen Lippenstiftbuchstaben geschrieben:
    Grant City, Rich. Todt-772
    »Mann, Phil! Sieh dir das an!«, brüllte ich.
    Ich notierte mir die Adresse, und dann zischten wir ab. Vom Jaguar aus verständigten wir unsere Kollegen.
    »Ob das ein Wortspiel ist?«, fragte Phil. »Grant City und
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