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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mann. Er hat überlebt. Und wie!«
    »Wo ist er? Schon mit einem der Hubschrauber fort?«
    Der Captain schüttelte bedächtig den Kopf.
    »Nein, Sir«, sagte er. »Er ist mit seiner Begleiterin auf und davon. Querfeldein. Ich wollte ihn zurückhalten. Die Rettungshubschrauber kamen ja schon. Aber… er ist zu Fuß los.«
    »Wohin?«
    Straker sah sich um, versuchte sich zu orientieren. Dann deutete er auf den Wald. »Dorthin, in die Richtung, wo jetzt der Jeep steht… he, der ist ja nicht mehr da.«
    »Was für ein Jeep?«
    »Vielleicht Reporter oder was. Sie kamen kurz nach den Hubschraubern. Aber da waren die beiden Asiaten schon im Wald verschwunden. Eine ganze Menge Passagiere hat sich nach dem Absturz in den Wald abgesetzt. Sie dachten alle, das Flugzeug würde explodieren. Aber es explodierte nicht. Einige sind dann zurückgekehrt.«
    »Der Mongole nicht?«
    »Ich habe ihn nicht wieder gesehen.«
    Tendyke starrte in die angegebene Richtung. Dann nickte er. »Okay, Sir. Vielen Dank für Ihre Auskunft.«
    »Was wollen Sie von dem Mann?« rief Straker ihm nach.
    »Geschäftsfreund«, gab Tendyke zurück. Er war bereits in einen lockeren Trab verfallen. Unter ihm federte der Boden. Sorgfältig hielt Tendyke sich dort, wo das Gras etwas höher wuchs. Dort war der Boden fester. Schließlich erreichte er einen schmalen Weg, grasüberwachsen und wenig befahren, aber es gab Spurrillen. Hier mußten sogar Trucks gefahren sein, schwere Lastwagen.
    Tendyke hielt an.
    Er sah sich um. Wenn Wang hier in den Wald eingedrungen war, wo konnte man ihn dann finden? Er konnte sich verbergen. Es gab hier jede Möglichkeit. Und das war wahrscheinlich auch der Sinn. Die Höllenschergen mußten nach wie vor hinter ihm her sein, und er versuchte, sich vor ihnen zu verstecken. Tendyke preßte die Lippen zusammen. Er war jetzt froh, daß er nicht nach Europa geflogen war, sondern hierher. Sein Instinkt hatte ihn richtig gelenkt. Er konnte Wang vielleicht noch helfen. Aber – wie sollte er ihn hier finden?
    ***
    In der Tat hatte Wang Lee sich und das Mädchen vor eventuellen Verfolgern in Sicherheit bringen wollen. Die Unruhe in ihm signalisierte höchste Gefahr. Irgendwie wußte er, daß er gejagt wurde. Aber er konnte die Jäger nicht sehen. Er mußte davon ausgehen, daß er sie erst erkennen würde, wenn es zu spät war. Vielleicht hatten sie sich unauffällig unter die Retter gemischt, die aus der Luft kamen. Wang wollte jedenfalls nichts riskieren. Er wollte einfach untertauchen, seine Spuren verwischen. Wenn Leonardo die Spur in diesem Durcheinander nicht verlor, dann…
    Danach: Irgendwie durchschlagen. Auf anderen Wegen, vielleicht per Anhalter, mit ständig wechselnden Fahrzeugen hinunter nach Florida.
    Su Ling war wie betäubt. Jetzt, da sie durch den Wald hasteten, auf schmalen Schneisen oder auch abseits der Wege, wurde ihr erst wirklich bewußt, wie nahe sie diesmal dem Tode gewesen waren. Su ließ sich von Wang leiten. Er hielt ihre Hand und zog sie mit sich. Sie vertraute ihm. Er würde den richtigen Weg finden. Das hatte er schon immer getan, auch damals in ihrem früheren Leben. Nur als die Horden des Dschinghis-Khan kamen… da hatte er diesen Weg nicht gefunden. Aber es war nicht seine Schuld. Ein anderer war dazwischengekommen, hatte ihn in seine Zukunft entführt, ehe er tun konnte, was er tun mußte…
    Es war Vergangenheit.
    Jetzt zählte nur die Gegenwart. Das Überleben.
    ***
    Knurrend gab Clastowe die Kursanweisungen. Der Jeep zwängte sich zwischen Bäumen hindurch, über Unebenheiten des Bodens, rollte Unterholz nieder. Yves Cascal lenkte und versuchte dafür zu sorgen, daß er die angegebene Richtung einigermaßen halten konnte, ohne daß er sich festfuhr. Der Boden war hier einigermaßen fest, aber es konnte geschehen, daß der Jeep sich in den Sträuchern verfing. Tiefhängende Äste peitschten über die Köpfe der sich duckenden Männer hinweg. Waldtiere flüchteten. Cascal sah sie. Clastowe schenkte ihnen keine Beachtung. Er dachte nur an das Opfer der Jagd, an die Beute. Und er nahm die Impulse auf, die der Irrwisch ihm übersandte.
    Der Irrwisch war dem Mongolen auf der Spur!
    Irgendwie fühlte auch Cascal die Anwesenheit dieses seltsamen Wesens. Es war der Verfolger. Nur, jetzt war er nicht mehr hinter ihnen, sondern voraus!
    »Hast du eigentlich einen eingebauten Kompaß im Hintern, daß du so genau weißt, wohin wir in diesem Gewirr müssen?« fauchte Cascal.
    Clastowe schwieg.
    »Was ist das, was uns
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