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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Irrwischs!
    Er murmelte eine Verwünschung. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Ein Bote, ein Beobachter einer Höllenkreatur war hier! Der Irrwisch konnte ihm zwar keinesfalls gefährlich werden, aber er konnte seinen Herrn und Meister herbeirufen. Und ohne eine magische Waffe konnte er diesen Irrwisch nicht unschädlich machen…
    Nahezu geräuschlos drang er weiter vor.
    Und dann sah er sie plötzlich. Einen Neger und einen Weißen. Der Weiße zog mit einer affenartig schnellen, gleitenden Bewegung eine Waffe und…
    Da fuhr der Neger herum. Mochte der Teufel wissen, wie er Tendykes Nähe gespürt hatte. Sekundenlang sah Tendyke vor der Brust des Mannes etwas Silbernes aufblitzen. Ein Amulett, wie Zamorra es trug! Dann war der Neger im Unterholz verschwunden.
    Tendyke zielte mit der Pistole auf den anderen. »Waffe fallen lassen! Die Hände hoch, oder es knallt!« rief er.
    In diesem Moment erreichte ihn ein Gefahrenimpuls und ließ ihn taumeln…
    ***
    Alles ging blitzschnell. Cascal fühlte plötzlich, daß jemand hinter ihm war, fuhr herum und sah einen Mann in lederner Kleidung, der eine Pistole in der Hand hielt. Mit einem Sprung verschwand Cascal, brachte sich in Sicherheit. Der andere rief Clastowe an. Clastowe drehte sich und schoß, ohne zu zielen. Er drückte zweimal hintereinander ab. Dann krachte ein dritter Schuß. Clastowe zuckte zusammen und stieß einen gellenden Schrei aus.
    In diesem Moment leuchtete vor Cascals innerem Auge wieder die Vision auf. Er sah Clastowes Gesicht, das plötzlich von dem Mann im Feuermantel eingehüllt und verdrängt wurde. So, wie der Diener hinter dem Herrn zurücktrat…
    Cascal wurde sich bewußt, daß er plötzlich am Rand der Lichtung stand. Er sah das entsetzt aufspringende Mädchen, sah den in geduckte Lauerstellung gehenden Mongolen. Der entdeckte den Neger… Und da schlug das Amulett zu!
    Ein flirrender Blitz raste aus der handtellergroßen Silberscheibe in die Luft empor und traf dort etwas, das unsichtbar gewesen war und jetzt in einem gleißenden Feuerball zerplatzte.
    Im gleichen Moment glaubte Yves, einen lautlosen Gedankenschrei wahrzunehmen, und er spürte, wie das Gefühl verlosch, das ihn auf den unheimlichen Unsichtbaren immer wieder aufmerksam gemacht hatte. Die Silberscheibe – hatte ihn vernichtet!
    Der Mongole, der gerade mit dem Knüppel in der Hand auf Yves zustürmen wollte, erstarrte mitten in der Bewegung.
    Und dann…
    ...war der Feuermann da!
    ***
    Tendyke schwankte unter der Wucht der Erkenntnis, daß der Tod zuschlug. Es war eine Warnung aus dem Nichts. Er hatte nicht mehr die Zeit, zu erkennen, woher diese Warnung kam. Er ließ sich nur einfach zur Seite fallen.
    Der Mann, den er angerufen hatte, schoß unheimlich schnell. Seine Kugel hätte Tendyke genau in die Stirn getroffen, wenn er sich nicht durch den Warnimpuls zur Seite geworfen hätte. So verfehlte sie ihn. Aber der andere feuerte sofort wieder. Tendyke fühlte einen harten Schlag und dann eine rasende Hitze, die sich in ihm ausbreitete, und er wußte, daß er nur noch ein paar Sekunden hatte.
    Er feuerte.
    Seine Kugel traf den anderen irgendwie. Hinderte ihn daran, noch einen dritten Schuß abzugeben. Tendyke hörte ihn wie durch Watte schrill aufschreien. Gleichzeitig nahm er auf einer anderen Ebene wahr, daß der Irrwisch in einem Feuerorkan silberner Magie verbrannte. Zu spät…
    Nur noch ein paar Sekunden…
    Daß er gestürzt war, begriff Tendyke nicht. Er wußte nur, daß er starb. Und er mußte doch überleben… er wollte doch sein Kind sehen… Avalon…
    Es tat so weh.
    Die Schlüsselworte… der magische Befehl… er mußte es schaffen! Er mußte es schaffen, und die Kugel steckte in seinem Leben, fraß es… er fühlte, wie es zerrann… Avalon!
    Die Nacht verschlang ihn…
    ***
    Vier Hände verkrampften sich ineinander. Weit aufgerissene Augenpaare sahen sich an. Eine endlose Leere breitete sich aus.
    »Zu spät«, flüsterte Monica – oder war es Uschi? »Zu spät… er ist tot…«
    ***
    Rasend vor Zorn nahm Leonardo deMontagne den Hilfeschrei seines Beobachters wahr. Der Irrwisch starb! Der Fürst der Finsternis spürte es in seinem Amulett. Denn mit der Macht eines Amuletts war der Irrwisch vernichtet worden!
    Von Zamorra?
    Nur er konnte es gewesen sein. Denn Lucifuge Rofocale würde keinen Grund haben, den Irrwisch auszulöschen. Lucifuge Rofocale mischte sich in solche eher belanglosen Geschehnisse nicht ein.
    Aber Zamorra war doch verschollen oder
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