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0411 - Der Steinzeit-Magier

0411 - Der Steinzeit-Magier

Titel: 0411 - Der Steinzeit-Magier
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durch ihre Anordnung an den diversen Fundstellen Licht ins Dunkel gebracht und ihm ermöglicht festzustellen, wo die Maschine sich befinden mußte.
    Jetzt war er sicher.
    Niemand würde ihn mehr aufhalten.
    Er trug einen breiten Gürtel mit einer massiven Schließe. Als er die Zierschnallenplatte jetzt mit leichtem Druck an einer ganz bestimmten Stelle berührte, öffnete sich eine Klappe.
    Dahinter befand sich ein kleiner, intensiv blau funkelnder Stein.
    Zum ersten Mal seit langer Zeit lächelte Karl Fränkle wieder. Seine Fingerspitzen berührten den Sternenstein, der fahles Licht abzustrahlen begann.
    Die Lichtschauer drangen in unregelmäßigen Abständen aus dem Stern hervor. Aber es gab ein System darin. Eines, das eine jahrtausendealte Abschirmung allmählich zerfallen ließ.
    Die Maschine wurde freigelegt…
    ***
    Der Ewige hatte gefühlt, wie der Übergang immer stärker wurde. Der schwache Ableger der Angleichungszone bildete sich voll aus.
    »Ah«, murmelte der Ewige. »Endlich… endlich…«
    Wie lange befand er sich schon unter den Barbaren? Wie lange hatte er immer wieder versucht, sie zu einem großen Stamm zu einen, ihnen die Technik zu zeigen? Nach mehreren Jahrhunderten hatte er es endlich geschafft, ihnen die Bronzegießtechnik nahezubringen. Jene, die Kupfer und Zinn über die langen Handelsstraßen in den Bodenseeraum brachten, säuberlich in kleinen Barren geordnet, kannten diese Technik schon längst. Für sie war sie veraltet. Doch die Barbaren im kühleren mitteleuropäischen Raum waren zähe Traditionalisten. Sie klammerten sich auch heute noch an die Steinzeit, an die gute alte Zeit. Sie würden sich in fünftausend und mehr Jahren noch an die Traditionen klammern. Aber vielleicht waren sie bis dahin schon technisch etwas weiter entwickelt…
    Hier eine brauchbare Technik einzuführen, war schier unmöglich.
    Aber dort, wo die Zivilisation war, konnte der Ewige nicht leben. Die Maschine und die Angleichungszone, die sie schaffen würde, gab es nur hier. Nur hier war es möglich, schnell heimzukehren, wenn die Angleichung plötzlich erfolgte.
    So lange, so unendlich lange hatte er nun gewartet und sie gleich zweimal hintereinander verpaßt, weil sie von viel zu kurzer Dauer gewesen war. Doch jetzt war der Ewige vorbereitet.
    Und als das Angleichungsfeld entstand, als die beiden Zeitebenen sich hier an dieser Stelle erneut berührten, da schnellte er sich mit einem waghalsigen Sprung in die Zukunft. Fort von dem Feld, um ja nicht wieder in das Grauen einer barbarisch-primitiven Vergangenheit zurückgerissen zu werden.
    Ein anderer glitt an ihm vorbei in die Vergangenheit, einem Schatten gleich.
    Sollte er dort bleiben. Er jedenfalls, der Ewige, hatte es geschafft, in die richtige Zeit zurückzukehren. In die Zukunft, die seine Gegenwart war…
    ***
    Zamorra stand da wie gelähmt. Er erinnerte sich an Dr. Eilert. Der war in die Vergangenheit verschwunden, und an seiner Stelle war der Bronzezeit-Wilde erschienen und hatte mit der Streitaxt um sich geschlagen.
    Plötzlich konnte Zamorra den Wilden verstehen, der unversehens in eine ihm völlig fremde Umgebung versetzt worden war. Welche Gedanken mochten ihn bewegt haben? Welche Angst, welche erschreckende Panik?
    Er selbst, Zamorra, kam mit dem Wechsel seiner Umgebung schon eher zurecht. Er war so etwas gewohnt, wenngleich er unter normalen Umständen selbst die Transit-Kontrolle behielt. Hier war das nicht der Fall.
    Unwillkürlich griff er nach seiner Brust.
    Doch das Amulett war nicht da.
    Dumpf entsann er sich, es vor dem Duschen auf den Wohnzimmertisch gelegt zu haben. Dort würde es auch jetzt noch sein.
    Er öffnete die Hand und konzentrierte sich auf den telepathischen Ruf.
    Aber das Amulett kam nicht. Es landete nicht in seiner Hand, obgleich es normalerweise selbst in dicken Felsmassiven kein Hindernis sah.
    Aber ein Abgrund von sechstausend Jahren war nicht nur ein Hindernis. Es war eine nicht überbrückbare Zeitkluft.
    Zamorra wußte jetzt, daß er wieder einmal ganz auf sich allein gestellt war. Wie vor Tagen in Sara Moons Labyrinthwelt mit den zahllosen Fallen, hinter denen Dämonen lauerten.
    Das hier war eine vergleichbare Situation.
    Hier lauerten zwar vermutlich keine Dämonen auf ihn, aber er war in der Vergangenheit gefangen. Die Chance, daß Nicole ihn mit dem Zeitring herausholte, war gleich null. Erstens war nicht einmal sicher, ob der Kurier es rechtzeitig schaffen würde, Merlins Ringe zu überbringen. Zum anderen:
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