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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel
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Geländer aus Stahltrossen entlang, genau in der Mitte des Quadrates befand sich ein viereckiges Loch, von dem aus weitere vier Pfosten in die Tiefe führten.
    Dort ragte der Bohrturm auf, der im Moment Stillstand. Es war ein hohes Gestell aus Eisenträgern, in dessen Innerem die langen Bohrstangen hingen, die in dem Bohrloch aufeinander gesetzt werden.
    Die Räder des Motors standen jetzt still. Zwei Männer lehnten an dem Turm und sprachen miteinander.
    Stimps Bruder blieb vor der Baracke stehen, in der sich das Büro befinden musste, und klopfte an die Tür.
    Eine tiefe Stimme knurrte: »Was ist los?«
    »Ein Fremder an Bord, kann ich einen Moment hinein?«, antwortete George.
    Die Stimme schwieg einen Moment, dann kam die Antwort: »Ja, aber allein!«
    Stimps Bruder sah sich wieder nicht nach mir um, sondern verschwand hinter der Tür. Er brauchte ja auch nicht zu befürchten, dass ich ohne Boot wegschwamm.
    Ich merkte, dass plötzlich eine ganze Menge Männer aufgetaucht waren. Sie erschienen hinter einer Ecke, warfen mir einen Blick zu und verschwanden wieder. Einer kam langsam vorbeigeschlendert und schwenkte dabei zwei Eimer hin und her. Dann begann die ganze Insel plötzlich zu zittern und zu vibrieren. Ich drehte mich um. Der Bohrer hatte zu arbeiten begonnen.
    Die Tür der Baracke flog auf, und George steckte seinen Kopf heraus.
    »Kommen Sie rein!«, knurrte er. Ich folgte ihm.
    ***
    Der Raum war nur mit dem Notwendigsten eingerichtet. Ein Schreibtisch, ein Klapptisch für technische Zeichnungen, ein Versuchstisch mit Regalen und Stühle.
    An dem Schreibtisch stand ein großer schlanker Mann, dessen hellgrüne stechende Augen mich kalt und sachlich musterten. Sein Haar war in weichen gleichmäßigen Wellen um den Kopf gelegt, unter den Augen lagen dunkle Säcke, und seine Haut war braun und ausgedörrt wie gegerbtes Leder. Das Meer und die Sonne des tiefen Südens hatten sie geprägt.
    »Sie sind Taucher?«, fragte er mit einer sehr weichen und tiefen Stimme. Ich nickte.
    »Unser Freund Stimp hat Sie angesprochen?«, fragte er weiter. Ich dachte kurz an die ängstlichen Augen des Jungen und sagte: »Ich habe ihn angesprochen, das heißt, ich saß in dem Drugstore und habe erzählt, dass ich Taucher bin und Arbeit suche.«
    »So…« Er schien einen Moment zu überlegen, dann winkte er George zu, hinauszugehen. Als wir allein waren, sagte er: »Setzen Sie sich hin!«
    Ich setzte mich auf einen Stuhl, der vor dem Tis‘ch stand, und er setzte sich hinter den Schreibtisch.
    Dann meinte er: »Es ist gut möglich, dass wir einen Taucher brauchen können, aber Sie gestatten mir sicher vorher ein paar Fragen!«
    Ich nickte, und er begann: »Sie heißen Cotton?«
    »Jerry Cotton.«
    »Wie sind Sie darauf gekommen, sich hier Arbeit zu suchen?«
    »Ich dachte, im Sommer könnte ich vielleicht hier irgendwo als Schwimmlehrer arbeiten, und im Winter wollte ich nach New York gehen.«
    »Warum sind Sie nicht in Kalifornien geblieben?«
    Ich sah zu Boden und sagte mit gespielter Verlegenheit: »Es ist nicht gut, wenn einen zu viele Menschen kennen!«
    »Wen kennen Sie hier?«, fragte er weiter, ohne darauf einzugehen.
    »Niemand«, sagte ich sofort, denn ich war überzeugt, dass Stimp sich eher die Zunge abbeißen würde, als von Charlotte zu erzählen.
    »Was heißt das? Haben Sie keine Verwandten? Keine Freunde?«
    Ich sah ihn an, um zu ergründen, ob er mir eine Falle stellen wollte, aber sein Gesicht blieb ausdruckslos wie das eines Pokerspielers.
    »Nein.«
    Er fuhr fort: »Sie werden wissen, dass wir hier nach Öl bohren, und da es sehr schwierig ist, den Fehler zu finden, wenn sich der Bohrer mal verhakt, brauchen wir jemanden, der dann hinuntergeht und den Schaden behebt.«
    »Wie sind Sie bisher durchgekommen?«, fragte ich ihn. Er sah mich einen Moment lang aus zusammengekniffenen Augen an, in seinem sonnenverbrannten Gesicht erschienen seine Augen wie mit Wasser gefüllte kleine Leuchtkugeln.
    »Ganz gut«, sagte er, und er fügte hinzu: »Im Übrigen ist es für Sie besser, nicht zu viele Fragen zu stellen, falls Sie noch an dem Job interessiert sind!«
    »Und falls nicht?«
    »Sie sind interessiert«, sagte er und lächelte auf eine geheimnisvolle Art. »Ich bin Roderick Carlisle, ich bin hier der Chef. Ist das klar?«
    »Sicher, wenn Sie es sagen.«
    »Sie werden jetzt zusammen mit George West an Land fahren und eine Taucherausrüstung kaufen, eine zweite haben wir hier auf der Insel.«
    »Aber eine
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