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041 - Um Mitternacht im Leichenhaus

041 - Um Mitternacht im Leichenhaus

Titel: 041 - Um Mitternacht im Leichenhaus
Autoren: Larry Brent
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zusammengeschrumpfte Masse, die sie noch immer
zwischen den Fingern hielt. »Ein Teil seines Gesichtes«, stotterte sie.
    Miriam hielt die etwas klebrige Masse mit spitzen Fingern von sich. Ed betrachtete
sie genau. »Eine Kunststoffmasse, vermute ich. Damit hat er sein Gesicht
bespritzt. Wir kennen derartige Methoden auch vom Film her. Es werden Masken
fix und fertig angepasst. Sie schmiegen sich vollkommen an die Haut an, man
kann dabei die erstaunlichsten Effekte erzielen. In Horrorfilmen ist die
Methode am meisten gebräuchlich. Aber jetzt ist es an der Zeit, diesem Spuk
wirklich ein Ende zu setzen. Ich werde die Polizei benachrichtigen .«
    Miriam nickte. »Ich hoffe ich kann meinen Bruder noch telefonisch
erreichen. Ich muss ihn sprechen. Nach diesem Vorfall ...«
    Sie telefonierten vom Büro des Theaters aus.
    Ed Sullivan forderte die Polizei auf, das Theater vom Keller bis zum
Bühnenboden genau zu durchsuchen.
    Während Miriam die Nummer wählte, unter der sie an diesem Tag schon zweimal
Mister Hopkins erreicht hatte, hoffte sie, dass Larry noch dort war. Und sie
hatte Glück.
    »Du musst mir zuhören, Larry. Es ist etwas Schreckliches passiert .« Knapp und präzise berichtete sie, ohne sich zu
wiederholen, ohne etwas auszulassen.
    In ihrem Bericht kam immer wieder der Name Judy Bartmore vor.
     
    ●
     
    Larry Brent ließ seine Schwester zu Ende sprechen. Sein Gesicht war wie aus
Stein gemeißelt, und sein Gehirn arbeitete fieberhaft.
    »Hör zu, Miriam«, erwiderte er, kaum dass sie geendet hatte. »Bleib auf
jeden Fall im Theater und warte auf das Eintreffen der Polizei! Was du mir über
Judy Bartmore erzählt hast, lässt darauf schließen, dass ihr Leben unmittelbar bedroht ist. Wenn die Polizei
eintrifft, verlange unter allen Umständen, dass du zu Captain Fiedlings gebracht wirst! Er soll dich in eine Zelle
stecken, da bist du auf jeden Fall sicher. Ich werde dich herausholen, sobald
ich dazu komme. In diesem Augenblick weiß ich noch nicht, ob sich meine
Überlegungen in den richtigen Bahnen bewegen. Vielleicht wird der Täter auch
zurückkommen, um erst dich aus dem Weg zu räumen! Einer solchen Gefahr möchte
ich vorbeugen .« Er gab ihr noch einige
Verhaltensmaßregeln und wurde in seinen Ausführungen unterbrochen, als Miriam
sagte, dass sie das Sirenengeheul der Polizeifahrzeuge vor dem Theater
vernehme.
    »Bye, Kleines«, sagte der PSA-Agent. »Pass auf dich auf .«
    Er sah zu Henry Olander . Der Komponist sah aus
wie ein Leichentuch, denn er hatte alles gehört. »Das darf nicht wahr sein«, murmelte
er.
    »Aber es ist wahr! Ich werde den
Dingen auf den Grund gehen! Judy Bartmore ist in
Gefahr! Ihr geheimnisvoller Widersacher hat es darauf angelegt, sie endgültig
auszuschalten. Er will es hinstellen wie einen Selbstmord, den Judy Bartmore in ihrer Verzweiflung begangen hat. Ihre nervliche
Zerrüttung, ihr Versagen heute Abend im Theater .... Sagten Sie nicht, dass ihr Wagen vor Ihrem Haus gestanden habe, Henry? Judy Bartmore scheint irgendetwas entdeckt zu haben. Ihr Gegner fürchtet sie und muss sie ausschalten. Es ist
vollkommen klar. Ich werde mir das Anwesen der Bartmores aus der Nähe ansehen,
Ihr Haus kommt später dran .« Larry ließ sich den Weg
genau beschreiben, um so wenig Zeit wie möglich später bei der Suche nach der Bartmore -Villa zu verlieren.
    Dann fuhr er los. Der schwarze Ford brauste über die feuchte nächtliche
Straße, Richtung Küste.
     
    ●
     
    X-RAY-3 fuhr wie der Teufel.
    Nach gut einer Fahrstunde verließ er die Fernstraße und passierte zwei
dicht hintereinander liegende Dörfer, wenig später ein kleines Wäldchen, und
dann lagen ausgedehnte Wiesen zu beiden Seiten der Fahrbahn.
    Larry Brent sah den Himmel nicht mehr. Mit jedem Kilometer, den er der
Küste näher kam, wurde auch die Sicht schlechter und der Nebel dichter.
Schließlich lag er wie ein überdimensionales Wattepaket vor ihm auf der Straße.
Larry konnte nur noch im Schritttempo fahren und beugte sich weit über das
Lenkrad, um wenigstens noch etwas zu erkennen. Jetzt zeigte sich, wie gut die
Beschreibung Henry Olanders gewesen war.
    Larry fand die markantesten Punkte trotz der unmöglichen Sichtverhältnisse
wieder.
    Er ließ den Ford noch etwa hundert Meter weit rollen, dann stoppte er ihn
unmittelbar neben der Erinnerungssäule, die zu Ehren eines einheimischen
Farmers, der sich vor über hundert Jahren bei heftigen Indianerkämpfen
besonders ausgezeichnet hatte, errichtet worden war.
    Halb
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