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0406 - Liebesbriefe in Sing-Sing

0406 - Liebesbriefe in Sing-Sing

Titel: 0406 - Liebesbriefe in Sing-Sing
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Auto versuchen, nach Pennsylvania rüberzurutschen. In jedem Fall kommen sie bei dem Nebel auf dem River langsam voran, und wir haben noch eine Chance.«
    Wir standen jetzt schweigend nebeneinander an dem Steg und warteten auf das Boot der Wasserschutzpolizei.
    Es wurde immer heller, und hier an Land stieg auch der Nebel höher. Man konnte schon merken, dass es wieder ein heißer Tag werden würde. Über dem River lag die weiße dichte Suppe immer noch unbewegt.
    Die Schreie der Möwen unterbrachen von Zeit zu Zeit die Stille, sonst rührte sich nichts. Dann hörte ich ein Geräusch in der Nähe des Schuppens.
    Ich drehte mich schnell um. Hinter uns an der Schuppenwand bewegte sich eine Gestalt.
    Ich sprang vor, aber im gleichen Moment erkannte ich, dass es unsere eigenen Leute waren, die sich angeschlichen hatten, weil sie nicht wussten, was hier los war.
    Wir winkten sie zu uns. Die Kollegen waren uns gefolgt.
    Lakey hatte einen Moment erschrocken aufgeschaut, dann verfiel sie wieder in ihre Apathie.
    Wir warteten immer noch.
    »Die müssten doch längst da sein!«, sagte Phil ungeduldig.
    »Du hast doch gesagt, sie dürfen keinen Krach machen, vermutlich rudern sie das letzte Stück!«
    Ich hatte das letzte Wort noch nicht ausgesprochen, als wir das leise Klatschen von schweren Rudern hörten.
    Im nächsten Moment tauchte auch schon der dunkle Umriss einer schnellen Polizeibarkasse aus dem Nebel auf.
    Phil und ich sprangen in das Boot.
    Unser Kollege, Fred Nagara, begrüßte uns mit zwei MPs, die er mitgebracht hatte.
    Lakey wollte hinter uns herklettern, aber ich hielt sie zurück.
    »Tut mir leid, für Sie ist die Vorstellung zu Ende. Es gibt vermutlich eine Schießerei, und das ist nichts für Ladys!«
    »Lassen Sie mich mit! Bitte! Ich will dabei sein!«, flüsterte sie.
    »Später wieder«, sagte ich, und zu den vier Kollegen gewandt: »Passt gut auf sie auf.«
    Dann ließ ich einen der Männer auf das Dach des Schuppens steigen, um das Signal zu geben. Denn es war ja immer noch möglich, dass nicht Lakeys Vermutung, sondern meine richtig war. Dann lag die Jacht noch in erreichbarer Nähe.
    Der Kollege von der Wasserschutzpolizei, ein Captain, ließ das Boot etwas zurückgleiten, dann warteten wir.
    Ich sah zum Dach des Schuppens hoch. Die gelbe Nebellampe blinkte gut sichtbar dreimal auf.
    Nichts geschah.
    Noch einmal ließ der Mann auf dem Dach die Lampe blinken.
    Und dann war es plötzlich so weit.
    Der schmale Kiel einer Motorjacht war so plötzlich direkt vor uns, dass wir im ersten Moment völlig überrascht zusammenfuhren, obwohl wir ja damit rechnen mussten.
    Aber die Jacht sah uns ebenso schnell und drehte bei, um wieder im Nebel zu verschwinden.
    Unser Motor sprang mit ungeheurem Dröhnen an, und wir folgten der Jacht, die fast überhaupt kein Geräusch machte, aber fast ebenso schnell war wie wir.
    Ich erkannte auf der Jacht einen Mann, der zu uns herunterschaute. Dass er ein Maschinengewehr hatte, merkte ich erst, als die Salve das Wasser vor uns aufpeitschte. Wir gingen in Deckung, und unser Captain bremste etwas.
    Er gab zweimal Warnsignale ab, die Antwort war jedes Mal eine Salve in unser Bugwasser.
    ***
    Wir waren zu viert auf dem Boot, der Captain, Nagara, Phil und ich. Auf der Jacht waren mindestens vier Mann, zwei Mann Besatzung und noch Luster und Blodgett. Vielleicht waren es auch mehr. Und unser Boot lag viel tiefer. Ich versuchte, unsere Chancen zu berechnen.
    Die Jacht schlug plötzlich einen Bogen, um das andere Ufer zu erreichen.
    Unser Captain wollte ihr folgen, aber ich rief: »Nein, andersrum, damit wir sie in der Flanke erwischen.«
    Der Captain nickte und beschrieb einen großen Bogen in entgegengesetzter Richtung. Wir verloren die Jacht für einen Moment aus den Augen und trafen kurz danach tatsächlich auf ihre Breitseite. Die Jacht hatte vorgehabt, uns zu täuschen. Vermutlich dachten die Gangster, es wäre ihnen geglückt, denn auf dieser Seite war niemand zu sehen.
    »Gehen Sie längsseits!«, rief ich dem Captain zu, aber in dem Moment hatten die anderen uns schon entdeckt und eröffneten erneut das Feuer.
    Diesmal schrammte das Blei unser Boot. Jetzt wurde es gefährlicher.
    Der Captain forderte über seinen Sender Verstärkung an und bekam die Antwort, dass schon zwei Boote unterwegs waren.
    »Ich habe keine Lust, hier eine richtige Seeschlacht auszufechten!«, knurrte ich, aber ich wusste auch nicht, wie wir die Jacht auf andere Weise stellen sollten. Da entdeckte ich
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