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041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

Titel: 041 - Die Tür mit den 7 Schlössern
Autoren: Edgar Wallace
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einem zweiten Schlaganfall betroffen, von dem er sich nicht wieder erholte. Vollkommen gelähmt starb er am Abend des 14. November. Dr. Staletti, Mrs. Cawler und Havelock waren bei seinem Tode zugegen. Lord Selford hatte keine Zeit mehr gehabt, sein Testament zu ändern, und so wurde Havelock gemäß seiner früheren Bestimmung alleiniger Testamentsvollstrecker und Vormund seines sechsjährigen Sohnes.
    Es war Dr. Staletti, der Mrs. Cawler und Silva den Vorschlag machte, über die Beschuldigungen des Verstorbenen gegen Havelock zu schweigen. Als Gegenleistung stellte er Havelock die Bedingung, die aus den Besitzungen Lord Selfords zu erwartenden Einkünfte unter den vier Verschworenen zu teilen. Silva zögerte zuerst, auf diesen Vorschlag einzugehen. Aber da er arm wai und Lord Selford ihn einmal eines geringen Versäumnisses wegen geschlagen hatte, willigte er ein.
    Die Absicht der Verschworenen ging zu dieser Zeit nur dahin, sich bis zur Großjährigkeit des Erben an den Zinsen zu bereichern, während das Kapital und die Besitztitel nicht angegriffen werden sollten. Es war Mr. Havelocks Amt, die Verwaltung so zu führen, daß weder jetzt noch am Tag der Abrechnung ein Verdacht oder gar eine gerichtliche Verfolgung zu befürchten stand. Es erwies sich aber von Tag zu Tag klarer, daß der junge Lord an ausgesprochenem Jugendblödsinn litt. Daraus konnte, wie Havelock überzeugend darlegte, eine unmittelbare Gefahr für die Nutznießer des Selfordschen Vermögens entstehen. Denn wenn der Schwachsinn des Knaben zur Kenntnis des Vormundschaftsgerichts käme, würde ein öffentlicher Pfleger für ihn bestellt, dem ein Verwaltungskonsortium zur Seite stehen würde.
    Es wurde daher beschlossen, den Knaben in eine Privatschule zu geben, dessen Leiter sich verpflichten mußte, über den geistigen Zustand des Knaben strengstes Stillschweigen zu bewahren. Die Wahl fiel auf den Unterzeichneten Bertram Cody, den das Unglück getroffen hatte, eines geringen Vergehens wegen mit den Gesetzen in Konflikt zu geraten. Bald nachdem er das Gefängnis verlassen hatte, trat Havelock mit dem Vorschlag an ihn heran, eine Schule zu übernehmen, dessen einziger Zögling der kleine Lord sein sollte. Bertram Cody gab seine Zustimmung und wurde dafür glänzend bezahlt.
    So kam es, daß der Knabe seiner Obhut übergeben wurde; allein sein Lehrer mußte bald einsehen, daß dessen Schwachsinn jedem Bildungsversuch widerstand. Außer den seelischen Hemmungen stellten sich körperliche Komplikationen ein, so daß mit einem frühen Tode des jungen Lords gerechnet werden mußte. In dieser verzweifelten Situation erschien Dr. Staletti als Retter. Es war ihm gelungen, ein Präparat zu entdecken, das unter Ausschaltung aller geistigen Funktionen das körperliche Wachstum ungemein fördernd beeinflußte. Der gelehrte Doktor hatte seine Entdeckung bereits mit dem besten Erfolg an Ratten, Kaninchen und jungen Hunden erprobt. Damit aber der mit diesem Präparat behandelte Patient nicht durch seine Körperkräfte gefährlich werden könnte, sollte mit dem plastischen Aufbau des Körpers eine psychische Beeinflussung Hand in Hand gehen. Dr. Staletti sprach sich dahin aus, daß durch Suggestion und Hypnose, im Kindesalter begonnen, das Identitätsgefühl eines Menschen nahezu zerstört und an seine Stelle ein automatischer Gehorsam gesetzt werden könne. Es war Stalettis glühender Wunsch, eine Rasse körperlich vollkommener Menschen von gewaltiger Muskelkraft zu schaffen, die wie Maschinen von einem einzigen Gehirn gelenkt würden. Dazu wollte Dr. Staletti den jungen Lord Selford machen: zu einem Hörigen, stark und gehorsam, der nur den Willen dessen kennt, dem er dient.
    Seine Ideen fanden Bertram Codys wärmsten Beifall; denn nur auf diese Weise war es möglich, von den Einkünften Lord Selfords zu zehren, ohne vor seiner Mündigkeit zu zittern. Der einzige, der sich gegen Stalettis Vorschläge aussprach, war Havelock. Weder war er vom Gelingen des Experiments überzeugt, noch mochte er den Knaben einer vielleicht lebensgefährlichen Behandlung aussetzen. Da kam Mrs. Cawler auf den Gedanken, Staletti einen ihrer Neffen, die ihr nach dem Tode ihrer Schwester zur Last gefallen waren, für seine Experimente zur Verfügung zu stellen. Staletti schwor, Havelock von der Wahrheit seiner Behauptungen durch den Augenschein zu überzeugen. In der Tat erzielte er im Laufe von wenigen Wochen die frappantesten Resultate. Der Knabe, der von zartem Körperbau und etwas
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