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041 - Tribute to the King

041 - Tribute to the King

Titel: 041 - Tribute to the King
Autoren: Timothy Stahl
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musste.
    Aber mit dem wendigen Motorrad musste es doch möglich sein, das schwerfällige Riesengefährt abzuhängen! Das Ziel rückte näher. Die Tabuzone.
    Greaseland Mansion!
    Dort wagte sich niemand hin. Dort war der Zutritt strengstens untersagt. Dort würde er in Sicherheit sein!
    Doch da kannte der Killer seinen Jäger schlecht. Matt stammte nicht aus dieser Zeit und hatte mit den hiesigen Tabus und mit Aberglauben nichts am Hut.
    ***
    Die Panzerlok des Colonels fuhr sich ganz ähnlich wie ein richtiger Army-Tank.
    Matt Drax war zwar Pilot bei der US Air Force gewesen, was aber nicht hieß, dass er nie Gelegenheit gehabt hätte, einen Panzer sozusagen »Probe zu fahren«; auf den Militärstützpunkten hatte das nach dem Prinzip
    »Zeig du mir dein Gefährt, dann zeig ich dir meins« funktioniert. Was allerdings nicht bedeutete, dass Matt besonders geschickt im Handling eines Panzers war…
    Trotzdem schaffte er es, das Ding durch die Stadt zu bewegen, ohne größere Schäden anzurichten. Die kleineren waren in Anbetracht der guten Sache verzeihlich…
    Von weitem sah er, wie der Killer von seiner Maschine sprang und über das Graceland-Tor kletterte.
    Eine Minute später hatte Matt das Tor ebenfalls erreicht, machte sich allerdings nicht die Mühe, über den Zaun zu steigen.
    Die Panzerlok preschte in voller Fahrt! gegen das altehrwürdige Gitter und fetzte es aus den Angeln. Dann rumpelte das Gefährt querfeldein auf Graceland Mansion zu.
    Im letzten Licht des Tages sah Matt die eingeschlagene Scheibe im Erdgeschoss.
    Einen Moment lang spielte er ernsthaft mit dem Gedanken, die Panzerlok kurzerhand in die Fassade rammen zu lassen, verzichtete dann aber in einem Rest von Ehrfurcht doch darauf.
    Er kletterte aber auch nicht durch das zerschlagene Fenster ins Innere des Hauses, sondern versuchte sein Glück wie jeder anständige Besucher an der Tür. Die war natürlich abgesperrt, aber ein Schuss mit dem Driller sprengte das Schloss aus dem Holz und ein kräftiger Fußtritt erledigte den Rest.
    Matthew Drax enterte das Gebäude.
    Und wurde vom Hausherrn höchstpersönlich empfangen - oder zumindest von dessen Stimme.
    Aus dem Dunkeln erklärte Elvis - der echte Elvis: If you're lookin' for trouble, you're in the right place…!
    ***
    Die Gänsehaut, die Matt über den Rücken rieselte, ließ sich nicht leugnen.
    Die Situation war unheimlich im klassischen Sinne - ein altes Herrenhaus, der Geruch von Jahrhunderten, und wie aus dem Nichts die Stimme eines Menschen, der seit 1977 tot war.
    Und irgendwo versteckte sich ein wahnsinniger Killer.
    »Toll«, murmelte Matt, »ganz toll…«
    Als hätte das Schicksal ein Einsehen mit ihm, ging plötzlich das Licht an. Zumindest ein paar der Lampen im Haus wurden hoch gedimmt.
    Matt schaute sich um. Und staunte. Hier sah es tatsächlich so aus, als hätte der Hausherr sein Domizil nur mal eben für eine Spritztour verlassen. Zwar hing der Geruch des Alters in der Luft, wie in einem Museum etwa, aber alles war sauber und gepflegt, wohnlich eben.
    Matt befand sich in der Diele, die weniger groß war als er es im Haus des Kings erwartet hätte. Vor ihm führte eine Treppe hinauf ins Obergeschoss. Linker Hand lag der Dining Room; um einen Tisch standen sechs Stühle mit goldenem Rahmen und tiefblauer Bespannung, letztere passend zu den bodenlangen Vorhängen vor den Fenstern. Über dem Tisch ein wuchtiger Kronleuchter, dessen Lichter angegangen waren.
    Rechts lag der Living Room, beherrscht von einer langen, nicht sonderlich gemütlich aussehenden Couch. Dahinter schloss sich ein Raum an, der wohl als Musikzimmer genutzt worden war. Matthew sah einen schwarzen Flügel nebst Sitzbank sowie ein Fernsehgerät.
    Und ein Grammophon; ein uraltes Gerät mit Kurbelantrieb und einem riesigen Trichter, aus dem noch immer der Song »Trouble« dröhnte! Nun war klar, woher der Gesang stammte, der die Legende von Elvis' Geist am Leben hielt.
    Fast erschrocken stellte Matt fest, wie sehr er sich von seiner Umgebung faszinieren und gefangen nehmen ließ.
    Kein Wunder, immerhin stellte dieses Haus - auch wenn es nicht unbedingt seinen eigenen Geschmack widerspiegelte -etwas dar, das jener Zeit entstammte, aus der er gekommen war. Unberührt vom Verstreichen der Jahrhunderte. Ein intaktes Relikt der Vergangenheit - wie er selbst…
    ... und gerade deshalb so bizarr. Unwirklich. Wie der Teil eines Traumes.
    Irgendwo über ihm erklang ein Geräusch. Nur ganz kurz, ein leises Poltern, als sei
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