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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel
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Bugwelle schäumte auf.
    Stimp ließ unseren Motor auch wieder an. Wir beschrieben einen weiten Bogen und kamen von der anderen Seite auf die Insel zu.
    »Wie viel Leute sind dort auf der Bohrinsel beschäftigt?«, fragte ich Stimp. Er war gerade mit dem Ruder beschäftigt und antwortete mir über die linke Schulter: »Der Boss ist Roderick Carlisle, und dann der Koch, und die Crew besteht aus acht… nein, sieben Mann.«
    »Zuerst wollten Sie acht sagen!«, hakte ich ein. Er warf mir einen kurzen Blick zu, aber als er mein unbeteiligtes Gesicht sah, lächelte er: »Da ist noch dieser alte Mann, dem die Boote gehören!«
    Er drehte das Boot jetzt schweigend bei und ließ es sanft an die Gummireifen tippen, die rings an den Stahlpfeilern hingen.
    Ich half ihm, die Pakete aus dem Boot zu holen, und dann kletterten wir beide schwer bepackt nach oben.
    An dem Pfeiler, an dem wir gelandet waren, lief eine schmale Eisentreppe hoch, die genauso wie die übrige Konstruktion dicht mit schwarzem Kunststofflack überzogen war. Nur das Geländer, über das wir jetzt kletterten, war gelb.
    Stimp kam als Erster an. Er hatte kaum Zeit seine Säcke abzuladen, als er von einem Mann angerempelt wurde.
    Es war ein massiger Bulle, der nur einen schmalen Haarkranz und auf der kahlen Stirn eine blaue Tätowierung hatte. Einen Anker, der mit der Spitze auf die Stelle zwischen seinen eng stehenden Augen zeigte.
    Stimp taumelte und stammelte ein paar Worte. Der andere holte mit der rechten Faust aus und knallte Stimp noch einen Haken unter das Kinn, der Stimps Kopf hochriss.
    Ich sprang vor, aber der andere wirbelte zu mir herum.
    Stimp rief mit erstickter Stimme von hinten: »George! George!«
    »Da kann dir dein Brüderchen auch nicht helfen!«, knurrte der andere. »Der Befehl lautet: kein Fremder an Bord! Und wen schleppst du da an?«
    Er wollte auf mich losgehen, als er aber merkte, dass ich nicht zurückwich, blieb er stehen: »Also? Haben Sie das nicht gehört? Verschwinden Sie gefälligst!«
    »Aber ich wollte doch nur…«, begann ich, aber der Riese ließ mich nicht ausreden.
    »Wir interessieren uns nicht dafür, was Sie wollten! Wir hatten eben erst die Küstenwache am Hals, und nun kommen Sie, vermutlich wieder so ein geschwätziger Zeitungsfritze! Los, runter!«
    Er hob beide Fäuste und schwang sie vor meinem Gesicht wie zwei Dreschflegel.
    Stimp hatte sich wieder aufgerappelt und kam auf mich zu.
    Er hob die Hände und sagte: »Aber George hat mir doch gesagt…«
    Wieder unterbrach ihn der andere: »Keine Fremden an Bord! Das hat George gesagt, und nichts anderes!«
    »Na gut, dann verschwinde ich eben wieder!«, sagte ich bereitwillig und tat, als wollte ich wieder hinunter steigen. Aber der andere packte mich am Arm: »Das könnte dir so passen! Mit unserem Boot abhauen, wie? Was bist du überhaupt für ein Typ?« Seine Hand umklammerte meinen Oberarm, und mir wurde heiß, als ich überlegte, wie nahe er an mein Schulterhalfter kam.
    »Ich bin Taucher«, sagte ich. Die Hand ließ mich los. Stimp fügte noch schnell hinzu: »Wir brauchen doch einen!«
    Im gleichen Moment kam noch ein zweiter Mann aus einem der Aufbauten. Er sah Stimp ähnlich, nur war er vielleicht zehn Jahre älter und hielt eine dicke Zigarre im Mund.
    »Was ist hier los?«, fragte er ruhig.
    »Das ist ein Taucher!«, erklärte Stimp. Der andere schwieg. Der Tätowierte machte eine Bewegung, als wollte er mich über die Reling ins Wasser stoßen. Stimps Bruder winkte ab. Er schien mich nicht zu sehen, sondern wandte sich an Stimp: »Wo hast du ihn getroffen? Du sollst doch mit niemandem sprechen.« Ich sah das Flattern in Stimps Augen, er wollte mir einen Blick zuwerfen, aber sein Bruder ließ ihn nicht aus den Augen.
    »In dem Drugstore«, quetschte Stimp hervor. »Er ist Taucher, er hat die Tauchschule von Santa Monica geleitet, aber einer seiner Schüler hatte einen Unfall«, sprudelte Stimp hervor. Zum ersten Male sah ich Interesse bei dem Bruder. Er musterte mich kurz, dann sagte er: »Es war in jedem Fall falsch, wir sprechen uns noch.« Er winkte mir zu und sagte: »Kommen Sie bitte mit!«
    Es klang wie ein Befehl.
    Er sah sich nicht noch einmal nach mir um, sondern setzte sich einfach in Bewegung. Ich hatte jetzt Gelegenheit, mich etwas umzusehen. Die ganze Insel umfasste etwa 20 mal 20 Yards und ruhte auf vier schweren Stahlfüßen, die in den Meeresgrund gerammt und dann mit Ketten vertäut waren. Am äußersten Rand lief ein drei Fuß hohes
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