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041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

Titel: 041 - Die Tür mit den 7 Schlössern
Autoren: Edgar Wallace
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Stunde in Ihrem Leben gehabt, Mr. Havelock, und das war, als Sie Staletti in die Hand fielen. Seitdem sind Sie von Verbrechen zu Verbrechen geschritten, und mit jedem Schritt kamen Sie der Hölle näher. Seit meiner Rückkehr fühlten Sie, wie sich die Schlinge um Ihren Hals zusammenzog, und da gab Ihnen die Verzweiflung ein, alle Ihre Gegner zu verbrennen. Aber das Schicksal war gegen Sie, Havelock. Heute habe ich Ihre Petroleumfässer im Keller entdeckt, und so konnte ich alle warnen, die von Ihrem teuflischen Vorhaben bedroht waren!«
    Havelock war aschfahl geworden. Seine Lippen bewegten sich, aber er konnte kein Wort hervorbringen.
    Da sah Sneed den psychologisch richtigen Augenblick für ein Eingreifen gekommen. Er nahm die Pfeife aus dem Mund, legte seine Rechte mit leichtem Nachdruck auf Havelocks Schulter und sagte mit feierlichem Ernst:
    »Arthur Elwood Havelock!" Ich verhafte Sie unter der Anklage der Anstiftung und der Beihilfe zum Morde, des Mordversuchs, der Brandstiftung und der Veruntreuung von Mündelgeldern. Ich warne Sie. Alles, was Sie nunmehr sagen, kann als Anklagematerial gegen Sie herangezogen werden.«
    Havelock entgegnete nichts. Er schloß die Lider, und noch ehe Sneed ganz geendet hatte, brach er ohnmächtig zusammen.
    Er wurde ins Pförtnerhaus getragen und gründlich durchsucht. An seinem Halse trug er eine goldene Kette, und an dieser Kette hingen zwei Schlüssel von seltsamer Form, doppelt gezahnt und mit Kerben und Rillen am Bart. Dick nahm sie an sich.
    Dann flößte man dem Gefangenen ein Glas Kognak ein, und unter seiner belebenden Wirkung kam er zu sich. Er warf einen verstörten Blick auf seine Umgebung. Sein Blick wanderte weiter und traf Dick. Da richtete er sich auf.
    »Sie haben sehr schwere Anklagen gegen mich erhoben«, sagte er mit unheimlicher Fassung. »Darf ich Sie hier und jetzt bitten, dafür den Beweis anzutreten?«
    Dick warf einen Blick auf Sneed und empfing ein unmerkliches Zeichen der Zustimmung. Da setzte er sich dem Gefangenen gegenüber.
    »Sie werden sich vielleicht erinnern, daß ich einmal erwähnte, Lord Selford habe in Kapstadt dem Einzug des neuen Generalgouverneurs beigewohnt?«
    Er machte eine Pause, aber Havelock verneinte die Frage weder, noch bejahte er sie. Er starrte Dick Martin nur schweigend an. Er hatte die Zähne zusammengebissen, und die brutale Linie seines Kinns hatte sich noch verschärft.
    »Nun«, fuhr Dick gelassen fort, »dieser winzige Vorfall wurde mein Glück und Ihr Verderben. Denn auf dem Balkon seines Hotels wurde Lord Selford fotografiert. Es war ein alter guter Bekannter von mir, ein mehrfach bestrafter Meister der Diebeszunft, es war Tom Cawler!«
    Inspektor Sneed entschlüpfte ein leises »Ah«, Havelock biß sich in die Lippen.
    »Von diesem Tage an«, sagte Dick sehr ernst, »habe ich unabhängig von Ihnen nach Lord Selford geforscht. Lassen Sie mich einschalten, Mr. Havelock, daß ich Ihre Klugheit bewundere. Um Ihren guten Glauben zu beweisen, setzten Sie einen Detektiv auf die angebliche Fährte Ihres früheren Mündels und sorgten dafür, daß er ihn nie zu Gesicht bekam. Sie organisierten mit verblüffendem Geschick eine Reise rund um die Erde. Ich hatte aber das Löschblatt in Buenos Aires gefunden, Cody war kompromittiert, Stalettis Anschlag auf mein Leben mißlungen. Da entschlossen Sie sich zu letzten, äußersten Schritten. Cody, der auf eigene Faust im trüben zu fischen begann und dem Sie nicht genügend Standhaftigkeit zutrauten, war ein lästiger Mitwisser Ihrer Verbrechen; er mußte beseitigt werden und mit ihm seine Frau. Aber auch da machte Ihnen das Schicksal einen Strich durch die Rechnung. Codys Hilferuf erreichte mich noch. Da unternahmen Sie, um Ihre Flucht zu decken, einen Mordanschlag auf Inspektor Sneed und mich. Keiner Ihrer Schüsse erreichte sein Ziel, obschon Sie zwei automatische Pistolen gleichzeitig abfeuerten. Nun blieben also noch zwei Menschen zu beseitigen: die Erbin Lord Selfords und der Mann, der schon zu viel um Ihre Geheimnisse wußte - ich meine mich! War' Ihnen das geglückt, so hätten Sie als nächsten Selford verschwinden lassen und den Gerichten eine letztwillige Verfügung vorgelegt, durch die Sie zu seinem Erben geworden wären. Unnötig zu sagen, daß dies Testament in der gleichen Handschrift verfaßt gewesen wäre wie alle übrigen Briefe Selfords, die mir vorlagen, nämlich in Ihrer eigenen, Mr. Havelock!«
    Da bewegte der Gefangene zum erstenmal die
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